'reine' gewalt
So geht es also darum, von einem mythisch-rechtlichen Gewaltbegriff zu einem anderen, einem der grundlegenden Freiheit gemäßen, zu gelangen: zu dem, wie Walter Benjamin (1) formulierte, einer "'reinen' Gewalt". Agamben schreibt in seiner akribischen Untersuchung dieses Begriffes bei Benjamin: "(...) In derselben Weise, wie die reine Sprache keine andere Sprache ist und, bezogen auf die natürlichen Sprachen der Mitteilung, nicht anderswo beheimatet ist, sondern sich in ihnen zeigt, indem sie sich als solche ausstellt, erweist sich reine Gewalt nur als Exposition und Entsetzung des Verhältnisses zwischen Gewalt und Recht." (Agamben 7, S. 75)
Der Begriff des Reinen findet sich auch, hier für das Visuelle, bei Max Bill in seinem Statement zur Konkreten Kunst, die sich somit als das geeignete Genre erweist, die visuell mit den Farben Schwarz, Rot und Gold über das deaktivierte Dispositiv einer Trikolore umgesetzte Forderung Benjamins auszudrücken; "Gewalt (ist) dann rein, wenn sie [ganz wie ein Kunstwerk; PH] nicht in der Beziehung eines Mittels zum Zweck steht, sondern sich in Beziehung zur eigenen Medialität verhält" (Ebd.) (— Dass sich dann, zum Schluss, der Name dieser Gewalt als Gnade herausstellen wird, ist für jemanden, der dem zu folgen in der Lage ist, auch keine andere Geschichte mehr —):
konkrete kunst | max bill
Als Ziel der Konkreten Kunst formuliert Max Bill 1947 in seiner Einleitung zum Katalog der Ausstellung Zürcher konkrete Kunst:
das ziel der konkreten kunst ist es, gegenstände für den geistigen gebrauch zu entwickeln, ähnlich wie der mensch sich gegenstände schafft für den materiellen gebrauch. […] konkrete kunst ist in ihrer letzten konsequenz der reine ausdruck von harmonischem maß und gesetz. sie ordnet systeme und gibt mit künstlerischen mitteln diesen ordnungen das leben.
Max Bill
(Quelle: Wikipedia, 2009)
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Ein weiteres Max Bill- Statement siehe hier.
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•Harmonisches Maß und Gesetz | Neue Form
•H.H. Holz über Kunst, Maß, Ordnung und die Welt als Ganzes
•Zwiesprache mit dem Werk (Anton Stankowski)
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Zur Weiterentwicklung der Konkreten Kunst im Kreativen Dekonstruktivismus siehe rechts: open mind
Zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung des Werkes Neue Form waren es 17 Jahre, dass sich die Mächtigen im Lande ebenso wie die Bevölkerung unfähig erwiesen, dem Beitritt der DDR zur BRD anno 1990 einen anderen Sinn zu geben als den, die Uhr auf "Schwarz-Rot-Gold von 1815 bzw. '48" zurückdrehen zu wollen und dabei eine demagogische, einesteils selbstbetrügerische, andererseits autoritär bewusstseinsbetrügerische (Pseudo-)"Einheit" auf dem Niveau von Fußball-Hooligans zu postulieren, bzw. eine solche spektakel-staatlich — unter Zuhilfenahme professioneller spin-doctors aus der Werbe- und Marketingbranche — zu inszenieren.
Was hinter dieser Maske vor sich geht, ist freilich eine andere, noch wesentlich dunklere Geschichte.
Angesichts der zunehmend von organisierter Kriminalität und Desorientierung, von Korruption und fremder geopolitischer Überwälzung, von der strategischen Besetzung des öffentlichen (und kollektiv-mentalen) Raumes durch selbsternannte, dabei politisch-juridisch durch höchste Staats- und Regierungsstellen gedeckte "Kommunikationsherrscher" gekennzeichneten Unfähigkeit, Geschichte zu schreiben, anstatt ihr Spielball zu sein, stürzt sich eine diese Situation bis zur totalen Eskalation — der bedingungslosen Unterwerfung unter die globalstrategische, neoliberale, lügenchristliche "New World Order" — zu treiben bereite Nutznießer- und Hetzerbande augenblicklich auf dieses als geschichtsgründend erkannte Werk, zerstückt, zerschlägt, raubt, entführt, überfährt und verdreht es, um "es" — aus seinem dabei zunichte gemachten Geltungsbereich ebenso abgezogen wie vom Namen seines Urhebers sowie aus dessen Ouevre — schließlich zum (weiteren) konsequenten Betrug der gesamten Öffentlichkeit aus eigener (Diebes-)Hand "neu" vor-, und der irrtümlich mit der politischen Führung des Landes betrauten, geistig nämlich unverkennbar bankrotten Bundeskanzlerin (die sich dafür mit der bereits erwähnten politisch-juridischen Deckung dieses Coups erkenntlich zeigen m u s s) proforma zu Füßen zu legen.
"Deutschland" — bzw. eine totalitär gesinnte Fahnenbetrüger-, Kommunikationsmafia- und, wie sich dabei en passant herausstellt, beschränkt-"christliche" Verfassungsbrecherbande (die zur machiavellistischen Erlangung gerade dieses letztgenannten, schon lange verfolgten Zieles nichts besser gebrauchen kann als eine sportiv staatskritisch angelegte Fahne in den "deutschen Farben", welche dann noch den letzten Wächter hinsichtlich des privatim-anomischen "Staatsziel-Sport"- bzw. Wucherkratie-Geldwäsche- und Eliten-Prätorianer-pool- Bereiches, der damit zunächst betrügerisch gekennzeichnet und etabliert wird, täuscht und düpiert) —, das künstliche Zerrbild "Deutschland" hätte also fast eine neue, ihrem Schöpfer menschenverachtend und machtmissbräuchlich mit aller kriminogenen Gewalt aus den dabei mit systematischem politisch-institutionellem Missbrauch recht- und wehrlos gemachten Händen gewundene, demagogisch instrumentalisierte, flächendeckend zur arglistigen Täuschung eingesetzte und zur skrupellosen Verführung insbesondere des Nachwuchses missbrauchte, entstellte und insofern ganz prima zu dem gesamten oben erwähnten Betrug passende, einstmals holistische (und diese Zugkraft freilich, im Anklang zumindest, trotz allem beibehaltende), eigentlich tatsächlich wegweisende und genau als solche aus dem Weg zu räumen versuchte, zur demagogischen Farce verdrehte neue Fahne bekommen.
— Wenn ihr Entwerfer nicht schon mit all dem gerechnet gehabt hätte, bevor er sich an's Werk machte.
So wurde dieses Werk als eines der Poesie geschaffen — welche lt. Aristoteles (Poetik; von Griech.: poiesis, Erschaffung) der Geschichte insofern überlegen sei, als sie bringe, was wahr sein solle oder sollte, anstatt, wie letztere, was wahr ist.
Nun stellt sich jedoch heraus, dass es letztlich gerade diese Dimension der Poesie ist — eingebunden in das ideologisch und intrigant (oder sagen wir besser gleich: demagogisch, d. h. bewusstseinsfälscherisch) vielleicht am heissesten umkämpfte, am rücksichtslosesten von allen Geistesgebieten durch "die Macht" zu dominieren und für das Erreichen ihrer Ziele "zurecht" zu rücken versuchte Feld der Geschichtsphilosophie —, deren an sich freie Herrlichkeit, deren an sich von wahrer Menschenwürde kündender Glanz jetzt prompt wieder, wie unter allen Albtraum- und Zensur-Regimes aller Zeiten, den schäbigsten Tyrannen eines heute bis kurz vor seine globale Vollendung gelangten, brutal geistlosen und genau deshalb die Erde blind in Schutt und Asche zu legen drohenden Mafia-Betriebswirtschafts-Totalitarismus in entwendeter, geraubter und verdrehter, verschleppter und missbrauchter, enteigneter, entstellter und vergewaltigter Anwendung zum Einfahren einer heimtückisch beim ahnungslosen Publikum erschlichenen Akklamation, und damit zur falschen, betrügerischen Legitimierung dienen soll — oder besser gesagt dienen muss (Vgl. hierzu z. B. auch das 2011 erschienene Buch Die enteignete Poesie, von Michael Esders 1).
Die Synagoge Satans
Nachdem ich mir den Lackmustest, zu dem sich mein Werk Neue Form sogleich entwickelte, 5 Jahre lang angesehen habe — das Original mit einer ganzen Palette übelster Kriminellentricks unterdrückt, die Werkdatei gestohlen und missbraucht, der Urheber mit den dreckigsten Stasi-Methoden zu vernichten und aus der Geschichte zu beseitigen versucht, während die Öffentlichkeit mit einer gigantischen "Neuvorlage" aus der Hand derer, die all das tun, getäuscht und betrogen, ausgenutzt, übertölpelt und in die verkehrte Richtung geführt wird (ohne dass sich, auch nicht auf direkte Anfrage hin, die bereits selbst gekidnappte und zum hundertprozentigen Betrüger-Mitläufertum-Müll erpresste Kriminellen-Justiz Deutschlands auch nur mit einem ihrer von Korruption gelähmten Finger rühren würde) —, bin ich zu einer beträchtlichen Übereinstimmung mit der geschichtsphilosophischen Ansicht des kanadischen Autors William Guy Carr (1895-1959) gelangt, der eine Verschwörung der "Synagoge Satans" (Synagogue of Satan, S.O.S.) mit dem Ziel der Erlangung der Weltherrschaft um jeden Preis am Werk sah, welche bereits in vorchristlicher Zeit aktiv gewesen ist.
Anders als spätere Verschwörungs-Experten, die ihre Theorien stets an letztlich unbefriedigend bleibenden Konkretisierungen der einen und der anderen, entweder zu kleinteiligen oder zu plakativen Art kristallisieren, nur um mit der nächsten Welle an Neuigkeiten (bei denen es sich oft auch um archäologische handelt) wie Salz wieder aufgelöst und ins Unbedeutende fortgeschwemmt zu werden, erklärte Carr (in Satan, Prince of This World, Emissary Publications, Clackamas, Oregon, o. J., p. 6): "I wish to make it clearly and emphatically known that I do not believe the Synagogue of Satan (S.O.S.) is Jewish, but, as Christ told us for a definite purpose, it is comprised of 'I know the blasphemy of them which say they are Jews, and are not, but are the Synagogue of Satan.' (Rev. 2:9 and 3:9].
Denn genau dasselbe lässt sich heute auch von den poesielosen "Christen" sagen.
open mind
"(...) Wenn Bert Brecht gesagt hat, wir lebten heute im wissenschaftlichen Zeitalter und die Kunst müsse diesem Charakter der Epoche entsprechen, so ist der Konstruktivismus zweifellos die Kunst unserer Zeit; er ist es, der die abstrakten Verhältnisse, in denen sich heute die Wirklichkeit präsentiert, in eine visuelle Sprache übersetzt und also gegenüber dem bloßen Schein von Wirklichkeit, den die Abbildung einzelner wiedererkennbarer Gegenstände erzeugt, der eigentliche Realismus ist. (...)" H.H. Holz 2, S. 47f [2001]
Aus dem historischen Konstruktivismus hat sich, ohne diese Grundlage dabei wirklich ganz zu verlassen, längst jedoch — mit eigenartig wenig Beachtung in Deutschland - eine Reflexion ergeben, die (seit Jaques Derrida 1967 diesen Ausdruck prägte) unter dem Namen Dekonstruktion, bzw. 'Dekonstruktivismus', bekannt ist. "Deconstruction (...) is both a philosophical idiom and a critical methology (...)" (Deconstruction). "Deconstruction is characterized by an essential distrust of the true authenticity of apparent meaning and form and the traditional distinction between the two." (Ebd.) - "Deconstruction is not what you think. If what you think is a content, present to mind, in 'the mind's present room' (Locke). But that you think might already be deconstruction." (Geoff Bennington) Es geht bei der Dekonstruktion, die auch als 'kreative Dekonstruktion' bezeichnet wird, kurz gesagt um eine Überwindung des Binären.
Ob es sich dabei um den "Stil" handelt, dem das Symbol free sun ebenso wie die Neue Form ihre Existenz verdanken? Ich weiß es nicht, vielleicht in westlichen Begriffen, ja. Da es sich bei beiden gleichsam um west- östliche Brücken handelt, findet man möglicherweise auch den Begriff "buddhistische Kunst" passender.
Die Bild-Logik Neue Form geht mit dem Anspruch, eine zeitgemäße Relevanz zur tatsächlichen existenziellen Lage, in der sich der Mensch — nicht nur der Mensch in Deutschland — jetzt befindet, darzustellen, auf die spezifischen Realitäten ein, die es heute (noch) vermögen, ihren Claim auf den Zeitgenossen zu erheben, und stösst dabei unvermeidlich auf den Widerstand jener, die darin — obendrein, wie sich herausstellt, aus nicht gerade uneigennützigen Gründen — versagen, eine Unterscheidung zwischen derlei Relevanz einerseits und solchen Versteinerungen andererseits zu treffen, die ihr Fortleben nur dem Verdienst des Staubsammelns — sowie dem wunderbar dazu passenden Vergehen des Beschuppens — verdanken.
... Auf eine Reihe eklatanter, ganz Deutschland und all seine Kommunizierfähigkeit nach innen wie nach aussen betreffende kulturelle Rückständigkeiten, und darunter als erstes den Aberglauben (siehe Text in der linken Spalte), der einst, kurioserweise im Namen des Glaubens, mit der deutschen Fahne Schwarz-rot-gold etabliert bzw. zementiert wurde und seither — im absoluten Widerspruch zu seiner alles Leben in Deutschland und weit darüber hinaus bestimmenden, unausgesetzten Virulenz und Rigorosität, möglicherweise gerade aufgrund seiner Konservierung in dieser irgendwie fälschlich zur Ikone der deutschen Demokratie hochstilisierten bzw. - dekretierten Fahne — weitgehend von den Zeitläuften verschont geblieben ist.
Es handelt sich bei diesem Punkt um eine exklusive mythologische, mythisch-rechtliche Besetzung im Innersten dessen, was — folglich und seither, d.h. wenn diese Fahne in charge war — als "deutsch" begriffen wird, um nicht weniger als die deutsche Bestimmung, die Besetzung des Landes, gleichsam, mit einem archaischen, einem autoritär, umfassend und ausnahmslos bis nach dem Tod alles menschliche Vermögen usurpierenden und in das Zentrum der katholischen Dogmatik aufgenommenen Mythologem.
Es wird ihr blind nachgefolgt, nicht zuletzt da diese Befolgung als und eben im nationalen Hoheits- Zeichen dispositiv an- und festgelegt, mithin paradigmatisch zum obersten, innersten Gesetz der Loyalität gegenüber dem deutschen Staat postuliert ist. Egal, wer oder was ihn regiert: Diese Patronage regiert.
Wo so lange blinder Gehorsam vorgeschrieben und eingefordert ist, muss rechtzeitig einmal ein Blick unter den Teppich gewagt werden — nicht dass es bald noch einmal böse Überraschungen gibt. Da wiederholt sich nämlich auch gerne etwas, ob es der Geschichte als solcher passt, oder nicht.
Kurz gesagt geht bzw. ging (oder, aufgrund der Unter- und Niederschlagung dieses Werkes durch eine Handvoll Privatjuristen "im Auftrag des Marktes", besser gesagt: ginge) es um eine Darstellung dessen, was in der lingua franca unserer Tage unter open mind verstanden wird — leider ein nicht gut ins Deutsche übersetzbarer Begriff. Vielleicht trifft es das Sprichwort 'Ein Bild sagt mehr als tausend Worte' am ehesten, und durch das erkennende Lesen des historischen Indexes, den die alte deutsche Fahne Schwarz-rot-gold also trägt, im Jetzt wurde sie in dem Werk schwarz-rot-gold-konkret visuell-kommunikativ auf diesen Begriff gebracht: Neue Form.
Durch dieses Werk der kulturellen Evolution — die Einführung einer höheren Ordnung durch deren Visualisierung — weisen diese Farben nun hier über das, was sie zu bezeichnen vorgeben, in vielfacher Hinsicht — sogar grundsätzlich — hinaus.
Dass es funktioniert, zeigt die ausserordentlich heftige, bandenmäßig bewusstseins- und politschwindlerische, diese Botschaft um jeden Preis fälschende Reaktion jenes bereits erwähnten, privatwirtschaftlich-politischen, "christlich" nationalkonservativ-, markt- wie bewusstseinsmonopolfixierten, letztendlich (mit der neuen Fahne aus ihrer Hand) gnädig korporatistisch-faschistischen, mit einer von ihnen zu ihrem Schutz klandestin über die nationale Sportorganisation — sowie die zunächst dort gaunerisch implementierte neue Fahne — neu etablierten Staatssicherheit rückversicherten, hyperdiktatorischen Lagers auf die Veröffentlichung: Eine typisch gewalttätige, das Neue in dessen Verramschung und dessen Verschleiß ausmerzende Repression unter Usurpierung staatsleitender Funktionen (was sich unzweifelhaft schon wieder Richtung Holokaust bewegt), bei der es in erster Linie darum geht, den open mind, der gültig zum Ausdruck gelangte, so schnell und so flächendeckend wie möglich wieder niederzuschlagen, und die Option selbst, durch die Mächte der reaktionären Manipulation und der konservativen Propaganda, zu besetzen — koste es, was es wolle. Wie eminent sich derlei Position und Aktion auszahlt, werden wir noch sehen.
das offene nach agamben
"(...) Es geht hier nicht darum, die Umrisse einer neuen, nicht mehr menschlichen und nicht mehr animalischen Kreatur zu zeichnen, die ebenso wie andere mythologisch wäre. Der Mensch war in unserer Kultur, wie wir gesehen haben, stets das Resultat einer Teilung und zugleich einer Gliederung des Animalischen und Humanen, wobei einer der beiden Begriffe jeweils auf dem Spiel stand. Die herrschende Maschine unserer Konzeptionen des Menschen abzuschalten, bedeutet also nicht, nach neuen, effizienteren und authentischeren Verbindungen zu suchen, als vielmehr, die zentrale Leere auszustellen, den Hiat, der — im Menschen — den Menschen vom Tier trennt, bedeutet also, sich in dieser Leere aufs Spiel zu setzen: Aufhebung der Aufhebung, Shabbat sowohl des Tieres als auch des Menschen. (...)" (Agamben 6, Das Offene, Kap. XX: Ausserhalb des Seins, S. 100). Vgl.: Ergebnis(se) [Fette Hervorhebungen im Text von mir; PH]
Was an dieser Stelle der deutschen Übersetzung in das Wort "die Leere" übertragen wurde, lässt sich bestimmt besser als "das Offene" — so ja auch der Titel des Buches — verstehen. Worum es bei der Erfüllung oder dem Erleben dieses Offenen genauer gehen könnte, davon hatte Agamben bereits an anderer Stelle gesprochen: In Bartleby oder die Kontingenz, gefolgt von Die absolute Immanenz (Agamben 8) vergleicht er es mit dem Denken eines reinen Potenzials, dem "Denken des Denkens" (zurückgehend auf Aristoteles; das Kontingente bedeutet bei ihm stets die-Möglichkeit-zu-beidem an sich, zu sein oder auch nicht, in den Akt überzugehen oder auch nicht, etc.), wo er es auch mit anderen philosophischen Warten abgleicht und insbesondere unter dem Aspekt der absoluten Immanenz betrachtet.
Die "Dimension" jener "Leere" als solcher, die eigentliche Botschaft des "Offenen" — und damit auch des Werkes Neue Form — jedoch, wird am besten von einem tibetischen Autor namens Klong-chen rab-'byams-pa erläutert.
eine vorgezogene postille
- "Autofahne" (Foto: Betze Fan Shop)
2006, als Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft ausrichtete, während sich "Fahnenmeer" und "Jahrhundertsommer" die Hände reichten, rätselten die Kommentatoren über das gewaltige, sich zum Finale des Spektakels hin stets noch steigernde Aufkommen deutscher Fahnen in der Landschaft, in den Städten, an den Autos. Plötzlich war alles schwarzrotgold, und dennoch konnte damals das Geheimnis dieser in Deutschland seit dem Dritten Reich nicht mehr gesehenen Fähnchen-Manie von niemandem so recht gelüftet werden.
Auch für mich als Maler und Grafiker war das ein überraschendes, in seinem Aufkommen richtiggehend irritierendes Phänomen, obwohl sich der Trend zu derlei hype bereits anlässlich des Fußball-Massenspektakels von 2002 deutlich abgezeichnet hatte. Das Rätsel zeigte sich nicht nur in dem zur Hand genommenen Mittel alleine, der Bundesfahne oder -flagge (je nach Ausführung), sondern vielmehr in dem offenkundig zur Schau getragenen, anscheinend ansteckenden Willen zur Wirklichkeitsgestaltung damit. Die Leute wedelten und kreuzten darob mit ihren Fahnen, hissten und klebten sie, malten sie sich auf die Backen; sie ließen einen ganzen Industriezweig über diese Farben steinreich werden: Fahnen, Fähnchen, Autoflaggen, Hüte, Mützen, Schals und Regenschirme — you name it.
Während das Feuilleton — es war bei aller schwarzrotgoldenen Bekundungshysterie nicht zu den befürchteten fremdenfeindlichen Ausschreitungen gekommen — zu dem Schluss kam, dass sich durch die Wahrung von Friede-Freude-Eierkuchen während der zahlreiche ausländische Gäste ins Land ziehenden Spiele erwiesen gehabt hätte, dass "aus den Deutschen (wieder) ein normales Volk mit einem gesunden Nationalstolz, wie überall auf der Welt üblich", geworden sei, hatte dieser event etwas von einem Justitium ... ja, er wies eigentlich alles ausser Waffen, Mord und Totschlag auf, was einen Ausnahmezustand sonst noch so kennzeichnet, und der darin aufgelöste, in Abermillionen von Scherben zergangene — nahezu auf den verfassungsmäßigen Souverän, die Bevölkerung, übergegangene — Fokus der Macht wogte dezentral in den Abermillionen von schwarzrotgelben Zeichen überall.
Sie drückten (jedes für sich, und man erkannte es erst in solcher Massivität, in diesem geballten Aufkommen, dass dies mehr auf die Farben selbst als auf ihre einzelnen Träger zutreffen mochte) zweifelsohne — so viele Fans konnten doch nicht irren — in der neoliberalen, deregulierten, globalisierten Welt einen irrealen Weltgehalt aus. Diese privat-nationalen Fetische schienen sich als eine Art konkreten Kunstwerkes in den Händen von abermillionen Gläubigen ... als EIN konkretes Werk des Wunschdenkens hinsichtlich der Wirklichkeitsgestaltung ... zu entpuppen. Die aus Fußballanhängern zu Nationalfans — oder war es umgekehrt? — mutierten Massen schienen eine Kraft zur Wirkung kommen lassen zu wollen — eine an eine dreifarbige Oberfläche gebundene Kraft, so wie es aussah, von der allein die Zuschreibung an die Bundesrepublik Deutschland klar war, und die trotz aller demonstrierten Quantität qualitativ für ausschließlich alle Beobachter hermetisch unbenennbar, eben ein Rätsel blieb: Der genaue Wunsch der Fähnchenschwenker, die genaue Bedeutung des auf einmal richtig überwältigend werdenden deutschen Fähnchenschwenkens blieb hinter dem — trotz aller Begeisterung gemäßigt vorgetragenen — Siegeswillen bei dieser im eigenen Land ausgetragenen Fußballweltmeisterschaft zusammen mit dem Verständnis des hier zum Tragen kommenden Mechanismus verborgen und ungenannt, obschon sich alle Kommentatoren abmühten, ihn zu verstehen; man verstand aber lediglich, dass diese Verbalisierungsversuche nicht gelangen. Von "SchwarzRotGold" selber, dies förderte dieses Massenspektakel bei einem aufmerksamen Beobachter zutage, wusste nichts und niemand — ausser freilich, auf die "Es war einmal"-Märchenbasis eingeschränkt, die sich seit ihrer ersten Inauguration 1848 um diese Farben rankenden Mythen und Anekdötchen — zu sagen, was es war. Es war etwas Sonderbares, zugleich Reales und Irreales daran; es konnte sich nur ... um einen Irrtum handeln.
Indessen hantierten die wie zu einem Urlaub entfesselten Amateurgestalter der Wirklichkeit mit einem zum Ende des events hin immer heiliger werdenden Ernst und Eifer mit ihrem Fetisch, als wollten sie bei der Gelegenheit tatsächlich "eine Kraft oder ein mystisches Element freisetzen, eine Art juristisches mana (den Ausdruck benutzt Wagenvoort ..., um die auctoritas romana zu bestimmen", wie es bei Agamben 7 S. 63, heißt), um die allfällige Entscheidung auf dem Rasen auf diese Art zum Sieg zu führen.
Während der deutsche Bundespräsident Horst Köhler verlautbaren ließ, er habe nichts dagegen, "nicht mehr der Einzige" zu sein, "der eine Fahne am Wagen hat", sahen die Meister des integrierten Spektakels — allen voran gewiss der DFB-Präsident, Dr. Theo Zwanziger (CDU) mitsamt seinen Spezialisten-Kollegen, über die Sponsoren des DFB (zu denen mehr oder weniger die gesamte Deutschland-AG gehört, insbesondere aber der 'Premiumpartner' Bitburger Brauerei), die gleichzeitig für Bitburger und CDU (hier mit der Kampagne "Du bist Deutschland") tätige deutsch-internationale Mega-Werbeagentur Jung_von_Matt, bis hinan zum (nach Mitgliederzahl gemessen) schwergewichtigsten Experten auf dem Gebiet überhaupt, einem alten Weggefährten Theo Zwanzigers, Dr. Thomas Bach (seines Zeichens unter vielen anderen Funktionärstätigkeiten und einer FDP-Mitgliedschaft Präsident der mit 26 Millionen Seelen größten Personenvereinigung Deutschlands, des Deutschen Olympischen Sportbunds DOSB), sowie zu dem ihrer Aller sportpolitisch und gewissermaßen auch rein politisch zuständigen spiritus rector, Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble (CDU) — all das jedoch gewiss mit anderen Augen, als hochkarätige Juristen, Funktionäre und privatgeschäftliche Nutznießer, doktrinäre Staatsrechtler und Parteipolitiker zugleich eben, als gesellschafts- wie wirtschaftspolitisch extrem — möglicherweise sogar extrem einseitig — ambitionierte Schwergewichte, Strippenzieher und ... selbstverständlich ... Demagogen (wobei ich diesen Ausdruck so verwende, wie er - etymologisch fundiert - gemeint und daher in seinem Gebrauch auch von der aktuellen Rechtssprechung nicht nur im Rahmen der Meinungsfreiheit gedeckt ist, nämlich zunächst neutral als "Volksführer"). Dort fiel die offene Flanke des Volkes ins offene Auge: Das offen zu tage liegende Bekenntnis zur Empfänglichkeit für die alten deutschen Mythologeme unter der Haube von SchwarzRotGold..
Dann forderte mich jemand auf, eine neue, zeitgemäßere deutsche Fahne zu entwerfen, was ich zunächst sofort mit dem Hinweis ablehnen wollte, eine von mir gestaltete Fahne würde doch sofort von der Fahnenmafia gestohlen werden; schließlich aber ließ ich mich dennoch breitschlagen (ich musste während der Debatte die Fahnenmafia ganz aus den Augen verloren haben) und willigte ein ...
Mein Entwurf Neue Form (Schwarz-rot-gold in neuer Form) wurde erst Anfang 2007 fertig — eine enorm schwierige Aufgabe, wie sich herausstellte. Schließlich musste für eine Neugestaltung zunächst einmal das oben schon angesprochene Rätsel, das hermetisch verschlossene Geheimnis der deutschen Fahne (mindestens so tief im Felsen sitzend wie Barbarossa mitsamt seiner gesamten Rechtsphilosophie persönlich), sowie, nicht zuletzt, auch der verschollene oder verheimlichte Gründungsmythus "Deutschlands" an sich aufgestöbert, gelöst und geklärt werden. Möglicherweise handelte es sich beim einen ja um das andere? Ein wahrer Abgrund, tief, steil und gefährlich, und anstelle eines Bodens stößt man dabei unweigerlich ... auf einen leeren Raum: Die Anomie (wörtlich= Gesetzlosigkeit, rechtsfreier Raum), die "für die Rechtsordnung so wesentlich zu sein (scheint), dass diese mit allen Mitteln versuchen muss, mit ihm (dem rechtsfreien Raum; PH) eine Beziehung aufrechtzuerhalten — als müsste das Recht um seines Grundes willen notwendigerweise eine Beziehung zur Anomie pflegen" (Agamben 7, S. 62). — Und auf einen schwerer als Alles wiegenden Irrtum (des Denkens an sich): Die vage, alles beherrschende, unhaltbare Illusion einer Einheit — der allmächtigen Vorstellung einer in Wirklichkeit nicht existierenden, nicht existieren könnenden Einheit als solcher ...
Ein hübscher Haufen Holz, der sich da in des Pudels Kern von SchwarzRotGold angesammelt hat. Doch war all dies erst einmal erkannt, so konnte auch von einer spekulativ-philosophischen auf die technische Konstruktion einer neuen schwarz-rot-goldenen Bild-Logik übergegangen werden (wobei das Wort "Konstruktion" den Sinn bewahrt, der ihm in der spekulativen Philosophie verliehen wird (Vgl.: Holz 1, S. 83). Das Werk Neue Form - ein visuelles Abbild von Sachverhalten oder Relationen von Elementen mit dem Anspruch, etwas mit den unsinnlichen, abstrakten Sachverhalten unserer Welt zu tun zu haben, genauer: sie auszudrücken, hatte 8 Monate zu seiner Entstehung in Anspruch genommen.
Im Mai 2008 — ein Jahr nach der Veröffentlichung — schlug dann die Fahnenmafia (wahlweise: Die Fahnen- oder Allgemeinheits- oder Bewusstseinsbetrügerbande, oder "Deutschland"-Schieberbande) zu.
Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft, die im Sommer des Jahres 2008 (wiederum in Deutschland) stattfand, kam dieses illustre Team gleich mit einer ganzen Staffel von entstellenden Plagiaten des Werks Neue Form (das ich im März 2007 als Unikatserie mit einer Auflage von 50 Stück in einer sächsischen Fahnenfabrik als hissfertige Fahne drucken und konfektionieren hatte lassen) heraus. DFB, Bitburger und der DFB-FanClub-Nationalmannschaft hatten jeweils untereinander verwandte Versionen. Die DFB-Tochter DFB-Wirtschaftdienste GmbH vertickerte schon fleissig Lizenzen an der mir entwendeten Vorlage an die Merchandisingabteilungen ihrer zahlreichen "Sponsoren", wie z.B. Ferrero (Hanuta). Diese Staffel war in die von der treulosen sächsischen Fahnenfabrik losgetretene, seitens Jung_von_Matt und deren 'strategischer Partneragentur' GVK, Gesellschaft für visuelle Kommunikation, Lüneburg, erdachte, und von diesen zusammen mit Bitburger und dem DFB getragenen EM-2008-Kampagne 'Heimspiel' eingehüllt, und zwar zusammen, auch noch, innerhalb dieser Kampagne mit einem unerbittlich und gegen alle meine unausgesetzten Proteste um jeden Preis verfolgten Intrigenplan zwecks nachhaltiger Wäsche meiner Urheberrechte an dem mir somit endgültig aus der Hand zu windenden, ein für allemal zu raubenden Original.
Die Mächtigen, die jenes 'Justitium' 2006 genauso beobachtet hatten wie ich, hatten, ganz wie ich auch, beschlossen, dort weiter zu machen - allerdings in die genau entgegengesetzte Richtung wie ich - und gedachte, den 2006 noch relativ vage gebliebenen Fetisch-Trend in ein neues nationales (wie später aus der Logik klar werden wird: großdeutsches) Projekt umzumünzen: Und zwar mit meinem Werk als dem von ihnen auserkorenen, kurzerhand unterschlagenen Mittel.
Informiert von der sächsischen Fahnenfabrik, waren sie zu dem Beschluss gekommen, meine Gestaltung zugleich (unerlaubt, gratis und in unerhört perverser Weise) zu nutzen und sie darin, in dieser Nutzung, auch schon als das Konkurrenzprodukt zu zerstören, das es in seiner Originalbedeutung hätte bleiben können ... Von der Dampfwalze DFB überfahren, des Werks, des Namens, der Rechte, der Existenz, des Geistes beraubt. Eine — für diese mit ihrer schieren Geldmacht einfach schnell einmal irreversible Fakten schaffende und damit alles plattmachende "Politik" typische — feindliche Übernahme hatte unversehens stattgefunden. Das Werk, das ich erarbeitet habe, werden sie nun auch öffentlich kidnappen, es umzutaufen und endgültig zu rauben versuchen (wozu sie die Rezipienten brauchen, die ihre Fälschungen fressen, mit ihrem Namen — DFB — gestempelt verinnerlichen müssen), um es schließlich exclusiv zu ihren Zwecken des spektakulären Massenbetruges einzusetzen und einen Verfassungsputsch à la Schäuble damit zu wagen. Nicht weniger. Die "Du bist-Deutschland"-Agentur Jung_von_Matt wird weiter - freilich durch diese Innovation sogar enorm geboostet — die absolut kompetente "Deutschland-Agentur" mit den besten Drähten in die hohe Politik sein; der DFB wird nicht nur mit dem innovativen visual so tun, als sei — wie in dem eilends gezimmerten Slogan "Fußball ist Zukunft" zu suggerieren versucht wird — plötzlich eine zukunfts-kompetente, führungsstarke und gesellschaftspolitisch innovative Macht in seinem Hause unbefleckt empfangen worden, sondern als sei diese auch von nachgerade himmlisch-kreativer Ethik gesegnet; daran hängt sich Bitburger nur allzu gerne an und bezahlt den ganzen Fälscherschwindel bei GVK und Jung_von_Matt sogar, bildet das ausgelagerte Oberkommando der untereinander verzahnten Schieberrechtsabteilungen der individuellen Bandenmitglieder und trägt mit der millionenfach vervielfältigten ("limitierten"!) "Bitburger-/DFB-Flagge 2008" zusammen mit dem DFB in der "On- und Offline-Kampagne 'Heimspiel'" eine Art nationaler Rettungsstrategie (Intrigenforscher Peter von Matt) vor.
Damit ist mein Werk fürs erste nicht nur multipel plagiiert, sondern geradewegs annektiert, demonstrativ in Beschlag genommen und mit den Siegeln der Räuber in Grund und Boden gestempelt; jetzt heisst es, sich mit diesen Milliardenschiebern zu messen ...
Meinen Erkundungen wird — genau wie meinen Protesten — ein mit aller kriminellen Energie der Welt geplanter, heisser Empfang bereitet (auf dem Niveau "Wie ist jetzt der Amboss in meinen Rucksack gekommen?" — allerdings mit 5 "Spielern" multipliziert, die alle einzeln abzuklappern sind und sich mit ihren bestens gepolsterten Rechtsabteilungen einen dreckigen Spaß — inklusive falscher Zeugin — daraus machen, die Gaudi, die sich auf eine Suspendierung aller meiner Rechte stützt, zum maximalen Schaden des Beraubten durchzuziehen); die "Deutschland"-Mafia hat schon auf mich gewartet, um mich — nicht nur mein laut Gesetz letztlich nicht von mir zu trennendes Werk — final zu zermalmen und so ans Ziel ihrer Wünsche zu gelangen, welches zu erreichen nur schlecht, wenn überhaupt, ohne mein Werk so gut wie undenkbar wäre; wer dabei allerdings unumgänglich im Weg steht, bin ich.
Ich durchschaue, nach und nach, die von ihnen durchgeführte, raffiniert auf einzelne, sukzessive nachrückende Phasen verteilte Urheberrechtwäsche und erkenne ihren Plan: Sie werden zum Jubiläum der deutschen Wiedervereinigung und des Mauerfalls im Superwahljahr 2009 nicht nur eine durch diametrales Umtaufen und Umdrehen meiner mir mit aller Macht aus der Hand gewundenen Arbeit (die von mir in herausragendem Maß auf eine komplexe, mannigfach gegliederte Ganzheit "jenseits aller Konzeptionen, die unter diesem Namen zur Verfügung stünden", wie es Jean-Luc Nancy sagt, designiert wurde — was das genaue Gegenteil einer in alter Manier doktrinär, unter Aufwärmung der alten, überkommenen Mythologeme, gegen allen gesunden Menschenverstand und alle Erfahrung, freilich deshalb nur umso zynischer und vehementer von Kirche und Politik so falsch wie autoritär postulierten Einheit ist) herbeigetürkte "neue deutsche Einheit" auf der Basis der eben nur dank meines Werkes überhaupt erst denkbaren Inszenierung von einer deutschen Wiedergeburt — der dank dieser Verdrehungen nun allerdings rechtesten Art (liegt schließlich im Trend, oder nicht?) — postulieren ... Sie werden auch über eine Grundgesetzänderung, die den Sport als eigenständiges (und förderungswürdiges) Staatsziel mit einem eigenen Paragraphen aufnimmt, via DOSB und dessen schriftlicher (wunderbar an die Politik zu verkaufenden) Fixierung der "Paulskirchenmotivation" in all seinen braven Zielen eine flächendeckende Organisation etablieren, die "die neue Fahne" bekommt und der man als Experten per Jubiläums-Amnestie die seit 20 Jahren in die Ecke gedrängten Stasi-Kader aus dem Keller holt (dann wird die sächsische Fahnenfabrik, die doch bereits zu DDR-Zeiten für die Stasi tätig war, indem sie in absoluter Staatstreue deren Fahnen druckte, irgendwie auch — neben den Aufträgen, die sie ohnehin von den von ihr so gut informierten Fußball- und Biergangstern erhält — noch zu dem höchst ehrbaren, von ihr sogar favorisierten politischen Gestaltungsauftrag gekommen sein, der wiederum das geraubte Monopol — die Originaldruckdatei blieb immer schön bei dieser Fabrik — erst so richtig vergolden wird ... auch wenn der Rest der Welt diesen Belag eher für ein Braun halten mag, was soll's, das hat sich für die Wölfe, mit denen man nun zu heulen gedenkt, doch immer prima ausgezahlt!); sind die — zusammen mit dem heikelsten Teil der DDR-Vergangenheit — auch endlich versorgt und die größte deutsche Personenvereinigung mit 26 Millionen Mitgliedern (die schon alle schöne eigene "deutsche Sportausweise" besitzen) hat, was staatliche Disziplin anbelangt, kompetentes Führungspersonal bekommen. Waren doch immer vorbildlich staatstreu — warum sollten sie es in einem Staat im Staate nicht auch sein, ja, war es denn seinerzeit nicht schon genau dasselbe gewesen? Die "Loyalitätspflicht gegenüber Vorgesetzten" zählt, jedenfalls für den Herrn Zwanziger, schlussendlich am meisten.
Ich werde nun im weiteren Verlauf dieses Berichtes zeigen, dass ganz exakt die Kritik, mit der ich mich an dieses Werk gemacht habe, unwillkürlich, aber auf das Genaueste, von diesen — ähm — Honoratioren durch ihre Taten selbst verifiziert wird. So wird dadurch, dass sich ausgerechnet so hochmögende Gangster, die das Recht für sich in Anspruch nehmen, dort Recht zu setzen, wo sie keins haben, das Recht nahmen, mein Werk unverzüglich zu kidnappen, um es zu zerstücken, zu entleeren, und deren — endgültig? — entwertete Form dann (bereits in ihren Plagiaten) neu wieder vorzulegen, dreierlei bewiesen werden: Erstens, dass mein Werk an sich gelungen ist. Zweitens, dass es — nicht zuletzt von daher — auch ins Schwarze traf. Und letztlich, dass das Endstadium der Form 'Staat' erreicht ist, wenn dieser — wie offenbar alle direkt, und wie wir sehen werden, auch nahezu alle indirekt Beteiligten zu wissen scheinen — eine solche Betrügerbande in seinem Innersten nicht nur duldet, sondern geradezu braucht, um sein irgendwie längst schon verlorenes Gesicht zu wahren!
Genau die gleichzeitig höchst unzeitgemäße wie zeitgemäße Überwindung der in der regulären deutschen Fahne bombenfest steckende, unerbittlich rückwärtsgewandte, doktrinäre, politisch-theologische Dogmatik ist es, das den gesamten, offensichtlich für die reaktionären Gauner und ihre autoritär-autokratischen Zukunftspläne gefährlich erscheinenden Reiz, der sie in der Formation einer Bande, einer kriminellen Vereinigung zu gemeinschaftlichem Wettbewerbsbetrug, räuberischer Intrige, Zerstörung und Massenbetrug antreten ließ, an meiner neuen Fahne in Wirklichkeit auch für sie ausmacht. Im Keim ersticken hieß dort nur die Devise — bevor sie das urheberrechtgewaschene Original "1 zu 1" als das Ihre präsentieren, um ein Horrorkonzept unter den derart düpierten Massen damit anzufahren.
Ich nehme an, dass aus wiederum genau diesem Grund das freilich tüchtig mitmischende 'Feigenblatt' dieser Fahnenbetrügerbande, der übermächtige DFB-Chef Zwanziger (CDU) — unter Verrenkungen, über die sich alle Welt nur noch wundert — während genau demselben Zeitraum (2008/09) mit den hanebüchensten Methoden wie Verstellung, Lüge, Verfälschung, Entstellung, Verschweigen, (wiederum) alles auf einmal, aber vor allem mit einer nicht enden wollenden, mittels der ganzen Macht und den unerschöpflichen Ressourcen seines Apparates inklusive hinzugezogener externer Anwaltskanzlei inszenierten und unerbittlich, bei mittlerweile 6 zu seinen Ungunsten beschiedenen Gerichtsgängen, weiter und weiter durchgezogenen Niederprozessiererei eines einzelnen Kritikers das faktisch leider bis dato dennoch unabweisbare und in diesem Fall die "Sport- (und Gesamt-)Politik" des Herrn berührende Statement des Sportjournalisten Jens Weinreich so plakativ, medienwirksam und gnadenlos bekämpft, das wörtlich darin bestanden hatte, er sei ein unglaublicher Demagoge (aus welchem das Berliner Landgericht sogar — bravourös — ein bestätigendes unglaubwürdiger Demagoge machen wird).
— Was ist ein Fahnenbetrüger oder eine Fahnenbetrügerbande wie jene ehrenwerte Gesellschaft, die sich um jeden Preis per Intrige und zu öffentlichkeitswirksamen Zwecken ein Werk wie Neue Form unter den Nagel reisst, denn anderes als genau das, was just derselbe Herr Zwanziger, den Beleidigten spielend, (in dem den Sportjournalsten betreffenden Fall nach bisheriger Einschätzung der Gerichte also unrichtigerweise) auf diesen (an sich neutralen) Begriff projiziert: Eine geradezu unglaubliche Demagogie der übelsten Art?
Nun, ein Denken in diese für ihn so brandgefährliche Richtung allein schon verbittet sich der Herr Zwanziger also — denn was geschähe, wenn jemand 1 und 1 zusammenzählt, wenn also der von Haus aus riskante (und schon allein deshalb auf das Raffinierteste eingefädelte) Coup mit der Fahne platzt und der dahinterstehende Charakter auch schon anderweitig einmal erkannt worden wäre? — Wie diese Leute tatsächlich arbeiten, lässt sich schon gut daran ermessen, dass sich die Allerwertesten noch während ihres Raubzuges unverwandt hinstellen — wie sie es tasächlich taten — und unter einer abenteuerlichen Beschwörung der "Kommunikationsherrschaft" (Zwanziger) die Meriten für ihr angeblich bereits siegreiches Verfahren mit dem von ihnen so behandelten, von meinem Namen abgezogene Werk in aller von ihr betrogenen Öffentlichkeit einfahren.
Was das werden soll, das auf einer solchen Basis steht, kann man sich wohl denken (und mir deshalb auch jene oben skizzierte Horror-Perspektive nicht verdenken, die für meine Begriffe lange Zeit so real im Raum stand, dass ich in meiner Verantwortung meinem Werk gegenüber alles in meiner bescheidenen Macht Stehende tun musste, um sie abzuwenden (und an dem Schwierigkeitsgrad, den ich — mir gesetzt — dabei vorfand, auch den kaum mehr von der Hand zu weisenden Beweis für meine These erlangte); ich glaube, soweit mit Erfolg — dies allerdings nicht, ohne nicht auch zweimal dringend an das Bundespräsidialamt appelieren zu müssen, das ich bereits im Sommer 2006 von meinem (damals erst angedachten) Projekt informiert hatte, das also — wenn überhaupt — nur nach anfänglichem Zögern aktiv wurde (In der Sprache der Diplomatie nennt man das eine dilatorische, also aufschiebende, Behandlung; eine solche findet immer dann und dort statt, wo es kritisch wird).
Das erinnert mich jetzt wieder an die Reaktion des Vatikan auf die in diesem Fall weltweiten Proteste gegen die Aufhebung der Exkommunikation namentlich des sturen Holokaustleugners Richard Williamson, eines der notorisch antimodernistischen und antisemitischen Piusbruderschaft angehörenden "Bischofs". Da wurde auch erst nach anfänglichem Zögern gehandelt — beziehungsweise die teure Strategie geändert, mit welcher (wenn ich die darauffolgenden — laut Presse- und auch Kirchenstimmen — halbseidenen, billigen, unbefriedigenden Entschuldigungen Williamsons richtig deute) die mit dem Begriff historischer Schandfleck nicht annähernd hinreichend bezeichneten Ermordung der europäischen Juden durch die deutschen Nazis und ihre Helfer im Ausland unter dem Schweigen des damaligen Papstes Pius XII. endlich — im Getöse einer spektakulären "Endsieg"-Feier im Zuge des 20-jährigen Jubiläums zur deutschen Wiedervereinigung unter einer schönen neuen deutschen Fahne? — umgemünzt werden sollte ... ganz wie diese dabei dann zum Einsatz kommende, schöne neue deutsche Fahne (bzw. gegen allen Willen ihres Schöpfers als unsere schöne neue Deutschlandfahne) der orwellmäßig geschichtsschreibenden Autorität hingemünzt worden war von einer so feigen wie gefährlichen wie kriminellen Fahnenbetrügerbande?
Insofern ist der Geschichte nun wirklich nichts mehr hinzuzufügen, auch wenn sie noch nicht ausgestanden ist. Daran wird auch die Wiederwahl Horst Köhlers zu einer zweiten Amtszeit als Bundespräsident, die übermorgen stattfinden wird, nichts ändern. Insofern ist dies eine vorgezogene Postille zu dem Ganzen.
21. Mai 2009 - Im Niemandsland
jenseits
"Was (...) aber ausserhalb des Seins gelassen wird, ist deswegen nicht verneint oder beseitigt und auch nicht inexistent. Es ist etwas Existierendes, Reales, das jenseits der Differenz zwischen Sein und Seiendes gelangt ist."
GIORGIO AGAMBEN 6, S. 100
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Giorgio Agamben, dessem Werk das hier vorgestellte Denkwerk ohnehin sehr viel zu verdanken hat (Siehe auch: Danksagung), fährt an der vielleicht dichtesten Stelle gegen Ende seines Buchs Das Offene mit einer Art in die Zukunft projizierender Bilanz fort, die wie das Motto des Zeichenprojekts Neue Form selbst klingen könnte; es sei von daher erlaubt, den betreffenden Absatz aus dem Kapitel Ausserhalb des Seins, der nur als Ganzes, inklusive des kleinen grammatikalischen Tricks im letzten Satz, verständlich wird, ungekürzt (siehe hier) wiederzugeben.
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Doch die oben zitierte Stelle selbst scheint eher karg belegt; möglicherweise handelt es sich dabei um ein Art insider-Rückbezug auf den früher (ital. Orig. 1993; dt.: 1998) von ihm in Bartleby oder die Kontingenz unter Verweisen auf andere, nicht gut zum Kontext des späteren (ital. Orig.: 2002; dt.: 2003) Buchs passende Quellen untersuchten und abgehandelten Gegenstand der potentia (zu-sein-und-nicht-zu-sein, also im aristotelischen Sinn). Dort schreibt er nämlich (S. 42): "Leibniz hat einst die ursprüngliche Potenz des Seins in der Form eines Prinzips ausgedrückt, das man gewohnt ist als 'Prinzip des zureichenden Grundes' zu definieren. Es lautet: ratio est cur aliquid sit potius quam non sit, "es gibt einen Grund dafür, dass etwas vielmehr existiert, als dass es nicht existiert". In dem Maße, in dem sie sich weder auf den Pol des Seins noch den des Nichts zurückführen lässt, stellt die Formel von Bartleby ["I would prefer not to"](...) "dieses stärkste aller Prinzipien" wieder in Frage, indem sie den Akzent gerade auf das potius, auf das 'eher' setzt, das dessen Skandieren hören lässt. Mit Gewalt aus ihrem Kontext gerissen, emanzipiert sie die Potenz (potius, von potis, ist gleichbedeutend mit 'mächtiger') genau so sehr von ihrem Zusammenhang mit einer ratio wie von ihrer Unterordnung unter das Sein."
Jenes "ausserhalb des Seins lassen", das weder "verneint", noch "beseitigt", noch "inexistent" ist, scheint sich später konkreter herauszukristallisieren (S. 62): Bartleby "nimmt die aristotelische These wörtlich, nach der die Tautologie "wird-stattfinden-oder-wird-nicht-stattfinden" in ihrer Gesamtheit notwendig wahr ist, jenseits des Eintreffens der einen oder der anderen Möglichkeit."
So gesehen ist Melville's Bartleby (in: Herman Melville Vortoppmann Billy Budd; geschrieben ca. 1890) ein Protagonist der kulturellen Evolution des Abendlandes, wenn nicht des gesamten Planeten, die sich anschickt, ihren Halbzeitpunkt (Vgl.: Ken Wilber, Halbzeit der Evolution) vielleicht endlich — gegen den nach wie vor erbitterten Widerstand der Restauration — zu überschreiten.
Das an sich bereits komplett hinter uns liegende Mythische, das vielen jedoch als das einzige, von der materiell-materialen Zwangsvorstellung der Rationalität (die seine aus ihm hervorgegangene Tochter ist, die uns, um im Bild zu bleiben, durch den Zwang zum Nachsitzen und tausendfachen Kopieren fälschlich als "die Vernunft des Planeten" angelernt wurde und wird) allein wieder befreiende, oder diese und die zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus ihr entstandene, verfahrene Lage zumindest klärende oder, o Wunder, aus ihr wieder errettende Lüftchen vorkommen mag bzw. gleich wieder als die in "Heilige Bücher" abgepackte Droge angedient oder "am besten", ebenso nach historischer Gebrauchsanweisung, unterschwellig per Massenmanipulation und Propaganda zwangsverabreicht wird, wird gern programmatisch (oder auch einfach nur irrtümlich) mit der stets offen vor uns liegenden, lichtvolleren Entwicklungsstufe verwechselt, welche, da sie per definitionem noch nicht bekannt ist, immer mit dem Wort Mystik bezeichnet wird.
Der ("deutsche") "Michael", der in Deutschland so gut wie alles zwischen Geist und Recht, Gesetz und Gesetzanwendung, kurz, die gesellschaftliche Praxis wie die politische Theologie seit einem halben Jahrtausend zwangsbestimmt und der, wenn es nach dem Willen der heute erneut mit ungeheurer Macht zum "Monument der Wirtschaft" aufbrausenden Restauration ginge, auch das nächste "tausendjährige Reich" konstituierte, "dessen Farbe [allerdings nach der katholischen Dogmatik] Rot ist in all seinen Schattierungen", ist eine solche mythologische, mythisch-rechtliche Vorstellung — und genau um diese handelte sich auch bei dem, dem Hitler folgte bzw. zu erkennen und zu befolgen suchte ... und bei dem, was ihm folgte.
40 oder 50 Jahre lang wurde "der Ball flach gehalten", doch nachdem nach der Wiedervereinigung Deutschlands noch einmal 20 Jahre verstrichen sind, während deren "das Volk wieder zusammenwachsen" sollte, im Jahr 2009, nach "60 Jahren Grundgesetz" und eben zum "20. Jahrestag des Mauerfalls", im "Super-Wahljahr", soll der Mythos um jeden Preis wiederbelebt, der Endsieg eingefahren und dessen Ideologie revitalisiert werden.
Die Öffnung, die in der 2007 auf einem zu jener klandestinen, von der Restauration betriebenen "Entwicklung" (sprich Rückbildung) absolut jenseitigen Terrain veröffentlichten Bild-Logik Neue Form geschaffen wurde, zum Licht, das nicht einer besessenen Färbung bzw. Reduktion auf einen mythologisch (un-)bestimmten, allesverzerrenden Miniaturausschnitt unterliegt, sondern seiner Kapazität des gesamten Spektralbereichs — und damit dem vollen Potenzial des universalen Lebens — entspricht, wird augenblicklich von einer Horde korrupter Barbaren mit aller Gewalt und um jeden Preis wieder zugedengelt, dabei annektiert und zum Fahnenbetrug verwendet: Es handelt sich hierbei um genau die Sorte von Mensch, die noch nie verantwortlicher Mensch (im kosmischen Sinn) geworden ist und es auch nie werden wird, weil sie es vorzieht, das Leben per Usurpation der Zukunft durch eine heillose Vergangenheit, die per Kahlschlag und Raub zum Gelben vom Ei stilisiert wird, zu okkupieren — anstatt zu leben.
Eine riesige Industrie namens "Kreativ- und Kulturwirtschaft" (Jahresumsatz 2004 bereits über 5 Milliarden Euro, neuere Zahlen liegen nicht vor) ist in Deutschland entstanden, die allerdings, wenn sie sich so verhält wie ihr herausragender Vertreter Holger Jung von Jung_von_Matt (Jahreshonorarumsatz 560 Millionen Euro), die Kreativität keineswegs befördert, sondern im Gegenteil systematisch und mit aller kriminellen Energie der Welt vernichtet. Die Mächtigen, für die da gearbeitet wird (schäbigstes Beispiel dürfte wohl Bitburger und der DFB sein, wobei hier freilich im selben Atemzug von der CDU gesprochen werden muss), nehmen da genausowenig wie in irgendeinem anderen Bereich auch nur noch die geringste Rücksicht. Auch denen geht es, allerdings in einem stark beschränkten Sinn, ums Ganze.
Die Gesellschaft, davon gehen sie aus, befindet sich in ihrer Hand. Tatsächlich, jene frisst aus dieser — Wasser, das man nicht mehr trinken, Speisen, die man nicht mehr essen, und eine Luft, die man nicht mehr atmen kann sowie eine der Kunst gestohlene Freiheit, die nicht allein im Fall der Bild-Logik Neue Form, sondern zunehmend systematisch durch den alten Mythos ersetzt und damit jeweils im Keim — der in gewisser Weise, aufgrund der speziellen Antennen für das Offene, die alle Kulturkreativen, nicht nur die Künstler als solche, besitzen, das einzig chancenreiche Ferment für ein Entkommen aus dieser Unterdrückung ist — erstickt wird.