europlural
Gesellschaftliche Skulptur, ©Peter Hauf 2006-2013, zu der erst das Werk Neue Form durch seinen Sieg über das Signet der Gewalt-Autorität, "SchwarzRotGold von 1811, 1815 bzw. 1848 und 1919, 1948 und 1990", den Weg eröffnet hat. | Copyright notice
REGISTERED Copyright (1990): Das Signatur-Symbol 'free sun' (unten, sowie auf den Fahnen), speziell bei der in 'europlural' selbstverständlich mit aufgenommenen 'Schweiz', ist der international gesetzlich und darüber hinaus vielfach, z. B. durch Eintragung beim Europäischen Patentamt, geschützte Titel tantrayana - Das Diamantfloss - aus dem Zyklus free sun. All material herein Copyright©1990-2020 Peter Hauf. All rights reserved.
free sun - Symbol der Paradigmatizität, ein Wort, das erst 2007 (in der italienischen Originalausgabe von Signatura rerum. Sul metodo (Agamben 10) von Giorgio Agamben geprägt werden wird; er schreibt: "(...) Wird schließlich gefragt, ob denn die Paradigmatizität tatsächlich in den Dingen liege und nicht etwa bloß im Geiste des Forschers, so ist meine Antwort, dass diese Frage keinerlei Sinn hat. Die Intelligibilität, um die es im Paradigma geht, hat ontologischen Charakter. Sie bezieht sich nicht auf das kognitive Verhältnis zwischen einem Subjekt und einem Objekt, sondern auf das Sein. Es gibt so etwas wie eine Ontologie des Paradigmas. Und von ihr kenne ich keine bessere Definition als diejenige, die Wallace Stevens in einem Gedicht gibt. Es trägt den Titel Description without place:
It is possible that to seem - it is to be,
As the sun is something seeming and it is.
The sun is an example. What it seems
It is and in such seeming all things are."
(zitiert aus: Agamben 10, 2009, S. 38f; das Gedicht von Stevens stammt aus dem Jahr 1945)
Folgende Abbildungen: free sun tantrayana® (© P. Hauf) - A Going (from ma-rig-pa) Towards Freedom (to rig-pa and beyond)
®Peter Hauf: Prozess der Ausnahme der Ausnahme, tantrayana oder Das Diamantfloss, ©1990-2011 (free sun®™-Serie); Abb. oben und unten, links bis rechts: A Going Towards Freedom.
............................................ kreativität ./. reduktionismus
An dieser Stelle sei kurz auf den springenden Punkt hingewiesen, der den großen Unterschied zwischen den scheinbar nur wenig vom Herkömmlichen unterschiedenen Zeichen "Kreuz" und der Paradigmatizitäts-Signatur free sun — welches einmaligerweise das sol-invictus- Syndrom besiegt hat — einerseits, sowie der Bild-Logik Neue Form und der überkommenen "Deutschlandfahne" andererseits ausmacht (eine kleine Einführung in das Wesen dieses grundlegenden Unterschiedes ist, festgemacht am Begriff der Evolution, über diese gesamte Website verstreut; eine weitere Erörterung von kompetenter Seite findet sich bei Herbert V. Guenther 1, aber auch in dem kleinen, hier bereits übersetzten Abschnitt von Guenther/Trungpa).
Während gewöhnlich Geist, Kreuz und Gesetz Gottes absolut statische Einheiten, also eine Starre denotieren, bzw. etwas zu denotieren versuchen, das kennzeichnenderweise gerade aufgrund solcher Statik schlichtweg lediglich als Fiktion zu existieren vermag, haben demhingegen etwa Mentation (geistige Aktion, Geist als prozesshaft verstanden), tantray?na (tantra bedeutet Zusammenhang, und y?na heißt Weg, Pfad im Sanskrit), oder dharma dynamische Konnotationen, und können, richtig verstanden, weder mit statischen Denotationen gleichgesetzt oder verwechselt werden:
Diese Begriffe sind genuine Begriffe der Evolution und sind hier in dem Sinn gebraucht, wie sie sich während einer langen, selbstverständlich stets fortschreitenden Evolution namentlich des buddhistischen Denkens entwickelten. Sie können nicht wirklich direkt von jemandem übernommen werden, da es niemanden gibt, dem sie gehören oder gehören sollen; so "gehören" sie in ihrer jeweiligen Darstellung dem, der sie — kraft autonomen Denkens und damit absolut konform mit dem deutschen Urheberrecht — darzustellen vermochte. Sie entstammen einem Denken, das ohne ein statisches Selbst auskommt. Insofern kann man sie sich nur erschließen, indem man sie ... versteht — oder besser gesagt, sie sich erwandert.
— Das ist übrigens die Dynamik, auf die die Betrüger-Ratten-Union so scharf ist, dass sie sie um jeden Preis für ihre totalitäre, und damit dem Original diametral widersprechende und zuwiderlaufende Betrugspropaganda haben müssen; es ist die Dynamik, die von ihrem System programmatisch ermordet wird.
Damit wird nicht nur die deutsche Bevölkerung, sondern angesichts des Ausmaßes, mit dem die Betrüger die falsche Rezeption der Bild-Logik Neue Form während der Fußball-EM erzwangen, die gesamte Weltbevölkerung getäuscht und erneut sowie erneuert nazimäßig hinters Licht geführt: Dass angeblich dort eine offene Dynamik drin ist, wo in Wirklichkeit das schwarze Wort des ewigen Schweigens und des absoluten Nichts ein tyrannisch-dogmatisches "Gesetz Gottes" postuliert und nicht mehr aufhört, davon zu faseln, zu quengeln, es aufzudrängen, zu verordnen, es inquisitorisch mit einem Terror sondersgleichen in die Bevölkerung zu hämmern, bis diese aufgrund solch falscher Versprechung wieder ... volksdeutsch sein will.
Bewies nicht diese neue Fahne, dass sich das deutsche Volk erneuern kann?
Die dargestellte divine Dynamik der Evolution — die sich einzig und allein über das autonome Denken verwirklicht — wird als gewaltsam annektierte und pervertierte Marke ins Totalitäre, dem gerade dieses autonome Denken in die Quere kommt, also in ihren sicheren Tod gezerrt, von dem wieder nur die Clique der verlogenen Vampire profitiert.
Europe et Laïcité | Europa und Laïzität | Europe and Laicity
Die Weiterführung der integralen Affirmation (des Universellen) Neue Form (zuerst verwirklicht — als Schlüssel für die weitere Entwicklung — in Schwarz-rot-gold in neuer Form 2006-2007 und sodann 2007-2008 in der Öffnung europlural) weist in jeder der gezeigten Anwendungen über den jeweiligen nationalen Rahmen, den sie zu bezeichnen vorgibt, hinaus.
Sie dürfte von daher als situationistisch bezeichnet werden können, d.h. als Darstellung einer topischen Utopie, die sich im Statthaben dessen situiert, was sie der Evolution zurückgeben will. — Insgesamt mithin die laïzistische Öffnung der alten, nicht zuletzt von der innereuropäischen Entwicklung längst überholten, autoritären Bild-Logiken.
europlural besteht auf und in seiner Freiheit, Recht weder setzen noch es bewahren zu wollen; die Fahnen der Sammlung sind Mittel ohne Zweck, Kunstwerke: Du sollst selbst denken, selbst wenn du es erst noch lernen musst. — Genau hier ist der Bruch mit der reaktionären Tradition, die fortan versucht, das Denken an sich seiner autonomen Komponente zu berauben, indem sie so autoritär wie konsequent postuliert, eine solche existiere absolut nicht, es existiere nur das "Gesetz Gottes".
— Die Botschaft von free sun, vgl. die Abb. in der linken Spalte, lautet ebenso wie die Botschaft von europlural: Du sollst selbst denken, selbst wenn du es erst noch lernen musst. free sun zeigt nicht "das Gesetz Gottes", sondern ein vollkommen anderes, viel höheres und tieferes Gesetz, nämlich das Gesetz des Frei-Seins, das man dharma nennt.
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"Die KOMMENDE GEMEINSCHAFT versucht, eine Gemeinschaft jenseits irgend einer Konzeption, die unter diesem Namen zur Verfügung stünde, zu designieren; nicht eine Gemeinschaft der Essenz, ein Zusammensein von Existenzen; das soll heissen: genau das, was politische so gut wie religiöse Identitäten nicht mehr zu erfassen vermögen. Nicht weniger." JEAN-LUC NANCY (Übers. a. d. Engl. sowie fette Auszeichnung: PH; Nancy zog es später aus Gründen, die er in dem aus 2001 stammenden Text Die herausgeforderte Gemeinschaft darlegt, vor, das in den 90er-Jahren von ihm benutzte Wort >>Gemeinschaft<< "allmählich durch die unschönen Ausdrücke des >>Zusammen-Seins<<, des >>Gemeinsam-Seins<< und schließlich des >>Mit-Seins<< zu ersetzen")
"Lasst es euch gesagt sein, Leute: Ein jeder muss sich selbst die grösste Mühe geben!" HAN SHAN
das kreuz mit dem kreuz
Das heute im Westen (und damit weltweit) herrschende gesellschaftliche System ist, was die lebenswichtige Fähigkeit zur Evolution der Gemeinschaft anbelangt, alleine schon durch und über seine generelle Emblematik (Fahnen, Hoheitszeichen, Glaubens- und Streitmachtsymbole) fixiert, welche jeweils wie ein Warenmonopol oder wie eine Marke gehütet und vor Missbrauch, aber auch vor jeder Veränderung, oder dem teilweise (wie im Fall der deutschen Fahne "SchwarzRotGold von 1848") dringlich erforderlichen Angleich an die fortlaufende geistige Entwicklung (die sog. Noogenese) geschützt sind.
Das trifft, einmal abgesehen von den Fahnen, die als mythologemisch-identifikatorische Leitmotive einer vollkommen anderen Epoche (größtenteils des 18. und 19. Jahrhundert, teilweise sogar noch wesentlich früher) auch hierher gehören, insbesondere auf "das Kreuz" zu, das freilich seinerseits wiederum unvergleichlich älter als die Christenheit selbst ist und trotz der monopolartigen Führung desselben durch deren Vertreter und Anhänger keineswegs auch dessen originäre Schöpfung oder dessen originären Ausdruck darstellt.
Das Kreuz (+) bezeichnet, abstrakt gesehen, etwas Zusammengesetztes, Akkumuliertes, einen in Wirklichkeit durch willkürliche Setzung kreierten "mathematischen Punkt" wie den Schnittpunkt eines Koordinaten-, Vorstellungs- oder Währungssystems, oder auch den "verborgenen Kreuzpunkt zwischen dem juridisch-institutionellen Modell und dem biopolitischen Modell der Macht" (Agamben 2, S. 16) — die jeweils alle durch diese Postulierung erst "aufgemacht" werden. Das Kreuz (+) bezeichnet eine summarische "Einheit", einen niemals hinreichenden Ersatz für den Gedanken des Ganzen (wie z. B. in dem Satz "das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" ausgesagt wird), bei dem insbesondere der letzte, schönste und größte "Gedanke" von allen — der die lebendige, nicht mit Begriffen zu fassende, erlebnisbasierte Befreiung vom Denken des "Woher" und des "Wohin" selbst darstellt, indem es dabei nach Hause kommt — ausgeschlossen wird, das Frei-Sein der Ganzheit in ihrer Einheit.
Von solchen "Einheits"- Modellen wird stets behauptet, sie repräsentierten die Welt (in deren Umfang sogar eine solche Figur wie "der inexistente Gott" — respektive eine entsprechende Lehre — mit einbezogen ist bzw. sein kann). Bei dieser Politik des Verstandes, durch die Gott über den Verstand eingeführt wird (und keineswegs durch eine erlösende, wie auch immer beschaffene, jedenfalls mit Begriffen nicht mehr zu fassende, und eben durch solche "Einheits"-Dogmatik gerade verunmöglichte und verketzerte Erfahrung), handelt es sich aber um den reinsten Reduktionismus — anfüllbar oder angefüllt mit einer Welt von Mythen und Irrtümern, die das, was dabei funktioniert, im selben Augenblick wieder zunichte machen. Es ist ... wie mit dem Geldsystem (das auf Schulden/Verschuldung basiert).
Dieses Zeichen ist das Limit der alten, insofern gleichwohl die Projekte der Moderne beschränkenden abendländischen Tradition der Metaphysik, des autoritativen Denksystems des Okzidents — und zwar ein so strenges, dass der sakrosankte Kern der damit zusammenhängenden Philosophie hier so gut wie nie diskutiert werden darf (wenn es, wie es ja gerade wieder versucht wird, allein nach den Reaktionären der Restauration ginge).
Dass "Christus am Kreuz starb", heisst doch nichts anderes — gleichwohl es heute offenbar gerade in der "Christenheit" niemand mehr zu wissen oder auch bloß zu ahnen scheint —, als dass ein Mensch an dieser archaischen Einheits-Dogmatik zugrunde gehen muss bzw. in der Regel mit ihr zugrunde gerichtet wird, die letztlich als leere, deswegen aber keinesfalls weniger wirksame Fiktion im Innersten des Schreins der Macht die (Pseudo-) Legitimation der Souveränität des jeweiligen Imperiums bzw. seines Herrschers (der sich auch als die Summe der Regierungsoligarchien und ihrer Experten darstellen kann) bewerkstelligt.
Anders sieht dies zum Beispiel in der Debatte zwischen Vedanta und Buddhisten aus, wo der Hinduismus in Atman auch eine Einheit setzt — die freilich die Buddhisten als Erkenntnisphilosophen bereits seit ein paar tausend Jahren progressiverweise in Frage stellen.
Jedenfalls darf das Symbol free sun (links) auf keinen Fall mit einem "Kreuz" verwechselt werden; das wäre ein grober Irrtum. Es hat nichts mit einem "Gesetz (eines aus den Fingern gesaugten) Gottes" zu tun — es kann vielmehr zur Blüte der tibetischen Buddhisten führen, dem Atiyoga (Tib.: rDzogs-chen, "Große Vollkommenheit"), und damit zu einem Ziel, dem nur der individuelle Umweg — das autonome Denken — entspricht.
Und natürlich das Gemeinsame jenseits von Markt und Staat.