fetisch
Von ganz besonderem Interesse ist hier natürlich das Rot, die Farbe des Blutes, und zwar gerade weil sich insbesondere in Deutschland nach wie vor das blaue Blut — namentlich per Deutungs- bzw. Missdeutungshoheit hinsichtlich jener "Fahne von 1848" — standardmäßig über den deutschen Untertan hermacht. Eine gelungene Revolution, wie etwa in England oder in Frankreich, hat es hier nie gegeben; aber auch dort hat es in Wirklichkeit nie eine evolutionär-revolutionäre Überwindung des Gedankens der Staatlichkeit als solchem gegeben (wie ihn kurioserweise ausgerechnet der deutsche "Apokalyptiker der Gegenrevolution" [G. Agamben], Carl Schmitt [1888-1984], der alte Antipode Walter Benjamins und — abgesehen von dieser entscheidenden Einsicht, die bewusst oder unbewusst, jedenfalls dummerweise in diesem Lager ausgeblendet wird — Lehrmeister der Angela-Merkel-Horror-Regierungspolitik, im Alter von 75 Jahren dann im Vorwort zur zweiten Auflage seines Begriff[s] des Politischen selbst mit den Worten verwarf: "Die Epoche der Staatlichkeit geht nun zu Ende").
Es besitzt als die am heissesten umfochtene Farbe der Welt eine Vielzahl an Konnotationen, von denen sicherlich die der Potenz/des Potenzials die wichtigste ist, da sie damit eine direkte Analogie zur Lebenskraft des Menschen zum Ausdruck bringt — und von daher eine unvergleichliche Anziehungskraft auf den Menschen ausübt.
Es ist kein Wunder, dass sich sowohl Sozialismus/Kommunismus als auch die christlich-ekklesiastische Dogmatik (die heute allein auf katholischer Seite über eine Anzahl von mehr als einer Milliarde Menschen gebietet und insgesamt immerhin ca. 34.000 Sekten aufweist) stets die ausschließliche Option auf diese Farbe zur Erlangung ihrer Ziele zu sichern beeilten — ein Kampf auf dem Gebiet der visuellen Kommunikation bzw. der Demagogie, der Agitation und Propaganda, der sich mit den Schlachten eines Krieges vergleichen lässt (wie man hier und heute sieht).
So, wie sich die Rechtsordnung gezwungen sieht, "mit allen Mitteln (...) eine Beziehung (zum rechtsfreien Raum) aufrechtzuerhalten" (Agamben 7, S. 62), sieht sich die Propaganda der Politischen Theologie (Carl Schmitt 1) gezwungen, die demjenigen Etwas, "das der Mensch ist und sein soll, (das) weder eine Essenz noch im eigentlichen Sinn eine Sache (ist), [sondern] das schlichte Faktum seines Daseins als Möglichkeit oder Potenz" (Agamben 5, S. 43; kursive Auszeichnung nach Buchvorlage) im populistischen Sinn möglichst nahe kommende Farbe mit — möglichst ausschließlichem — Beschlag zu belegen.
In den komplexen Wandelgängen des so einfach erscheinenden Dispositivs einer Trikolore verwandelt sich an mittlerer, "ausgenommener" Position das damit ausgedrückte Nahe in eine Abwesenheit und wird somit, psychologisch gesehen, zu einem Fetisch-Ort, dem der "Raum [dieser] Widersprüchlichkeit eignet" und der gleichzeitig "die Anwesenheit [eines] Nichts (...) und das Zeichen von dessen Abwesenheit ist" (Vgl.: Agamben 1, S. 230).
Wer die deutsche Fahne, das oberste mentale Leitmotiv oder deutsche Dispositiv, [r]evolutionieren möchte, muss zuerst "die deutschen Farben" verstehen — denn erst dann können sie vollkommen neu, als jungfräuliches Gestaltungsmaterial aufgefasst ... und ihnen in einer neuen Form, und durch diese, eine neue, im Sinnlichen geschöpfte Idee gegeben werden.
schwarz
rot
das Rot als heraus- und hineinragende wegmarke
In der Neufassung der voneinander ent-setzten, entborgenen Farben, Neue Form, kann das Rot nicht mehr anders definiert sein bzw. werden als durch sich selbst (ist also von den mythischen, heraldisch-traditionellen Hypotheken der Jahrtausende alten auctoritas- principis- Symbolik, dem Führerprinzips-Nimbus befreit) und steht damit für das im Bereich der metaphysischen Tradition des Abendlandes buchstäblich um jeden Preis verhinderte, inquisitorisch ausgegrenzte und ausgemerzte unmittelbare Erfahren des Seienden: das Rot des Stoßes in Richtung des bitendenziellen Wertes des Seins (wie der höhere Buddhismus dichtet und sagt), des gleichzeitig geschehenden Lichtens und Verbergens (Heidegger), in dem eine nicht mehr gewaltsam auf ein "Urprinzip" und dergleichen hingebogene Wahrheit so geschieht, wie sie sich eben (noch einmal Heidegger zufolge) "ins (Kunst-)Werk setzt" und "west".
"»Setzen« sagt hier: zum Stehen bringen" (Heidegger 4, S. 30); das Rot der deutschen Fahne war ehedem immer (auch bevor es in der alten deutschen Fahne von 1848 landete) das heraldische Rot des autoritären Kreationismus ("Alles ist von Gott geschaffen"/nicht nur bestens kombinierbar mit -, sondern geradezu die mentale Voraussetzung zu jedem Absolutismus bzw. Personenkult-Faschismus, seien diese nun protestantischer, katholischer oder kommunistischer Natur) und seiner selbsternannten oder irgendwie per propagandistischer Massenmanipulation akkreditierten bzw. "gewählten" irdischen Stellverteter-"Souveräne" — vgl. die Abb. des roten Freimaurer-Adlers oben ("deus et ius", "Gott und Recht" seien in dieser "doppelköpfigen" Farbe Rot vereint; übrigens sind bzw. waren sämtliche Präsidenten der USA, zumindest der jüngeren Geschichte, Freimaurer, und auch die protestantischen Fürsten, Könige und Kaiser Deutschlands waren stets Freimaurer, auf die seit Martin Luther im Gegensatz zu den Katholiken formell immer beide Gewalten, die weltliche und die geistliche, vereint gewesen sind) —, die Farbe des absolutistischen, d. h. dualistischen Systems ("Hier die geschaffene Welt, dort, im Jenseits, Gott; dort der Schöpfer, hier seine — 'weltlichen' und/oder 'geistlichen' Monarchen"), von "Gott und Recht", was nichts anderes bedeutet als die "im Namen Gottes" immer neu in das Recht hineingeschriebene Gewalt der Mächtigen.
Und heute ist es dort, in der "gewöhnlichen deutschen Fahne", für die aus der DDR herübergekommene, so wie das alles aussieht, kriminogene (und übrigens mit der protestantisch-evangelikalen Richtung affine, d. h., dieser viele Jahrhunderte lang in römisch-katholischer Hand befindlichen, dann vom Kommunismus gekidnappten, anschließend bis zum "Ende des Kalten Krieges" heiß umfochtenen Farbe ganz besonders zwielichtig gegenüber eingestellten) Agitations- und Propaganda- Autorität eben der kognitive Schlüssel zu der dem "dummen Volk" (Heiner Müllers Kommentar zu dem flugs von der Stasi in "Wir sind e i n Volk" umgewandelten DDR-Bürgerrechtler-Slogan "Wir sind d a s Volk") zum Teil autoritär, zum Teil per Gaukelei abgenötigten Abnahme des unter anderem durch Hereinnahme der Mafia (siehe u. a.: Jürgen Roth, Mafialand Deutschland) in den "ganz normalen Wirtschaftskreislauf", sowie, dank Schäublescher Kniffe, auch in den Staat (was eben durch das Betreiben an sich staatlicher Aufgaben durch "ganz normale", so gesehen freilich aus dem Geltungsbereich des Paragraphen 20 des Grundgesetzes herausgebrachte "Angestellte" geschieht, gegen die und deren nach wie vor existierende "staatliche" Protektion jetzt jeder, der ein von diesen begangenes Verbrechen wittert oder zu beklagen hat, privat klagen darf bis zum höchsten oder letzten Gericht, und zwar nicht nur im Stich gelassen, sondern bekämpft von diesem sauberen Parasiten-"Staat"), und schließlich hinter ihrer "Kommunikationsherrschaft" (sprich: Verschleierungs- und Desinformations- Tyrannei) bereits wieder mit einer totalitären, im nächsten klitzekleinen Schritt (der unter dem für alle unmündigen bzw. per weiterer proaktiver Verblödung unmündig gemachten couchpotatoes und Zuschauerdemokraten so leckeren label "Staatsziel Sport" ins Grundgesetz Einzug halten soll, wenn es nach Merkel, CDU, CSU, FDP und Co., sowie eben der Schäubleschen "Sportfamilie" geht) inmitten der Rechtsordnung dieses schönen Rechtsstaats zu verankern versuchten Schattenstruktur versehenen Extremisten- und Fundamentalisten- Staates.
Die Gewalt der Kriminellen hat sich dann über dieses von ihnen eroberte und bespielte Fahnen-Rot buchstäblich "ins Recht gesetzt".
Im Original des Werkes Neue Form jedoch steht das Rot als eine freigelegte Wegmarke — auch der oben bei "Schwarz" schon erwähnten Zen-Auffassung gemäß (welche, wie alle höheren buddhistischen Anschauungen, die verkrusteten Mythen und zu erzverlogenen Dogmen erstarrten Fiktionen insbesondere der "Einheit" des Kreationismus längst hinter sich lassen konnte) — zwischen samatha und vipashyanā auf das Potenzial des Einzelnen zu innerer Mutation und dem Erleben des individuellen, mit Begriffen nicht vermittelbaren, allerdings doch schon einmal von einem tibetischen Autor des 14. Jahrhunderts meisterhaft beschriebenen Satori bzw. Neuen, sowie des Gemeinsamen zur (post-Jardinschen, Jantschschen) Noogenesis hin, d. h. zu der dem oben genannten Fascho-Kreationismus entkommenen Evolution gesetzt.
Diese beiden Anschauungen, der Kreationismus ("Es kann nichts Neues geben!") und die rätselhaft-dynamische, faktisch alles zugleich lichtende und verbergende Evolutionsauffassung eines "anfangslosen Anfangs", stehen einander diametral gegenüber, wobei der Kreationismus als die Lehre der nunmehr in Wirklichkeit eigentlich zu Ende gegangenen (das heisst leider noch nicht: erledigten) Epoche alles daransetzt, sich seine globale Vorherrschaft zusammen mit seinen autoritär-gewaltsam ergatterten Pfründen und seinen mörderischen Abzocker-Spielchen für alle Zeiten zu sichern.
In einer vorläufigen Schlussfolgerung lässt sich sagen: Das Werk Neue Form eröffnet in seinem "Entbergen" (Heidegger 4, S. 34) insofern schon einmal den Blick auf die Wahrheit des Seienden, als es diese als ein prozesshaftes Geschehen ausweist — gegenüber den starren Fiktionen (hierzu bitte das Wort Fiktion in die Suchmaske *search*, ganz oben, eingeben) und Lügen, die den Schrein der Macht selbst beherrschen.
Damit schließlich dürfte die um jeden Preis per dreister, von der Bundeskanzlerin als oberstem Schluss-Stein in dem unmenschlichen Gangster-Überfall offensichtlich und bei jeder passenden (oder auch — den Uneingeweihten jedenfalls so scheinender — unpassenden) Gelegenheit gutgeheissener (jedenfalls keineswegs unterbundener, sondern ganz im Gegenteil in ständigen lobenden Hinweisen auf die Fußball-"Nationalmannschaft" — die faktisch ein reines, eben der hierbei kriminogen gewordenen Agitations- und Propaganda- Demagogie der Kanzlerin gegen ein gewisses politisches Entgegenkommen, wie anzunehmen ist, zur Verfügung gestelltes Privatprodukt des Mafia-Konzerns DFB ist — aus ihrem dabei missbrauchten Amt heraus beworbener), also gedeckter, trotzdem eben krimineller Enteignung, brutaler Annexion, infamer Verdrehung und Verramschung/Vernutzung in der üblichen, aber mittels dieses falsch gesetzten sowie aus dieser falschen Ecke der Lügendemagogie heraus gespielten Gestaltungsimpulses auf höchster Werk-Ebene dann zur totalen Blendung ausgebauten Sinnlosigkeit der Spektakelgesellschaft zu vernichten unternommene Konkurrenz auf dem Feld des Rot durch einige verfassungs-aushebelnde und gesetzes-aussetzende, das alte Führerprinzips-Rot unbedingt als Monopol für ihre Staatsstreich-Inszenierung und das Überrennen des Willens der deutschen Bevölkerung per Demagogenpropaganda benötigenden spin doctors aus dem unmittelbaren Umfeld und zusammen mit dieser ebenso scheusslichen wie kulturlosen Ostdeutschen-Kanzlerin, ihre "Kommunikationsherrschafts"- Komplizen sowie Weiber-, bullshit- und Bananenstaats- Konsorten für's erste hinreichend klar beschrieben sein.
Siehe auch: Das rätselhafte Geheimnis des Rot
gelb/gold
die farben in der form der trikolore
Der grauenhafte Dünkel der Deutschen hat sich — bewusst oder unbewusst — in der gegen die Regeln der Heraldik zustande gekommenen Pseudo-Trikolore "Schwarz-Rot-Gold von 1848" sein Denkmal gesetzt: Die Ausnahme, das bereits im Römischen Reich gebräuchliche und dort die dem König (d. h. seiner Erkenntnis) allein vorbehaltene Blutgerichtsbarkeit anzeigende, dann im Deutschen Reich zunächst bis etwa zur Mitte des 17. Jahrhunderts zu gewissen Anlässen wie der Verleihung einer Blutsgerichtsbarkeit an einen Vasallen des Kaisers und seiner Reichskirche noch gesondert neben dem schwarz-gelben Panier gebräuchliche und danach abgesetzte Rot des "Blutbanners", wird in der Reaktion auf das Erlöschen des Deutschen Reichs 1806 in die fiktive "Mitte" des schwarz-gelben Paniers geklebt, und während dadurch der vollkommen falsche Eindruck eines pfingstmäßig auf die Allgemeinheit verteilten und "demokratisch verwalteten" Potenzials an Gerechtigkeit bzw. Geist, mehr noch, eines sozusagen angeborenen Satori hervorgerufen wird (siehe die dogmatische Verknüpfung jener beiden Begriffe Gerechtigkeit und Geist mit dem Rot im Michaels-Mythus, sowie die in diesem Mythus angelegte Patronage-Legende, welche durch den schwarz-rot-goldenen Schachzug quasi für Deutschland neuerlich monopolisiert wurde, nachdem dieser Michael, "Wäger und Richter der Seelen am Jüngsten Tage", der Oberrichter der "Christen" also, bereits der "Patron des Deutschen Reichs" gewesen war), erstarrt nämlich tatsächlich die politisch-juridische wie auch die individuelle Wirklichkeit — und mit ihr das unabdingbare Elixier einer jeden, auch der mentalen Evolution, nämlich die Fluktuationsmöglichkeit, die allerwichtigste Möglichkeit, solange zu zweifeln und dissent zu sein, bis man sein eigenes Großes Werk vollendet und Zen berührt hat — durch diese Maßnahme nur einmal mehr in dem dadurch so paradigmatisch wie bildhaft "ausgerufenen", in dieser gegenseitigen — bei näherer Betrachtung nur noch von der Überdeterminierung durch die vorgebliche, mythische Autorität des trickreichen und mafiös-exklusiven Einheits-Mittlers zu einem nie gesehenen HERRN DER GEISTER bestimmten — Indeterminierung der jeweiligen Symbolfarben der "doppelten Struktur der Rechtsordnung des Okzidents" (Vgl. Agamben 7, S. 101), Schwarz/Gelb und Rot, dargestellten, mithin als für die Michaelsgläubigen selbstgenügend und höchst-inspirativ postulierten, als geistige Freikarte ins himmlische Jenseits annoncierten und als Rechtsstaat dozierten ... Ausnahmezustand.
Das Geistige wird sich fortan unter diesen Farben versucht sehen, den Lauf der Dinge entsprechend "aus der Mitte heraus" (mit-) zu bestimmen, ohne jedoch bis zum beginnenden 21. Jahrhundert die Verloren- und Verlassenheit zu erkennen und zu begreifen, die ihm an dieser Stelle des Dispositivs der Macht, als Gegenstand des souveränen Banns, zukommen. Es ist hier, mit einem Wort Nietzsches, der Exstirpation preisgegeben zum Nutzen der (privatisierten) "Nation", und seine Institutionen, wie etwa die mächtige Kirche, gezwungen, ihre Klientel an diese neue Macht zu verraten (worauf sie sich mit all ihren Instrumentarien der Repression und Inquisition ohnehin prächtig verstand — dass aber die überwältigende Mehrheit der Deutschen sich damals explizit gegen einen weiteren Terror der Kirchendogmatik und für ein freigeistiges Land engagiert hatten, wurde exakt mit dieser Fahne für die längste Zeit niedergeschlagen; nicht zuletzt daran lässt sich erkennen, welch ein Einfluss von einem Hoheitszeichen für das Land ausgeht, das sich unter ihm befindet).
Weiter: Die Trikolore Schwarz-rot-gold (Abt. Formanalysen)