"Das Werk (...) hat sein eigentliches Sein nicht erst in einem erlebenden Ich, das sagt, meint oder zeigt und dessen Gesagtes, Gemeintes oder Gezeigtes seine Bedeutung wäre. Sein Sein besteht nicht darin, dass es zum Erlebnis wird, sondern es ist selbst durch sein eigenes Dasein ein Ereignis, ein Stoß, der alles Bisherige und Gewohnte umstößt, ein Stoß, in dem sich Welt öffnet, die so nie da war." (H.- G. Gadamer 1, S. 106)
Das Entscheidende an dem Werk Neue Form (2007 P. Hauf) ist, dass es dem gleichnamigen, europluralen Projekt ein Mittel ohne Zweck (G. Agamben) zur Verfügung stellt; und das ist letzten Endes auch der Grund dafür, dass es um jeden Preis von einem Kartell kriminogener deutscher Juristen — sozusagen in besonders privatimer Ausübung ihres Amtes, in Kooperation mit der Mafia und, bei genauerem Hinsehen, wie Alles und JedeR — entrechtlicht, entrechtet, unterschlagen, geraubt, also versklavt und (angeführt vom Scheusslichen Schäuble und gedeckt von der Marklosen Merkel) in das dann demagogische Signet ihres alten, satanischen Tyrannei-Projekts namens Deutsches Reich (criminally DDR-reloaded) verdreht — in seinem eigentlichen Sein (siehe oben) also überwälzt und neutralisiert, aber in seinem Gestus des Neuen geradenwegs missbraucht — zu werden versucht wird bzw. faktisch schon wird (siehe Text und Abbildungen rechts).
neue form | neues paradigma
Die Neue Form drückt in dieser Begründung aus einem Konzept des Ganzen eine morphologische Neufassung des Verhältnisses von Raum und Zeit aus (Vgl. H. H. Holz 2, S. 206), adäquat zum in der "Relativitätstheorie ausgearbeitete(n) ontologische(n) Modell der Einheit von Materie, Raum und Zeit" (Ebd.), die zur Zeit der Gestaltung der Trikolore Schwarz-rot-gold, in der das Weltbild der klassischen Physik Newtons vorherrschte, noch lange nicht in Sicht war.
Sie stellt damit — längst überfällig — den fundamentalen Paradigmenwechsel dar, der bereits das 20. Jahrhundert bestimmte (— eine Tatsache, die die politische Reaktion als "Siegerin in der Schlacht gegen die Moderne" heute, wie bekanntlich seinerzeit schon unter den Nazis, als Ganzes nicht wahrhaben möchte und — wie man anhand der grausamen und bereits als psychopathisch zu benennenden Antwort derselben auf die Veröffentlichung der Gestaltung Neue Form ohne weiteres sehen kann — mit allen nur erdenklichen Mitteln, eben Unterschlagung, Annexion, Fälschung und so weiter, um jeden Preis zu unterdrücken sucht —), "der nicht nur die Physik oder die Naturwissenschaften, sondern das Weltverständnis überhaupt und damit auch die Kunst betrifft. Der Übergang von der klassischen Physik Newtons zur relativistischen Physik Einsteins verändert ja grundlegend die Auffassung von Raum und Zeit. Newton hat die Existenz eines absolut leeren Raumes angenommen, in dem sich die körperlichen Dinge befinden, in dem sie einen bestimmten durch ihre Koordinaten definierten Raumabschnitt einnehmen; und analog dazu hat er die Zeit als eine Seinsform aufgefasst, die unabhängig von den einzelnen Seienden besteht. Die Absolutheit von Raum und Zeit hat er auf Gott bezogen, der sozusagen ausserhalb der Welt hockt und diese als ein raum-zeitliches Ganzes betrachtet. Demgegenüber werden Raum und Zeit von Einstein als abhängige Funktionen der Körper in ihrer Beziehung aufeinander bestimmt. (...) Die der euklidischen Geometrie und der archimedischen Physik (deren Axiome auch noch für das Newtonsche Weltbild galten) entsprechende Kunst wird dahin gedrängt, ihre Darstellungen auf einen Raum zu beziehen, in dem sich das Dargestellte befindet (...). Erst mit der Relativitätstheorie (...) wird auch weltanschaulich (das heisst in unserem Falle: für die Kunst) eine offene Entwicklung von Lageverhältnissen als Prinzip der Formkonstitution möglich." (Ebd.)
Das Offene nach Holz
"Ein Paradigma ist also weder eine nur aus der Empirie abgeleitete Abstraktion noch ist es eine reine Erfindung des systematischen konstruierenden Verstandes; es hat sowohl eine induktivistische wie eine spekulative Komponente (Spekulativ nenne ich solche Entwürfe, die einen nicht empirisch überprüfbaren Gegenstand haben, insbesondere also jede philosophische Theorie der Welt im Ganzen [Totalität]. Vgl. H.H. Holz, Natur und Gehalt spekulativer Sätze, Köln 1980).
Während (...) instrumentelle Rationalität, die auf Verwirklichung von Zwecken gerichtet ist, als Bedingung ihrer Möglichkeit die Endlichkeit des Systems, innerhalb dessen sie effektiv werden soll, setzen muss und deshalb an den Grenzen des von ihr gesetzten Systems in Irrationalität umschlägt, ist dialektische Rationalität auf den prinzipiell unabschließbaren Horizont der unendlichen Welt bezogen und kann sich nicht in der Erfüllung von Zwecken, sondern nur in der Angabe von Konstruktionsweisen manifestieren. Und einer solchen spekulativen Konstruktionsweise bedarf es, wenn die instrumentell-rationalen Teilsysteme nicht von ihren Grenzen her wieder irrational werden sollen. Sonst müssten nämlich die Zwecke willkürlich und ohne Begründung aus einem Konzept des Ganzen gesetzt werden.
Jedes Paradigma trägt so die Tendenz in sich, seine eigene Absolutheit aufzuheben und sich im historischen Fortschritt in ein neues Paradigma aufzulösen." (Ebd., S. 207f)
neues gewahren - neue gestalt --- Aus einem exzellenten Wikipedia-Artikel über den noch weitgehend unentdeckten Denker Martin Heidegger: „(...) Macht ein Kunstwerk vormals Unthematisches oder Verborgenes ausdrücklich und hebt es ins Bewusstsein, dann zeigt sich Wahrheit als ein Prozess: Wahrheit geschieht. --- Um dies sprachlich zu fassen, ergab sich für Heidegger die Notwendigkeit zu sagen: Wahrheit west; denn da sich ja im Geschehen der Wahrheit als Entbergung erst zeigt, was ist, kann man nicht sagen, „Wahrheit ist.“ Das Wesen der Wahrheit ist also ihr Wesen als Prozess. (...) --- (...) Für ein Verständnis des Welt- und Selbstverhältnisses ist seiner Auffassung nach nicht nur die Struktur unserer Existenz von Bedeutung, sondern auch, wie sich die Welt, das Sein, für uns von sich her zeigt. Es braucht daher auch ein Sicheinlassen auf das Offene der Unverborgenheit.“
schöpfung | affirmation
Geschöpft wird hier nicht ein Gegenstand, wie "irgendeine Fahne", oder Sachverhalte, wie etwa "eine neue Deutschlandfahne" — was etwas völlig anderes ist als beispielsweise "eine neue deutsche Fahne" —, sondern eine Bild-Logik, "ein visuelles Abbild von Sachverhalten oder Relationen von Elementen, mit dem Anspruch, dass [das] erzeugte() Konstrukt() etwas mit den unsinnlichen, abstrakten Sachverhalten unserer Welt zu tun [hat], genauer: sie ausdrück[t]" (H.H. Holz 2, S.105; vgl. auch die 'offene' Definition des Wortes Konstruktion vom selben Autor) — wobei hier, im Zusammenhang dem Werk Neue Form das Wort 'Ausdruck/ausdrückt' an der Sache vorbeigeht, da dabei nichts Vorgeordnetes wiederholt, sondern ein "Sachverhalt" im Sinnlichen geschöpft wird (und zwar buchstäblich: das über eine digitale Werkdatei zu erzielende Ergebnis wird erst im letzten Schritt der Verwirklichung per Textilsiebdruck im Material selbst erreicht).
Gemäß dem Briefing — und seiner wichtigsten Voraussetzung, die im den Worten von Giorgio Agamben überlassenen Vorwort steht — ist der eminente unsinnliche, abstrakte Sachverhalt, der gezeigt, ausgestellt werden soll, um eine zeitgemäße, sich auf der Höhe der Zeit befindliche Gestaltung zu erreichen, die Leere, der Hiat, wie Agamben sagt, als Ausdruck der Öffnung (śūnyatā) der Welt und der Befreiung des Möglichen (mit dem Wort des Aristoteles: die Potenz) — sowie dessen Entfaltung in der Fülle der Präsenz — darin; das Gegenstandslose, die Dimension des Denkens des Denkens: Die Freiheit als die Dynamik des Seins.
Bleiben wir für einen Augenblick bei "einer neuen deutschen Fahne", im Gegensatz zu einer "Deutschlandfahne".
Wie schon gezeigt, beinhaltet die Fahne Schwarz/Rot/Gold — ob absichtlich oder nicht, sei an dieser Stelle einmal dahingestellt — einen Pseudomaßstab, um jeden Preis als "deutsch", "rechtlich" und "geistig" determiniert: Das "deutsche Rot" des - nach katholischer (wörtlich: "allgemeiner") Dogmatik — "Erzengels Michael", dem "Patron des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation".
Das Spannende daran ist die Beziehung zwischen dieser (als magisch) postulierten Allgemeinheit einerseits, dem Medium der Fahne (mit ihrer interessanten doppelseitigen Einheit — ein Begriff übrigens, den der berühmte Sprachforscher Saussure als Trick, wie Agamben 1, S. 244 meint, benutzt hatte) andererseits, sowie der geschichtlichen Phase ihrer Entstehung; denn es handelt sich ja angeblich um den Tag, da die Demokratie ihre Arbeit in Deutschland aufnahm, deren Dialektik von volonte generale (allgemeinem Willen) und volonte des tous (Willen der Einzelnen) an sich nicht zerschlagen werden darf, wenn sie funktionieren soll. Da wären sie also nun, die "unsinnlichen, abstrakten Sachverhalte unserer Welt". (Um den allgemeinen Willen zu bestimmen — bzw. den Willen zu verallgemeinern — empfahl übrigens Rousseau, von dem diese Begriffe stammen, doch eher ein allgemeines Interesse als eine Mehrheit von Stimmen)
Das Rot ist hier inhaltlich bestimmt, stellt — anders als ein rein formales Element (das es — von daher gut getarnt in der "formalen" Trikolorengestalt, die es jedoch in dem Kompresssatz mit diesen beiden anderen 'deutschen' Farben, als "eindeutig, 'rein' deutsch" und somit als dasjenige Michaels definiert, wie es von der Kirchendogmatik bestimmt wird — eben schon einmal nicht ist, und das es vom Dispositiv her, das einer Trikolore zukommt, an der Leerstelle der Ausnahme erst recht nicht ist) — als solches einen "ins Leere oder ins Offene" gesetzten, nicht zuletzt auch noch aufgrund seiner Emblemeigenschaft an dieser Stelle der imprese inkongruenten und daher aus heutiger Sicht gewaltlos nicht mehr operationalisierbaren Pseudo- Maßstab dar, dessen Wesen es dennoch ausmacht, von anderen Kriterien abzugrenzen.
Insofern sieht es hier eben mit den Vorbedingungen der Freiheit der "Allgemeinheit" des Willens schlecht aus, was aber ja gerade vom (freilich seinem Wesen nach und auch von seiner Bestimmung her ausdrücklich autoritären) "katholischen"/katholischen Allgemeinheitsanspruch kompensiert werden soll. Der Preis, der für diese autoritär postulierte 'Allgemeinheit' unter der Kuratel — bzw. der Handels- und Kompromissbereitschaft — der Kirche zu entrichten ist, erscheint — genau wie jener 'Maßstab' (der ein Maßstab Deutschlands sein mag, aber keinesfalls allein von daher der deutsche Maßtab sein oder werden oder je gewesen sein kann) — nach allem jedoch keineswegs zukunftsträchtig (geschweige denn zukunftsfähig).
Um diesen überkommenen, die Erfahrung präjudizierenden 'Maßstab' zu überwinden, ohne dabei die Kennung der deutschen Farben aufzugeben, kann der ganze Dreifarb einem formalen Prinzip anheim gestellt werden, bei dem der dabei entstehende, visuell durch eine Ent-setzung des roten Streifens gekennzeichnete neue inhaltliche Maßstab für ein vernunftgemäßes, die Voraussetzungen der Vernunft durch eine Entsprechung der an dieser Stelle der Trikolore richtigen Präsenz eines für die Möglichkeiten des Menschen Offenen erst erfüllenden, d. h. nunmehr auch dem Ontologischen entsprechenden Handeln — jetzt erst kompatibel mit einem laizistischen (nicht von der katholischen Kirche, deren politischen Parteien, oder einer verwandten Armada zu erobernde) Europa — so einfach wie ergreifend im Prinzip des "Jetzt der Lesbar- oder einer bestimmten Erkennbarkeit" (W. Benjamin, nach einem Hinweis von G. Agamben 4, S. 162) besteht; der alte Widerspruch zwischem formalem Prinzip (das nach Hegel an sich inhaltlich unbestimmt sein muss, um ein solches darzustellen) und der Forderung nach einem Maßstab (der als solcher inhaltlich bestimmt sein muss, um als ein solcher zu gelten) ist in der höheren Ordnung dieses Prinzips aufgegangen.
Die jeweils mit der größten Selbstverständlichkeit (welche auf die konsequente Fälschung bzw. ein durchgängiges Nichtbegreifen der eigentlichen christlichen Botschaft zurückzuführen ist, wie es typischerweise an der entstellenden Auffassung der inhaltlichen Bedeutung der Römerbriefe des Apostels Paulus aufscheint, die, ganz im Gegensatz zu ihrem Text, zum Beleg einer "christlichen Doktrin" der Macht und somit aller Obrigkeit genommen, propagandistisch ausgeschlachtet und demagogisch missbraucht werden) von den Konservativen usurpierte volonte generale als "Ursprung der Herrschaft einer transzendenten Vernunft, die unabhängig von Mehrheitsverhältnissen immer die gleiche bleibt" (Iring Fetscher, S. 272, "im Unterschied", wie dieser Autor an gleicher Stelle sagt, "zu den meisten revolutionären Autoren, die die volonte generale mit dem Mehrheitswillen identifizieren") ist somit zugleich (und aus beiderlei Anspruch, wie "das Recht aus den Fängen der Gewalt") ent-setzt und das nun tatsächlich allgemeine, nämlich das durch eine aus jeder anmaßenden Unterdrückung und wohlfeilen (also bei Widerstand und/oder Widerspruch gewalttätigen) autoritären Bevormundung entsetzten Potenz gekennzeichnete und also von einer solchen (als) offen und frei definierte Element zum wirklichen inhaltlichen Maßstab für vernunftgemäßes, sowie freies, eigenverantwortlich-ontologisch orientiertes Handeln geworden (das im übrigen auch - erstmals - den Forderungen der Nachhaltigkeit zu entsprechen vermag, wenn nicht gar ganz entspricht): Das Rot, wie es jetzt als solches in dieser Ent-setzung dasteht, bildet mit den beiden anderen, angelösten Elementen Schwarz und Gelb die Bild-Logik einer "Lebens-Form, [die Form für] ein Leben, dem es in seinem Leben um das Leben selbst geht, ein Leben der Potenz (Agamben 1, S. 17)" - m. a. W. die Bild-Logik einer postsouveränen und von daher nichtstaatlichen Politik: Das Bild der Ausnahme der Ausnahme.
Also: Keine neue "Deutschlandfahne" - sehr wohl aber eine neue deutsche Fahne. In der Abteilung Massen-Betrüger wird es darum gehen, dass die Kidnapper dieser neuen Bild-Logik genau diese Bestimmung - unter alleiniger Beibehaltung der innovativen Optik, auf die sie scharf sind - aushebeln wollen und sie zu (wieder dem Alten) entsprechenden demagogisch-manipulativen Zwecken einzusetzen beginnen. Sie instrumentalisieren die "alleinige evolutionär-revolutionäre Macht der Kunst" (siehe Beuys-Zitat, unten) - indem sie sie vernichten (und umgekehrt).
illustration i
Illustration I) TIM CASPAR BOEHME über Jean-Luc Nancy: "(...) eine Entfernung (...), eine Öffnung, die einen Raum erschließ(t), der Nähe möglich macht (...)" (taz, 16. Februar 2009, S 16)
illustration ii
Illustration II) JOSEPH BEUYS über die Rolle der Kunst (1973):
“Only on condition of a radical widening of definitions will it be possible for art and activities related to art [to] provide evidence that art is now the only evolutionary-revolutionary power. Only art is capable of dismantling the repressive effects of a senile social system that continues to totter along the deathline: to dismantle in order to build ‘A SOCIAL ORGANISM AS A WORK OF ART’… EVERY HUMAN BEING IS AN ARTIST who — from his state of freedom — the position of freedom that he experiences at first-hand — learns to determine the other positions of the TOTAL ART WORK OF THE FUTURE SOCIAL ORDER.” (Zuerst auf Englisch zitiert — das ganze Zitat liegt auf deutsch nicht vor — in: Caroline Tisdall: Art into Society, Society into Art; ICA, London, 1974, p. 48; kapitale Auszeichnung im Original).
Beuys meinte also keinen nationalen Organismus, sondern einen der Dimension der Kunst, nach seinem von ihm stets betonten Kunstbegriff des Schöpferischen (das eine kosmische Kraft ist) einen weltoffenen Organismus: Ein — in freier Übersetzung etwa — Offenes, Enthülltes, das "die repressiven Auswirkungen eines senilen Gesellschaftssystems aufgedeckt hat, welches sich entlang der Todesgrenze fortschleppt: aufdeckt, um 'einen Gesamt-Organismus als Kunstwerk' zu erschaffen ... jeder Mensch ist ein Künstler, der es — aus dem ihm eigenen Zustand des Frei-seins — dem Standpunkt des eigenständigen Frei-seins — lernt, die anderen Standpunkte des Gesamtkunstwerks einer kommenden Gemeinschaft zu bestimmen".
Das gewaltsame Kidnappen und übermächtige Kapern eines dieser Ansage gemäßen Kunstwerkes — das noch dazu die (hierbei freilich eben vollkommen neu definierten, enthüllten, von ihrer mythischen Hypothek befreiten) "deutschen Farben" nutzt — durch die Leib- und-Magen-Mafia jenes "senilen Gesellschaftssystems" zur Erringung der unbedingten verlogenen Verfügungsgewalt und der dann per entstellender Überformung möglichen Abspaltung des schöpferischen, inhaltlichen Werts — in dessen Vernichtung — von dem dann offenbar bestens zu verkaufenden, auf das depravierte sinnliche Phänomen reduzierten false-flag-visual zwecks demagogischer Beschuppung der gesamten Gemeinschaft ist der größte geschichtspolitische Schwindel in der jüngeren Geschichte ... und wird genau aus diesem Grund um jeden Preis — von höchsten konservativen, sich wie immer "entlang der Todesgrenze fortschleppenden" Positionen auf das Unfairste gedeckt — rücksichtslos durchgezogen: Das ist das selbe braune Monster, das schon einmal in Deutschland aus der Demokratie bzw. aus derselben Fahne "Schwarz-Rot-Gold 'von 1848'" hervorgekrochen kam.
Illustration iii
Illustration III) GIORGIO AGAMBEN über den (dann) neuen Gebrauch des Rechts: "(...) Und nur vom Raum aus, der so sich öffnet, wird es möglich sein, die Frage nach einem eventuellen Gebrauch des Rechts nach der Deaktivierung des Dispositivs zu stellen, das es - im Ausnahmezustand - an das Leben band. Dann werden wir uns einem "reinen" Recht gegenüber sehen, in dem Sinn, wie Benjamin von einer "reinen" Sprache und von "reiner" Gewalt spricht. Einem Wort, das nicht verpflichtet, nicht befiehlt noch etwas verbietet, sondern nur sich selbst spricht, entspräche ein Handeln als reines Mittel, das, ohne Bezug auf ein Ziel, nur sich selbst zeigt. Und, zwischen den beiden, kein verlorener Urzustand, sondern allein der Brauch und die menschliche Praxis, welche die Mächte des Rechts und des Mythos im Ausnahmezustand einzufangen versucht hatten." (Agamben 7, S. 104)