Wo ist die Lösung der Aporie von Freiheit und Sicherheit, oder, wie Agamben (ders. 2, S. 21) mit Aristoteles fragt, derjenigen des 'schönen Tag(es)' (...) des einfachen Lebens (gegenüber) den 'Beschwerlichkeiten' des politischen bíos"? Wohin soll uns die Zwiesprache mit den Werken führen? Was ist der Wille aller Kultur? Welche Position lohnt es, zu beziehen, da es um Wandel geht? Wann fängt die neue Epoche an? Wer oder was öffnet das Gesetz zum allgemeinen Gebrauch? Wie die Potenz des Denkens des Denkens (des Seins) als reine Potenz erleben, wenn es sich so damit verhält, wie Agamben sagt, und reine Potenz und reiner Akt nicht auseinanderzuhalten sind?

Es gibt keinen "Schöpfergott" und keine "Große Göttin", keine "Urmutter" und keinen "Gott Vater" als solche ("Gott existiert nicht als eine abgetrennte dualistische Entität", mit den Worten von Andrew Cohen). Das Geheimnis, das nicht allein gedacht, sondern nur durch das Erleben der Dimension des Denken des Denkens (des Seins) — oder auch: Denken und Dichten — erkannt werden kann, "ist nicht etwas, das durch die Vorstellung entwickelt zu werden vermag" (Klong-chen rab-'bymas-pa).

Aufgrund der sattsam bekannten desolaten Lage der Kunsttheorie — und des kriminellen Marktes — wurde das Werk Neue Form zweifach gesichert veröffentlicht:

Nämlich als per Imprimatur mit Namen des Urhebers sowie Titel des Werkes signiertes, multiples (d. h. als industriell vervielfältigbares Dokument angelegtes) Kunstwerk (1), das von seinem Schöpfer selbst "vermarktet", also (in diesem Fall auf einer eigens dafür eingerichteten Website mit dem Namen des Werkes) als eine Ware (2) angeboten wird.

Die Räuber gehen gewaltsam über beide Schwellen hinweg:

1   Sie "wollen die Frage nach dem Urheberrecht nicht vertiefen" (das heisst auf deutsch: Weise uns den urheberrechtlichen Schutz deines Werkes nach — und stellt die Umdrehung der Beweislast in diesem Fall dar), leugnen (lächerlicherweise) gleichzeitig, dass ihnen das von ihnen plagiierte Werk bekannt war (während sie es — aufgrund einer profunden Expertise hochkarätiger Experten und Fachjuristen — gerade deshalb, weil das Urteil hier die eindeutige und unbestreitbare urheberrechtliche Relevanz erkannte, in einer aufwändigen Intrige unter ihrem falschen Namen einzuführen versuchen, die eine — leider aufgeflogene — Urheberrechtswäsche darstellt), fahren (ebenfalls gleichzeitig) eine falsche Zeugin auf, der angeblich das nachträgliche Einverständnis zum Plagiieren vonseiten des überfahrenen — und sich dennoch beschwerenden — Urhebers erteilt worden sei, etc. etc.

2   Dem Tatbestand des eklatanten, strafrechtlich ebenfalls eindeutig relevanten Wettbewerbsbetrugs seitens der die Originaldatei in illegitimer Nutzung unterschlagenden Fahnenfabrik begegnet man wiederum bandenmäßig durch aufwendig konzertiertes Verhehlen, sowie dem Verstecken dieses Verbrechens hinter dem mächtigen Apparat des DFB.

Freilich ist dieser Krimi insgesamt, wie auch in all seinen Details noch einmal, ein Wettbewerbsbetrug nach dem anderen: In politischer, kreativer und kommerzieller, sogar in juristischer, philosophischer und — last but not least — ontologischer Hinsicht.

Bei so viel Schäbigkeit braucht es gar keine Kunsttheorie mehr.

So sterben nämlich die letzten Künstler, die etwas derart Begehrenswertes machen, garantiert auch noch aus.

 

Es zeigt sich, dass die Räuberseilschaft, die sich das Werk Neue Form zu ihren verzweifelten demagogischen Zwecken unter den Nagel zu reissen versucht, indem sie es niederschlägt und sich dabei gewiss ist, sich kraft der Macht, die sie besitzt, jederzeit ihrer Verantwortung entziehen zu können, genau mit jener verfassungsfeindlichen Exekutive und deren diktatorischen Zielen übereinstimmt, von der Professor Doktor Peter-Alexis Albrecht spricht.

Derlei Ziele, die nicht erst seit heute, aber heute ganz eindeutig und ausschließlich auch wieder vom Vatikan in dessen Öffentlichkeitsarbeit verfolgt werden, der damit seinem alten weltlichen Arm jener grundgesetzfeindlichen Exekutivkamarilla im Auftrag der rücksichtslosen, versklavenden "Effizienz" als der alleinigen Maßgabe der Industriewirtschaft und ihrer "Führer" in die Hand spielt und, zusammen mit diesen, von der Struktur sowie vom Aufbau her eine durchaus vergleichbare Klammerintrige auf die Öffentlichkeit aufbaut, wie es jene Fahnenintrige mit dem Werk Neue Form tat, stehen den Zielen des Originals so grundsätzlich diametral gegenüber, wie es nur denkbar erscheint.

— Und wie es für jene, die behaupten, das Gesetz sei ihr Geschäft, zunächst vollkommen undenkbar erscheint.

Ein hübscher Verrat, den dieses Land in erster Linie den unappetitlichen Unionsparteien und ihrem Manko an echter menschlicher Autorität zu verdanken hat, aufgrund dessen sie sich auf Gedeih und Verderb mit der seit 200 Jahren (seit dem offiziellen Erlöschen des "Ersten" deutschen Kaiserreichs 1806) ebenfalls auf der Suche nach neuen Partnern befindlichen Kirche verbünden muss. Das gemeinsame, historische Rückzugsgefecht geht nun schon ebenso lange zu Lasten der Allgemeinheit, wie dieses auf Teufel komm raus alles daransetzt, den absoluten Glaubwürdigkeitsverlust zu übertünchen, den sich das Reich, als der Ausdruck mittelalterlicher Organisation von Gemeinschaft aufgrund einer vom christlichen Glauben vorgegebenen göttlichen Weltordnung, doch in Wirklichkeit schon vor ein paar hundert Jahren eingefahren hat — aufgrund dessen es auf dem Friedhof der Geschichte gelandet war, von wo es seither unablässig spukt. Etwas an ihm lebt noch, das noch niemand überwunden hat — bzw. hatte.

Der ständig — zuletzt 1933 im nach wie vor als gültig erachteten Vertrag des Reichskonkordats zwischen (Hitler-) Deutschland und dem Vatikan — erneuerte Deal zwischen diesen dieselbe ganz besondere Demokratievorstellung hegenden Mächten besteht in nichts anderem als dem ersatzlosen Streichen des eigentlichen Ziels des Christentums seitens des dafür großzügig behandelten und belohnten Vatikan, das laut eigentlicher Tradition im "Sieg Christi über jede Macht" besteht bzw. bestanden hätte.

Freilich kann man eine Wirtschaftsmacht wie Deutschland am effizientesten als Sklaverei unter einem Klerikalfaschismus bewirtschaften. Das leuchtet sicher jedem Volksschüler ein. Wenn dieser die Kommunikationsherrschaft hat, stellt sich die Frage, ob ausser jener Exekutive, die den Part der Unterdrücker in diesem Stück übernimmt, noch irgendjemand regiert, garantiert nur vereinzelt — denn in erster Linie wird hier für Vereinzellung und ... Volksschülermentalität gesorgt. Da ist dann aber der Katzenjammer bei der Kirche groß; leider nimmt ihn ihr niemand mehr so recht ab.

Man muss jetzt Erneuerung inszenieren, um die eisenharte Restauration zu kaschieren, zu legitimieren, koste es, was es wolle: Die konkrete Fahnenbildlogik Neue Form wird "im Gottvertrauen" auf die — seit dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem damit generell als eingetreten zu erachtenden Wegfall einer alternativen Denkmöglichkeit*, sowie des auf dieser (fehlenden) Basis seither stattgefundenen Durchmarsches der gesetzlosen Exekutive bereits Tatsache gewordene — blanke Macht unterschlagen und geraubt.

*Dieser — selbstverständlich von der Restauration hoffnungsfroh — angenommene Umstand wurde nirgends schneller und deutlicher, auch nicht dogmatischer und damit den weiteren Weg schon einmal andeutend, formuliert als vom seinerzeitigen Papst Johannes Paul II. Wojtyla, der da meinte: "Der wahre Kommunismus waren schon immer WIR". Seither rollt diese reconquista namentlich der Farbe Rot ("Rot in all seinen Schattierungen" ...).

So kann es nichts heisser für ihre unglaubwürdige, allein durch diktatorische Mittel ("Kommunikationsherrschaft") aufrechtzuerhaltende Demagogie Begehrtes geben oder gegeben haben für jene Endsieger, als das innovative Rot in der vollkommen neuartigen Bild-Logik Neue Form — unter der Bedingung, dass man zusammen mit ihr auch die Deutungshoheit über sie raubt, also die Innovation, die gewonnene Freiheit gänzlich "zurückerobert" in den Bauch des Fisches, dem sie gerade entkam. Um den Urheber ist es geschehen ... ein Opfer - "Na und? Wir werden es zusammen mit seinem Werk in der Kampagne Heimspiel auf das Gründlichste verdauen: Er wollte uns sicher töten! Ein Terrorist muss das sein!"

Der Name dieses Geschäfts ist Kannibalismus, und seine Unternehmenszeile lautet Fußball ist Zukunft.

Die sächsische Fahnenmafia, die das Werk Neue Form unterschlagen und der DFB-/Bitburger - Marketing-/Demagogenseilschaft GVK_Lüneburg-/Jung_von_Matt angeboten hat — welche es sozusagen mit Kusshand nahm (auf über GVK Lüneburg verschobene "Bestellung" der auch Jung_von_Matt, laut Eigenwerbung die "strategischen Partner" von GVK, bestens schmierenden Bitburger Brauerei, damit alles seine schöne Ordnung hat) — stammt aus 40 Jahren DDR-SED-Stasi- Regime.

Dort, noch mehr als bei dem Rest der Bande, ist kein Millimeter Herz mehr — und das dürfte der ominöse kleinste gemeinsame Nenner von diesen drei Fraktionen auch in der Zukunft sein (ominös deshalb, weil er in seiner zukunftsweisenden Brauchbarkeit in diesem Lager durch seine hinter dem pseudochristlichen Rücken der CDU verborgene Anwesenheit glänzt). Karma, oder so.