danksagung
Die auf dieser Website vorgelegte Arbeit hat der grandiosen phänomenolgischen Untersuchung der rechtlichen Figur des Ausnahmezustands, die Giorgio Agamben in einer Trilogie (Homo sacer, Was von Auschwitz bleibt, Ausnahmezustand) vorgelegt hat, enorm viel zu verdanken; es sind aber auch alle anderen Werke dieses wunderbaren, so sorgfältigen wie profunden Autors, die in Staunen setzen und — somit — zu eigenen Erkenntnissen führen können.
In einigen zu seinen Untersuchungen zum Ausnahmezustand als "provisorische Schlussfolgerungen" niedergelegten Anmerkungen findet sich der Schlüssel zum Verständnis der — nicht nach den Regeln der Heraldik zustande gekommenen — Konstruktion der deutschen Fahne SchwarzRotGold: "Das Rechtssystem des Okzidents zeigt sich als doppelte Struktur, gebildet aus zwei heterogenen und doch koordinierten Elementen: ein normativ-rechtliches im engeren Sinn, das wir hier der Einfachkeit halber unter der Rubrik potestas fassen können, und ein anomisches und metarechtliches, das wir mit dem Namen auctoritas benennen können." (Agamben 7, S. 101).
Der Autor liefert auch durch die darin insgesamt enthaltene "Vermessung" des äusserst komplexen, "von den meisten Theoretikern gemiedene(n) Niemandsland(s) zwischen Politik und Recht, zwischen der Rechtsordnung und dem Leben, und indem er ein neues Licht auf jene verborgene Beziehung (wirft), die das Recht an die Gewalt bindet", wie ein Verlagstext zutreffend bestätigt, die — unter den "besonderen Umständen", die das hier vorgestellte Gestaltungsergebnis Schwarz-rot-gold in neuer Form nach seiner Veröffentlichung zu gewärtigen hatte, auch gleich zu dessen Verteidigung gegenüber dem räuberischen Feind unabdingbar gewordene — Möglichkeit, jene exakt in dieser Komplexität angesiedelten Vorgänge zu durchleuchten und zu verstehen, die die gegenwärtige systemische (und in der Tat der Öffentlichkeit weitgehend verborgene) politisch-gesellschaftliche Voraussetzung zu dem Kidnapping bilden, das eine sich diktatorische Kompetenzen anmaßende Clique mit einem Frontmann Dr. Theo Zwanziger (CDU), seines Zeichens DFB-Chef, an der Neukonstruktion der Bild-Logik von Schwarz/Rot/Gold, einem laïzistischen, "die Laïzität neu erfindendenden" (J.-L.- Nancy) Werk mit dem Titel Neue Form, begehen wird.
Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Artikel_1_GG
Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
Art 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html
Artikel 20 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
Artikel 20
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Quelle: http://dejure.org/gesetze/GG/20.html
Abendland | Die metaphysische Tradition des Abendlandes
Siehe z.B. hier
ad maiorem dei gloriam
Der Kampfschrei der Jesuiten des barocken Mittelalters: "Zur höheren Ehre Gottes". Mit anderen Worten eine Abwandlung der machiavellischen "Weisheit" "der Zweck heiligt die Mittel".
Amphibolie
Amphibolie, transzendentale. Wenn die transzendentale Überlegung (reflexio) fehlt, die das zweifache Verhältnis der Dinge zu unserer Erkenntniskraft, nämlich ihre Zugehörigkeit zur Sinnlichkeit oder zum Verstand, auseinanderhält, so verfällt das Denken einer Verwechselung: der transzendentalen Amphibolie. "Die Begriffe können logisch verglichen werden, ohne sich darum zu bekümmern, wohin ihre Objekte gehören, ob als Noumena für den Verstand oder als Phänomena für die Sinnlichkeit. Wenn wir aber mit diesen Begriffen zu den Gegenständen gehen wollen, so ist zuvörderst transzendentale Überlegung nötig, für welche Erkenntniskraft sie Gegenstände sein wollen, ob für den reinen Verstand oder für die Sinnlichkeit. Ohne diese Überlegung mache ich einen sehr unsicheren Gebrauch von diesen Begriffen, und es entspringen vermeinte synthetische Grundsätze, welche die kritische Vernunft nicht anerkennen kann und die sich lediglich auf einer transzendentalen Amphibolie, d. i. einer Verwechselung des reinen Verstandesobjekts mit der Erscheinung gründen", KrV tr. Log. 1. Abs. 2. B. Anh. u. Anmerk. (I 297 f.—Rc 362); vgl. Topik, Reflexion
Rudolf Eisler || www.textlog.de
Affen, dressierte
"(...) Nur ausgemachte Esel oder die dressierten Affen des Wirtschaftsliberalismus beten pausenlos die Glaubensartikel des Marktevangeliums herunter. (...)" Frédéric Lordon, Le Monde Diplomatique, 14.03.2008
Affirmationismus
Ein Begriff, der am Beginn des dritten Jahrtausends von Alain Badiou geprägt wurde, bzw. noch immer geprägt wird.
Dabei geht es um die Affirmation von Wahrheiten durch die Kunst, von dem 'es gibt' der Wahrheit und des Subjekts.
Vgl. auch 'immanente Ausnahme'.
Wenn sich zwei streiten ...
Im Frühjahr des extrem medienintensiven "Superwahljahrs 2009" — Europa- und Bundestagswahl, nebenbei auch noch 60. Jubiläum des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und 20. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung — geht die FDP statt der CDU mit einer Verlaufsfahne — "inspiriert" von dem Werk Neue Form oder das aufgrund der harten Widerstände des beraubten Entwerfers desselben gegenüber der CDU-Propaganda-Kamarilla um DFB bzw. Jung_von_Matt "geschickt" zur propagandistischen Auswertung an die FDP als der Mehrheitsbeschafferin einer Regierung unter Merkel (CDU) bei der im Herbst folgenden Bundestagswahl gespielt? — in die Europawahl. Die FDP hat dabei mit ihrer Spitzenkandidatin Silvana Koch-Merin (Abb.) ziemlichen Erfolg, obwohl gerade sie in herausragender Weise für das soeben auf das Kläglichste gescheiterte neoliberale Wirtschaftsmodell und die seit 2008 virulent geworden "Wirtschafts- und Finanzkrise" (die sich dann aufgrund der von der Politik eingefädelte Übernahme der Bankenschulden durch die Steuerzahler zu einer Staatskrise ausweiten wird) steht. Kann man daran ersehen, was eine neuartige Fahne (wie sie in erster Linie seit Mai 2008 über die CDU-Propaganda-Institution DFB und deren spin-doctors bei Jung_von_Matt mit der gestohlenen und verdrehten Fahne Neue Form insbesondere der Bundeskanzlerin eine deutliche, aber leider falsche und betrügerische politische Gestaltungskraft attestieren soll) hinsichtlich des Wählerverhaltens bewirken kann?
Ein Jahr später, als Silvana Koch-Merin die Vizepräsidentin des Europaparlaments (!) und Mitglied des Präsidiums der FDP geworden ist, lässt sich diese Frage möglicherweise etwas leichter beantworten: Nach der von Schwarz-Gelb haushoch verlorenen Wahl in Nordrhein-Westfalen am 9. Mai 2010 wird zum Beispiel das online-Magazin Telepolis auf die Frage der Denkschärfe dieser hier im Lichte ihrer mittlerweile erbrachten Leistungen und ohne die plagiatorische bzw. demagogische Montage vor ein fremdes Denkwerk (bzw. eines billigen Abklatsches davon) erscheinende FDP-Frontfrau kaum verhohlen süffisant rekapitulieren:
"(...) Der FDP, die ihr Ergebnis im Vergleich zur Bundestagswahl [2009; PH] etwa halbierte, hat möglicherweise geschadet, dass Silvana Koch-Mehrin in der Woche vor der Wahl zur besten Sendezeit eindrucksvoll darlegen durfte, warum die Liberalen als Lieblingspartei der Finanzchaoten gelten, die das Eigentum fremder Leute verbrennen. In der ARD-Infotainment-Sendung "Plasberg" demonstrierte sie, um es in den Worten Felix von Leitners wiederzugeben, "wie es zu den FDP-Steuermodellen kommt und wieviel Wirtschaftskompetenz bei er FDP am Ende des Tages tatsächlich vorliegt". Die oberste Europaabgeordnete der Partei bemaß nämlich die stündliche Schuldenaufnahme der Bundesregierung ungefähr 4.500 Mal niedriger als in der Realität."
Anthropologische Maschine | Maschine der Alten | Maschine der Modernen
Vgl.: Agamben 6, S. 46f; Zitat unter "Das Offene nach Agamben".
Anomie | anomisch
Anomie bedeutet den rechtsfreien Raum, Abwesenheit von Gesetz; dabei handelt es sich genau um den Bereich, "der", wie Agamben in seiner Untersuchung zum Ausnahmezustand sagt, " aus bestimmten Gründen für die Rechtsordnung so wesentlich zu sein (scheint), dass diese mit allen Mitteln versuchen muss, mit ihm eine Beziehung aufrechtzuerhalten - als müsste das Recht um seines Grundes willen notwendigerweise eine Beziehung zur Anomie pflegen. Einerseits scheint die Rechtsleere, um die es beim Ausnahmezustand geht, absolut nicht denkbar zu sein für das Recht; andererseits ist dieses Undenkbare jedoch für die Rechtsordnung von entscheidender strategischer Bedeutung, so dass man es sich auf keinen Fall entgehen lassen darf." (Agamben 7, S. 62)
In dem später von ihm erschienenen Werk Die Zeit, die bleibt (Agamben 4) geht Agamben noch einmal auf den Begriff der Anomie ein; er spricht dort vom Geheimnis der Anomie.
Und in der Tat geht es in geistiger Hinsicht sozusagen allein um das Erkennen, nein, um das Erleben dieses Geheimnisses. Denn erst dann kann es weitergehen.
Bach, Dr. Thomas
Der mächtige Präsident des Deutschen Olympischen Sport-Bunds DOSB (mit 26 Millionen Mitgliedern die größte deutsche Personenvereinigung) lebt laut eigenem Bekunden in "vielfältigen Lebenssachverhalten" (Vgl.: www.jensweinreich.de); ob der studierte und praktizierende Jurist dies als Dassler (†)- oder Samaranch (†)- Adlatus, oder als eine vom "Gewerkschafts"-Chef der AUB in einen (derzeit ruhenden) 400.000€-Beratervertrag bei SIEMENS vermittelte Connection wahrnimmt, erscheint somit einerlei. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann er Präsident des Internationalen Olympischen Comitees IOC wird (dessen Vizepräsident er bereits ist, und das ein vielfach prämierter Experte auf dem Gebiet der Sportpolitik, Jens Weinreich, in einem Artikel der Berliner Zeitung eine der korruptesten Organisationen der Welt nennt). Denn er beherrscht einfach das Spiel, wie man aus seinem denkwürdigen (und von Theo Zwanziger "1:1" während einer Niederknutungsaktion, deren Opfer just jener Jens Weinreich war, zur Rechtfertigung seiner Scheusslichkeiten nachgeplapperten) Ausspruch schließen darf: "Wenn Sie die Kommunikationsherrschaft nicht haben, sind Sie immer Verlierer!"
Bann und Plagiat
Ein Plagiat (wörtl.: "Menschenraub"), ein wissentliches Plagiatsvergehen (wie es in der Sprache der Juristen heisst) hat dieselbe verheerende Wirkung wie der souveräne Bann - sie sind nahe Verwandte, wenn nicht gar die beiden Seiten ein- und derselben Medaille; Agamben, der Meisterdenker, hat die extrem komplexe Sache durchschaut: "... die Beziehung des Banns und der Verlassenheit [abbandono] ist in der Tat dermaßen doppeldeutig, dass nichts schwieriger ist, als sich von ihr zu lösen. Der Bann ist wesentlich die Macht, etwas sich selbst zu überlassen, das heisst die Macht, die Beziehung mit einem vorausgesetzt Beziehungslosen aufrechtzuerhalten. Dasjenige, was unter Bann gestellt wird, ist der eigenen Abgesondertheit und zugleich dem ausgeliefert, der es verbannt und verlässt, zugleich ausgeschlossen und eingeschlossen, entlassen und gleichzeitig festgesetzt. (...) Diese Zone der Ununterschiedenheit ... markiert die originäre politische Beziehung, die ursprünglicher ist als die Schmittsche Opposition zwischen Freund und Feind, Mitbürger und Fremdem." (Agamben 2, S. 120)
Die gesellschaftliche Einschätzung von Plagiaten differiert stark, je nach Bildungshorizont (Wie sich der Fall in Fußball- und Brauereikreisen, oder gar in der Politik, namentlich der Sportpolitik, darstellt, muss daher von denen eingeschätzt und beurteilt werden, die diese Milieus kennen; es sieht allerdings alles danach aus, als würde der Begriff Plagiat hier erst dann zum Zuge kommen, wenn es dabei um ausschließlich eigene Interessen geht): "Die Veröffentlichung des geistigen Werks eines Anderen unter eigenem Namen gilt in akademischen Kreisen als großer Verstoß gegen die wissenschaftliche Redlichkeit." (Stephan Schleim, Prof. Dr. Plagiat; Telepolis, 27.09.2009)
Der souveräne Bann
Das Umdenken findet in der Feststellung Agambens statt (ders. 2, S.119), dass "die Missdeutung des Hobbesschen Mythologems in Begriffen des Vertrags anstatt des Banns ... die Demokratie jedesmal, wenn es sich dem Problem der souveränen Macht zu stellen galt, zur Ohnmacht verdammt und sie zugleich konstitutiv unfähig gemacht (hat), eine nichtstaatliche Politik der Moderne wirklich zu denken".
Die Auflösung des Banns
"(...) Die Auflösung des Banns [gleicht] wie jene des gordischen Knotens nicht so sehr der Lösung einer logischen oder mathematischen Aufgabe, sondern vielmehr der eines Rätsels. Hier zeigt die metaphysische Aporie ihr politisches Wesen." (Agamben 2, S. 59)
Die Neue Form löst Bann und Rätsel ohne Gewalt, indem sie den starren Rahmen der metaphysischen Tradition des Abendlandes übersteigt, wo nämlich jene Aporie der abendländischen Politik, zurückgehend auf die Entgegensetzung vom "schönen Tag" (euhēmería) des einfachen Lebens und den "Beschwerlichkeiten" des politischen bíos bei Aristoteles (Pol. 1278b, 23-30) seit den seither verflossenen 24 Jahrhunderten herrscht, die "keine anderen als vorläufige und unwirksame Lösungen gebracht" (Ebd., S. 21) hat. Die Neue Form denkt das gegenstandslose Denken des Denkens und damit "eine 'Konstitution der Potenz' (...), die völlig losgelöst [ist] vom Souveränitätsprinzip, und eine konstituierende Gewalt, die den Bann, der sie an die konstituierte Gewalt bindet, endgültig gebrochen [hat]." (Vgl. Ebd., S. 58)
Die "originäre juridisch-politische Beziehung"
Gegen Ende des zweiten Teils - Homo Sacer - des gleichnamigen Buchs (Agamben 2, S. 119) kommt der Autor in dem Kapitel Der Bann und der Wolf noch einmal auf die im ersten Teil - Logik der Souveränität - aufgestellte These zurück, "dass die originäre juridisch-politische Beziehung der Bann ist", und stellt in einer weiteren Zwischenbilanz auch den "substanziellen Charakter", das heisst die Bedeutung dieser Bannbeziehung für den der souveränen Macht unterworfenen Einzelnen, fest: "Sämtliche Vorstellungen vom originären politischen Akt als Vertrag oder Übereinkunft (...) sind rückhaltlos zu verabschieden."
Genau dieses Problem der souveränen Macht ist es, das hier - einmal in dem Werk Neue Form, wo es gelöst ist, und zum anderen im Coup der Reaktion, die den Urheber dieses Werks nicht nur beraubt, sondern genau diese Facette des geraubten Werks mit der (allerdings absolutistisch-)"souveränen" Annexion und Zerstempelung ein- für allemal wieder zerstören will - zum Tragen kommt.
Bei Agamben taucht an dieser Stelle ein "schönes" (an sich hässliches, aber den Kern der Sache vortrefflich bezeichnendes) Wort auf, um das herum der ganze Betrug unserer Gesellschaft - nicht nur der spezifische der Fahnenräuber- und Betrügerbande - gestrickt ist: Die "Missdeutung", schreibt er, "des Hobbesschen Mythologems in Begriffen des Vertrags anstatt des Banns hat die Demokratie jedesmal, wenn es sich dem Problem der souveränen Macht zu stellen galt, zur Ohnmacht verdammt und sie zugleich konstitutiv unfähig gemacht, eine nichtstaatliche Politik der Moderne wirklich zu denken."
Exakt diese - im wahrsten Sinn des Wortes grundlegende - 'Missdeutung' ist es also, das das Werk Neue Form erfolgreich angegangen war, und in die hinein das Kartell der Mächtigen den Wandel der Zeit, der damit erreicht worden ist, mitsamt dem Rest der Welt, versteht sich, wieder zurückstossen will; "genial" - wenn dies nicht auch gleich eine Missdeutung dieses Wortes ist - geplant und ausgeheckt von ganz normalen Juristen, zeigt sich was diese Norm ist: Sie verdammt das Opfer der Kriminellen zur Ohnmacht. - Alle Opfer, denn alle sind die Opfer dieses Raubes und dieser wissentlichen Plagiierung des Zeitgeistes.
Die wissentliche Missdeutung - d. h. die Fälschung - dieses Werks führt präzise zur Proliferation jener grundlegenden Ohnmacht, von der der normale Staatsbürger sich heute nicht träumen lässt, sie würde sein Leben ausschließlich bestimmen. Sie wartet auch nur auf ihn.
Biopolitik
"(...) Die menschliche Politik (wird) von derjenigen der anderen Lebewesen unterschieden, weil sie durch einen sprachgebundenen Zusatz an Politizität auf einer Gemeinschaft von Gutem und Bösem, Gerechtem und Ungerechtem und nicht einfach nur von Lust- und Schmerzvollem gegründet ist (...).
Auf diese Bestimmung bezieht sich Michael Foucault, wenn er am Schluss von Der Wille zum Wissen den Prozess zusammenfasst, aufgrund dessen man an der Schwelle der Moderne das natürliche Leben in die Mechanismen und Kalküle der Staatsmacht einzubeziehen beginnt und sich die Politik in Biopolitik verwandelt (...)." Giorgio Agamben 2, S. 12f
Dieser Prozess lässt "die Gattung und das Individuum als einfachen lebenden Körper zum Einsatz ihrer politischen Startegie werden", bezeichnet den "Übergang vom 'Territorialstaat' zum 'Bevölkerungsstaat' und damit die schwindelerregend wachsende Bedeutung des biologischen Lebens und der Volksgesundheit für die souveräne Macht, die sich zunehmend in eine 'Regierung des Menschen' (Foucault) verwandelt. Daraus ergibt sich eine gewisse Animalisierung des Menschen, die durch die ausgeklügeltsten politischen Techniken ins Werk gesetzt wird. Gleichzeitig mit der Ausbreitung der Möglichkeiten der Human- und Sozialwissenschaften entsteht nun auch die Möglichkeit, das Leben sowohl zu schützen wie auch einen Holokaust zu autorisieren." (Ebd.)
Das christliche Kaisertum der germanischen Könige
In dem Abschnitt, der mit "Das Geheimnis der anomia" überschrieben ist, erläutert Giorgio Agamben in seinem Buch Die Zeit, die bleibt (Agamben 4, S. 123) den springenden - und daher sicherlich sakrosankten - Punkt des Selbstverständnisses des christlichen Abendlandes (wenn nicht gar der ganzen, weltweiten Christenheit - möglicherweise sogar auch inklusive, wie an dieser an Ernst sicherlich nicht zu übertreffenden Stelle dennoch, im gegebenen Zusammenhang, spielerisch eingestreut werden darf, das Geheimnis von "König Fußball").
Es handelt sich dabei um eine phänomenale Erörterung des Inhalts der "ebenso berühmten wie rätselhaften Stelle zum katéchõn aus 2 Thess 2,3-9" des Apostels Paulus.
"Es bleibt das Problem, wer oder was der katéchõn (...) ist. Eine antike, bereits bei Tertullian belegbare Tradition setzt diese Macht, die das Ende der Zeiten verzögert oder zurückhält, mit dem Römischen Reich gleich, das in diesem Sinn eine positive historische Funktion hätte (...)". Der Autor zitiert die Theorie Schmitts (Schmitt 3, S. 29), in der "diese Tradition gipfelt (...), nach der 2 Thess 2 die einzig mögliche Grundlage für eine christliche Doktrin der Staatsmacht darstellt:"
"Diesem christlichen Reich ist es wesentlich, dass es kein ewiges Reich ist, sondern sein eigenes Ende und das Ende des gegenwärtigen Äon im Auge behält und trotzdem einer geschichtlichen Macht fähig ist. Der entscheidende geschichtsmächtige Begriff seiner Kontinuität ist der des Aufhaltens, des Kat-echon. >Reich< bedeutet hier die geschichtliche Macht, die das Erscheinen des Antichrist und das Ende des gegenwärtigen Äon aufzuhalten vermag, eine Kraft, qui tenet, gemäß den Worten des Apostels Paulus im 2. Thessalonicherbrief, Kapitel 2. [...] Ich glaube nicht, dass für einen ursprünglich christlichen Glauben ein anderes Geschichtsbild als das des Kat-echon überhaupt möglich ist. Der Glaube, dass ein Aufhalter das Ende der Welt zurückhält, schlägt eine einzige Brücke, die von der eschatologischen Lähmung alles menschlichen Geschehens zu einer so großartigen Geschichtsmächtigkeit wie der des christlichen Kaisertums der germanischen Könige führt."
So gesehen ist mit der Bild-Logik Neue Form "das gegenwärtige Äon" zu Ende gegangen; und vielleicht erklärt dies zu einem gewissen Teil auch den Furor, der die Fahnenfälscherbande gepackt hat.
> Original-Projekt/Ein neues Noem; > Ausblicke/"Jesus, der bessere Kaiser"
cyber
Cyber ist ein griechisches Präfix und bedeutet Steuerung - ursprünglich die Steuerkunst des Seefahrers.
Quelle: Wikipedia
Dekonstruktion
'Dekonstruktion' entwickelte sich ab der zweiten Hälfte der 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Deconstruction is the name given by French philosopher Jacques Derrida to an approach (whether in philosophy, literary analysis, or in other fields) which rigorously pursues the meaning of a text to the point of undoing the oppositions on which it is apparently founded, and to the point of showing that those foundations are irreducibly complex, unstable or impossible.
Deconstruction generally operates by conducting textual readings with a view to demonstrate that the text is not a discrete whole, instead containing several irreconcilable, contradictory meanings. This process ostensibly shows that any text has more than one interpretation; that the text itself links these interpretations inextricably; that the incompatibility of these interpretations is irreducible; and thus that interpretative reading cannot go beyond a certain point. Derrida refers to this point as an aporia in the text, and terms deconstructive reading "aporetic." J. Hillis Miller has described deconstruction this way: “Deconstruction is not a dismantling of the structure of a text, but a demonstration that it has already dismantled itself. Its apparently-solid ground is no rock, but thin air. [Deconstruction, in: Wikipedia]
When asked "What is deconstruction?" Derrida replied, "I have no simple and formalisable response to this question. All my essays are attempts to have it out with this formidable question" (Derrida, 1985, p. 4). Derrida believes that the term deconstruction is necessarily complicated and difficult to explain since it actively criticises the very language needed to explain it.
Geoff Bennington: "1. Deconstruction is not what you think. [ ... ] 1.3 Deconstruction is not what you think. If what you think is a content present to mind, in 'the mind's presence room' (Locke). But that you think might be already be deconstruction. (...)"
Demagogie
Demagogie lässt sich ganz einfach als "bewusster Bewusstseinsbetrug" definieren und charakterisieren.
Denken, Potenz, Souveränität und Glücklichsein
Das Denken, das sich selbst denkt
Aristoteles, der Denker, knöpft sich im Buch lambda der Metaphysik (1074b, 15 - 35) das Denken bezüglich des göttlichen Geists vor und stößt sich dabei an einigen Aporien:
"Hinsichtlich des Denkens aber entstehen einige Zweifel. Unter dem Erscheinenden nämlich scheint es das Göttlichste zu sein; aber seine Seinsweise ist problematisch. Denn wenn es nichts denkt (das heisst, wenn es sich an seine Potenz nicht zu denken hält [die "reine" Potenz beinhaltet nach Aristoteles neben der Potenz, etwas zu tun oder etwas zu sein, immer auch eine Potenz des Nicht: etwas nicht zu machen oder etwas nicht zu sein, in diesem Fall also, nicht zu denken]), worin läge dann seine Würde? Es wäre einem Schlafenden ähnlich. Wenn es jedoch aktuell etwas denkt, wäre es diesem untergeordnet, in dem Moment, da das, worin ihr Wesen besteht, dann nicht das Denken als Akt, sondern nur die Potenz [das Vermögen] dazu ist; es wäre nicht das edelste Wesen, denn es verdankte seine Würde dem Denken im Akt (das heisst, es wäre durch etwas anderes als sein eigenes Wesen bestimmt, das ist, in Potenz zu sein). Ferner, mag nun Denken in Potenz (der nous) oder Denken im Akt (nóesis) sein Wesen sein, was denkt es? Entweder denkt es sich selbst oder etwas anderes. Wenn es etwas anderes denkt, dann entweder immer dasselbe oder immer etwas anderes. Aber macht es gar keinen Unterschied, ob man das Gute oder irgendetwas denkt? Offenbar denkt es das Göttlichste und das Würdigste, und zwar ohne Veränderung [...] Ausserdem, wenn es nicht das Denken im Akt ist, sondern die Potenz zu denken, ist es vernünftig, dass ihm die Stetigkeit des Denkens beschwerlich wäre. Ferner ist offenbar, dass etwas vortrefflicher wäre als das Denken: das was gedacht wird; denn die Tatsache des Denkens und das Denken im Akt kommt auch dem zu, der das Schlechteste denkt. Wenn das zu vermeiden ist (wie es Dinge gibt, die man besser nicht sieht), so würde demnach das Denken im Akt nicht das höchste Gut sein. Also denkt es sich selbst, wenn es das Vortrefflichste ist, und das Denken ist das Denken des Denkens."
Giorgio Agamben zitiert diese Stelle in seinem Buch Bartleby oder die Kontingenz (Agamben 8, S. 24) und kommentiert:
"Die Aporie besteht hier darin, dass das höchste Denken weder nichts noch etwas denken kann, weder in Potenz bleiben, noch in den Akt übergehen kann [...]. Und um dieser Aporie zu entkommen, formuliert Aristoteles seine berühmte These über das Denken, das sich selbst denkt, eine Art Mittlerposition zwischen nichts denken und etwas denken, zwischen Potenz und Akt. Das Denken, das sich selbst denkt, denkt weder ein Objekt, noch denkt es nichts: es denkt eine reine Potenz (zu denken und nicht zu denken); und souverän göttlich und glücklich ist, wer seine eigene Potenz denkt."
________________
Der Clou liegt, das sollte notiert werden, in der Vermittlung dieser "Mittlerposition": "In seinem hartnäckigen Abschreiben," wird Agamben in seiner Analyse der Formel des Schreibers Bartleby ("I would prefer not to") an der Stelle, wo dieser das Abschreiben aufgibt, bemerken, "wie im Kontingenten* von Aristoteles, bleibt nichts von der Potenz nicht zu sein bestehen. Der Wille der Potenz ist, in Wahrheit, der Wille des Willens, der ewiglich wiederholte Akt, der sich nur auf diese Art potenziert. Deshalb muss der Schreiber aufhören, abzuschreiben, muss sich von der Kopie lossagen." (Agamben 8, S. 67)
*"Das Kontingente," heisst es da an andrer Stelle (S.51) unter Berufung auf Leibniz, "das sein oder auch nicht sein kann (...) fällt mit dem Bereich der menschlichen Freiheit zusammen."
"Die nicht verifizierbare Mitte" (S. 75) der "Verifizierung-oder-nicht-Verifizierung" kann also nicht über das Wort von jemandem anderen, durch Kopie oder Abschreiben, auch nicht durch Anlehnung an oder Aufwärmen von mythischen, überlebten Formen erreicht werden.
Daher hat die Gestaltung schwarz-rot-gold in neuer Form auch den (offenen) Titel Neue Form — darum geht es, aber jede(r) muss sie selbst erreichen.
Ihr "nicht verifizierbares" Geheimnis liegt also in einem "freien Dazwischen" zwischen Potenz und Akt, in einer Position des Denkens am Ort einer "freien Mitte", in einer Entsetzung aus der Beschränkung.
Das Denken des Denkens
Das "Denken des Denkens" ist — im "wie ein Rätsel zu lösenden" Rahmen der metaphysischen Tradition des Abendlandes — im Punkt Denken, Potenz, Souveränität und Glücklichsein mit Aristoteles und Agamben gestreift worden.
An anderer (späterer) Stelle schreibt Agamben: "(...) Die reine Potenz und der reine Akt sind letztlich [innerhalb der metaphysischen Tradition des Abendlandes; Anm. PH] nicht auseinanderzuhalten, und genau diese Zone der Ununterscheidbarkeit ist der Souverän (in Aristoteles' Metaphysik entspricht das dem "Denken des Denkens", das heisst einem Denken, dessen Denkakt nur im Denken der eigenen Potenz zu denken besteht ...) (...)" (Ebd., S. 58f)
Im Zusammenhang mit der 'kreativ'-dekonstruktiven, konkreten Bild-Logik Neue Form ist zu sehen, dass — und wie — das alte deutsche Hoheitszeichen Schwarz- rot- gold "genau diese Zone" (des Souveränitätsprinzips) darstellt, in einer geradezu unübertrefflichen Darstellung des Paradigmas des souveränen Bannes, als dessen Dispositiv. "Das nackte Leben bleibt (...) in der Form der Ausnahme eingefasst, das heisst als etwas, das nur durch eine Ausschließung eingeschlossen wird." (Ebd., S. 21)
"(...) Der Ausnahmezustand, in dem das nackte Leben zugleich von der Ordnung ausgeschlossen und von ihr erfasst wurde, schuf gerade in seiner Abgetrenntheit das verborgene Fundament, auf dem das ganze politische System ruhte. Wenn seine Grenzen bis ins Unbestimmte verschwimmen, dann setzt sich das nackte Leben, das ihn bewohnte, im Staat frei und wird zum Subjekt und Objekt der Konflikte der politischen Ordnung, dem einzigen Ort sowohl der Organisation der staatlichen Macht als auch der Emanzipation von ihr. (...)" (Ebd., S. 19)
Erst die Auflösung dieses Bannes macht "das Feld (frei) für jene neue Politik, die im wesentlichen noch zu erfinden bleibt." (Ebd., S. 21)
"Deutschland-Propaganda" etc
Um zu militärischen Mitteln und Erfolgen zu gelangen, muß eine Regierung ihrem Volke die Gründe und Absichten ihres Willens verdeutlichen. Nur ein Volk, das vom moralischen Recht seines Kampfes überzeugt ist, wird auf die Dauer die nötigen Opfer bringen. Wo aber die unerläßlichen moralischen Voraussetzungen fehlen, ist eine Regierung, die das Wagnis eines Krieges unternimmt, gezwungen, eine moralische Grundlage in großem Maßstabe zu erfinden, ohne selbst vor den zynischsten Folgerungen zurückzuschrecken. (Hugo Ball, Propaganda hier und dort; 31. 8.1918)
Wenn hier von einer "Deutschland-Propaganda" die Rede ist, so ist immer jene einseitige CDU- (und eventuell Unions-) Klientel-Propaganda gemeint, über die man sich auf dieser Domain ja ansonsten fast allerorten eine Meinung bilden kann; sie dürfte recht umfassend beschrieben sein.
Es geht dabei immer um betrügerische, massenbetrügerische Demagogie, diktatorisch ausgeübt von jenen selbsternannten Kommunikationsherrschern, um die es hier zwangsläufig ja auch andauernd irgendwie geht.
Blumige Begriffe wie 'CDU-Propaganda-Mafia' und '"Deutschland"-AG-Propagandamaschinerie' lösen sich dabei ab mit noch etwas konkreteren termini wie vielleicht '"Deutschland"-Bewusstseinsbetrügerbande' oder 'Propaganda der Politischen Theologie (Carl Schmitt)'.
Diese Liste ist bei weitem nicht vollständig.
dicio
(lat.) Gewalt, Macht, Herrschaft, Gerichtsbarkeit
[das deutsche] Dispositiv
Ich möchte hier die These aufstellen, dass es sich bei der deutschen Fahne von 1848, Schwarz-Rot-Gold, wann immer sie in Gebrauch genommen wurde, um ein ganz besonderes deutsches Dispositiv handelt; für die Gegenwart also: das visuelle deutsche Dispositiv.
(Damit wird vermutlich klarer, um was es sich gerade bei dieser germanisch-romantischen Fahne von 1848 handelt, um die seinerzeit, bevor sie zum erstenmal eingesetzt wurde, knapp ein halbes Jahrhundert lang mit riesigen Opfern gestritten worden war, und die dann bereits nach einem Jahr, als nämlich die preussische Militärregierung 1849 die Zweite Kammer auseinander jagte und die deutsche Einheit [!] proklamierte, wieder fiel — und auch, weshalb heute und jetzt ein solcher, für die Akteure nicht unriskanter Aufwand betrieben wird, das anhand der gleichen Farben geschaffene, jedoch vollkommen andere, einem Jetzt der Lesbarkeit (oder Erkennbarkeit) entsprechende Bild Neue Form von 2007 umgehend (2008) zu zertrümmern und es, um jeden Preis, alternativlos bei derjenigen Kommunikation zu belassen, die den derzeitigen, allerdings "unterschwelligen" (d. h. faktischen, aber wie ein Betriebsgeheimnis gehüteten), Imperativ darstellt (sich das annektierte Werk aber dann dennoch als "innovative Eigenleistung" auf die Fahne zu heften).
Der Begriff Dispositiv selbst gewann (etwa ab Mitte der 70er Jahre, wie Giorgio Agamben berichtet) insbesondere für das Denken von Michel Foucault große Bedeutung, als er "sich (...) mit dem zu beschäftigen begann, was er "Gouvernementalität" oder "die Regierung des Menschen" nannte (Agamben 9, S.7; die folgenden Zitate von Foucault stammen aus derselben Quelle).
"Das, was ich mit diesem Begriff zu bestimmen versuche, ist erstens eine entschieden heterogene Gesamtheit, bestehend aus Diskursen, Institutionen, architektonischen Einrichtungen, reglementierenden Entscheidungen, Gesetzen, administrativen Maßnahmen, wissenschaftlichen Aussagen, philosophischen, moralischen und philantropischen Lehrsätzen, kurz, Gesagtes ebenso wie Ungesagtes, das sind die Elemente des Dispositivs. Das Dispositiv ist das Netz, das man zwischen diesen Elementen herstellen kann.
[...] Unter Dispositiv verstehe ich eine Art — sagen wir — Gebilde, das zu einem historisch gegebenen Zeitpunkt vor allem die Funktion hat, einer dringenden Anforderung nachzukommen. Das Dispositiv hat also eine dominante strategische Funktion. [...]
Ich habe gesagt, dass das Dispositiv von einer wesentlich strategischen Beschaffenheit wäre, was unterstellt, dass es sich dabei um eine bestimmte Manipulation von Kräfteverhältnissen handelt, um einen rationalen und abgestimmten Eingriff in diese Kräfteverhältnisse, um sie in irgendeine Richtung zu entwickeln, um sie zu blockieren oder um sie zu stabilisieren, sie zu verwenden. Das Dispositiv ist also immer in ein Machtspiel eingeschrieben, doch immer auch an eine oder an mehrere Wissensgrenzen gebunden, die daraus hervorgehen, es aber genauso auch bedingen. Das ist eben das Dispositiv: Strategien von Kräfteverhältnissen, die Arten von Wissen unterstützen und von diesen unterstützt werden." (M. Foucault, Dits et Ecrits: Schriften, Bd. III, S. 392-395)
Eine Veränderung an bzw. in der Fahne betrifft daher die sogenannten Universalien (allgemeine Kategorien oder Vernunftwesen — denen wir in der Konkreten Kunst schon einmal begegnet sind), hier also den "Staat, die Souveränität, das Gesetz, die Macht" (Agamben 9, S. 15).
Es ist keineswegs (mehr — offiziell) verboten, dies zu tun; geschieht es, und geschieht es so, dass es Hand und Fuß hat und dass es Geltung beanspruchen kann (siehe den link am Ende dieses Absatzes), so bedeutete, im Gegenteil, das Verbot Zensur... und eine solche "findet nicht statt", wie das deutsche Grundgesetz sagt.
Am Verhalten namentlich des DFB-Chefs Zwanziger (ganz wie dem all seiner Komplizen) im Fall der Unterschlagung der neuen Fahne sieht man allerdings extrem deutlich, was "nicht" stattfindet.
Es ist direkt eine Tyrannei, die hier "nicht" stattfindet — und das nennt man heute "Kommunikationsherrschaft", oder auch, auf gut deutsch, reine Verarschung, die keine Widerrede duldet, vor allem, wenn sie raubt, plündert, fälscht und stiehlt, täuscht und betrügt, was das Zeug nur so hält.
Und (auch) dieser Gedanke führt direkt zum Ende des Liedes.
dynamis
Im philosophischen Sprachgebrauch sind die Begriffe Akt (lat. actus, gr. ἐνέργεια, energeia; weitgehend synonym ist entelecheia) und Potenz (lat. potentia, gr. δύναμις, dynamis) Gegenbegriffe. „Potenz“ bezeichnet die noch nicht realisierte Möglichkeit, zu der aber ein Vermögen bzw. eine Fähigkeit oder Disposition besteht. „Akt“ bezeichnet dagegen die Realisierung oder Verwirklichung dieser Möglichkeit.
Dieser Begriffsgebrauch geht auf die Naturphilosophie und Ontologie des Aristoteles zurück. Die spätere griechische und lateinische Philosophie hat sich dem weitgehend angeschlossen.
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Quelle: Wikipedia 2009
Der Eid Aqae
'Der Eid Aqae' ist ein Textstück aus dem apokryphen (d.h.: nicht in die kanonische, offizielle Textsammlung der Bibel aufgenommenen) Buch Henoch und liest sich - nicht zuletzt wegen seiner Bezugnahme auf den"Patron des mittelalterlichen 'Heiligen römischen Reiches' ("deutscher Nation", wie später hinzugefügt wurde) und Deutschlands", Michael, sowie der darin verklausuliert vorkommenden Farbsymbolik - wie der eigentliche Gründungsmythos von 1848.
"(...) Dieser, Kesbeel, sagte zu Michael, dass er ihnen den verborgenen Namen zeigen möchte, damit sie jenen verborgenen Namen sehen und ihn bei Eid erwähnen könnten, so dass die, welche den Menschenkindern alles Verborgene zeigten, vor diesem Namen und Eide zurückbeben. Dies ist die Kraft dieses Eids, denn er ist stark und kräftig; GOTT legte diesen Eid Aqae in die Hand Michaels nieder. Dies sind die Geheimnisse dieses Eids: Durch seinen Eid wurde der Himmel befestigt und aufgehängt, bevor die Welt geschaffen wurde und bis in Ewigkeit. Durch ihn wurde die Erde über dem Wasser gegründet, und kommen aus den verborgenen Gegenden der Berge schöne Wasser von der Schöpfung der Welt an und bis in Ewigkeit. Durch jenen Eid wurde das Meer geschaffen, und er legt ihm als Grund für die Zeit seiner Wut den Sand; es darf nicht darüber hinausgehen seit der Schöpfung der Welt und bis in Ewigkeit. Durch jenen Eid sind die Abgründe befestigt und stehen unbeweglich an ihrem Ort von Ewigkeit und bis in Ewigkeit. Durch jenen Eid vollenden Sonne und Mond ihren Lauf und gehen nicht über die ihnen vorgeschriebene Bahn hinaus von Ewigkeit bis in Ewigkeit. Durch jenen Eid vollenden die Sterne ihren Lauf; er ruft sie bei Namen, und sie antworten ihm von Ewigkeit zu Ewigkeit; ebenso die Geister des Wassers, der Winde und aller Lüfte und Wege aller Verbindungen der Geister. In ihm werden die Stimme des Donners und das Licht der Blitze bewahrt; in ihm werden die Behälter des Hagels und Reifs, die Behälter des Nebels und die Behälter des Regens und Taus bewahrt. Alle Dinge bekennen ihren Glauben und danken vor dem HERRN DER GEISTER und loben mit aller ihrer Kraft. Ihre Speise besteht aus lauter Danken; sie danken, loben und erheben den Namen des HERRN DER GEISTER von Ewigkeit zu Ewigkeit. Dieser Eid ist mächtig über sie; sie werden durch ihn bewahrt. Auch ihre Wege werden bewahrt, und ihr Lauf wird nicht verdorben.
Große Freude herrschte unter ihnen, und sie segneten, lobten, priesen und erhoben, weil ihnen der Name jenes Menschensohnes geoffenbart wurde. Er der Menschensohn setzte sich auf den Thron seiner Herrlichkeit, und die Summe des Gerichts wurde ihm, dem Menschensohn, übergeben, und er lässt die Sünder und die, welche die Welt verführt haben, von der Oberfläche der Erde verschwinden und vertilgt werden. Mit Ketten werden sie gebunden und an dem Sammelort ihrer Vernichtung eingeschlossen; alle ihre Werke verschwinden von der Erdoberfläche. Von jetzt an aber wird nichts mehr Verderbliches da sein. Denn der Menschensohn ist erschienen und hat sich auf den Thron seiner Herrlichkeit gesetzt, und alles Böse wird vor seinem Angesicht verschwinden und vergehen; aber das Wort jenes Mannessohnes wird kräftig sein vor dem HERRN DER GEISTER. Dies ist die dritte Bilderrede Henochs."
Eins, Einheit etc. - Zeichen eines ganz sonderbar geschlossenen Systems
Der Weg in die Zukunft des Frei-Seins führt nicht zurück in eine fiktive "Einheit", oder gar hinter die Aufklärung in die mythische "Einheit" der pseudochristlichen Theologie (welche sich aufgrund ihres grandiosen Einblicks noch ihre herausragenste Ausnahme in zweitausend Jahren, nämlich den Mystiker Meister Eckhart — der, offenbar wissend, was er da tat, seinen "Gott" öffentlich bat, ihn "frei von Gott" zu machen —, konsequent als Ketzer abzustempeln und als "Häretiker" zu zerquetschen gezwungen sah); der Weg in die Zukunft des Frei-Seins führt über das Paarige der Dialektik zugleich hinaus und hinein in das non-verbale und dennoch intelligible Frei-Sein des Ganz-Seins in seinem Eins-Sein, das Frei-Sein der Vielheit, quasi.
"Eins" — "Einheit" — "Eins ohne ein Zweites" (etwa so wie in SED [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands; • Vgl.: Politische Einheit] — worin haargenau der Grund besteht, dass sich die das Werk Neue Form auf das Unverfrorenste, Kriminellste und Speichelleckerischeste unterschlagende, den CDU-Granden der deutschen Exekutive und ihrem demagogischen DFB in den Allerwerstesten kriechende, auf 20.000m² produzierende Firma SachsenFahnen ... keine "SED-Sachsen" nennen lassen wollen: es trifft nämlich den Nagel rundum direkt auf den Kopf, sie haben verstanden, dass es bei der "deutschen Einheit" um nichts anderes als dieses ewige deutsche Großprojekt der Theokratie geht: Wenn es nach der CDU-Kamarilla ginge, so müsste ihr Zukunftsbetrugsprojekt direkt CED oder CEE heissen, "Christliche Einheitspartei Deutschlands" oder eben gleich "Christliche Einheitspartei Europas", freilich gleich mit alter hegemonialer Option auf weite Teile Asiens — wobei natürlich allein "christlich" schon der zentrale Betrug in der Ausbeuter-, Unterdrückungs- und NeoStasi- Chose ist; aber wer wüsste denn noch, was "christlich" überhaupt sein soll nach eineinhalb oder zwei Jahrtausenden der machthörigen Fälschungen und der Verdrehungen des christlichen Glaubens in einen "Glauben an Christus" durch die Theokratie selbst? Die katholische oder sonst eine Kirche? Die "Christen"? Und wer, bei der Gelegenheit, wüsste bei der heutigen Beschaffenheit der nicht-christlichen bzw. ausserabendländischen Herrschaftssysteme überhaupt einen anderen Weg als den der Unterdrückung durch das Dogma der unbedingten - leider fiktiven - Einheit von potestas und auctoritas, von Gesetz und Anomie, wie sie die Rechtsordnung des Okzidents autoritär vorzugaukeln versucht? Die "Muslime"? Die "Juden"? Die "Hindus"? Die "Buddhisten"? "Kommunisten, Sozialisten, Maoisten"?)
Die fiktivste, ihre Benutzer im Handumdrehen auf ein fiktives Terrain verfrachtende Gedankenfigur des abendländischen Denkens ist die "Eins" (Vgl. mein Werk Kat-echon in dem die "I" das absolute Nichts repräsentiert — dennoch aber die größte Rolle in einem anthropomorphen, wahrhaftig glänzend Zusammengesetzten zu spielen scheint; der entscheidende Irrtum des Denkens, das diese Figur in hundert verschiedenen Interpretationen buchstäblich als seinen GOTT anbetet, ohne sie wirklich je in dieser Deutlichkeit gesehen zu haben bzw. tatsächlich zu kennen, und ohne je zu der Dimension des Denkens des Denkens "dahinter" vorgedrungen zu sein, besteht darin, daraus "etwas" zu machen. Dieses Bildnis des Kat-echon zeigt das möglicherweise am schwersten zu verstehende, nur scheinbar einfache Rätsel und Geheimnis, das hier zum ersten mal überhaupt zur Darstellung gebracht wurde und — wenn dort überhaupt bekannt — u. a. auch in der "Kirche Michaels" unterschlagen und durch ein archaisches Ersatzprojekt brutal überrannt und überschrieben wird). Magisch zieht sie die Vorstellungskraft in ihren Bann. Sie scheint — wie das reduktionistische, totalitäre Repräsentativsystem — die Lösung für alles Zusammengesetzte (dessen weltweit über die Mathematik zu Geltung gelangtes Symbol übrigens schlichtweg ein "+" ist), eine Antwort auf den Drang zum Zusammenfassen, zum Integrieren bzw. einheimsen zu haben und kaschiert daher auch die grenzenlose Gier des Menschen in ihrer zugleich so bescheiden daherkommenden Reinform. Ihre Symbolik überspannt Atom und obersten Gott, irdischen Materialismus und Monotheismus — die sich womöglich allesamt bald alle als materieller Spiritualismus herausstellen —, doch zur Lösung von Rätseln und Mysterien taugt sie nicht.
Sie ist — neben den wissenschaftlichen Problemen der Sprache — nämlich selbst nur ein weiteres Rätsel, das nicht auf dem Boden der abendländischen Tradition der Metaphysik verstanden — geschweige denn gelöst — werden kann.
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Im folgenden Text - es handelt sich um einen von mir übersetzten Abschnitt aus dem englischen Protokoll eines 1972 in Berkeley, Kalifornien, gemeinsam von dem berühmten Tibeter Chögyam Trungpa und dem bedeutendsten Übersetzer der einschlägigen, in einem archaischen Stil verfassten Originalwerke (in ein heutiges Englisch), Herbert V. Guenther, abgehaltenen Seminars über buddhistischen Tantra ("Tantra" bedeutet "Zusammenhang") - werden verschiedene Ansichten über die "Eins" verhandelt. Der auf eine aus dem Publikum gestellte Frage Antwortende ist in diesem Fall Herbert V. Guenther:
F: Können Sie Tantra mit Advaitismus vergleichen?
A: Der Begriff advaita, wie wir ihn gebrauchen, stammt aus dem Vedanta Shankaras. Die Buddhisten gebrauchten diesen Begriff niemals, sondern vielmehr den Begriff advaya. Advaya bedeutet "Nicht-Zwei"; advaita bedeutet "Eins ohne ein Zweites". Die Konzeption eines "Eins ohne ein Zweites" versetzt uns augenblicklich in den Bereich dualistischer Fiktionen. Anstatt innerhalb einer unmittelbaren Erfahrung zu bleiben, setzen wir mit der Idee "Eins" ein definitives Objekt. Dieses stünde dann notwendigerweise einem definitiven Subjekt gegenüber, was die Voraussetzung gewesen ist, die Shankara mit seinem "ohne ein Zweites" ausschließen hatte wollen. Indem man "Nicht-Zwei"sagt, bleibt man auf solidem Boden, denn "Nicht-Zwei" bedeutet nicht "Eins". Dieser Schluss folgt daraus nicht.
In den Arbeiten von Saraha und anderen buddhistischen Lehrern heisst es, es sei unmöglich, "Eins" zu sagen ohne eine Vorverurteilung der Erfahrung. Aber Shankara und seine Anhänger waren durch die schriftliche Autorität der Veden gezwungen, dieses Eins zu postulieren, und sie waren folglich auch gezwungen, die Idee "ohne ein Zweites" anzuhängen. Was sie sagen wollten, war, dass nur Atman wirklich sei. Nunmehr wären sie aus der Logik ihrer Position heraus gezwungen, dann zu sagen, alles andere sei unwirklich. Doch Shankara selbst ist in dieser Hinsicht nicht klar. Er führte erneut die Idee der Illusion wieder ein, die zuvor von ihm zurückgewiesen worden war. Doch wenn nur Atman wirklich ist, so ist sogar die Illusion ausser ihm unmöglich. Aber er sah sich gezwungen, die Idee der Illusion zu akzeptieren. Somit war er in eine philosophische Lage gezwungen, die absoluten Nonsens ergäbe, wenn man sie in einer mathematischen Formel ausdrückte. Daher könnte man intellektuell sagen, der Vedanta sei Unsinn. Doch er schlug gewaltig ein; und, wie wir wissen, ist der Intellekt nicht alles. Aber wie die Madhyamika-Analysten nachwiesen, ist die Vedanta-Formel einfach nicht wasserdicht. Und Shankara selbst war, wie ich schon sagte, sich nicht vollkommen klar in diesem Punkt.
Bei der Übersetzung buddhistischer Texte ist es nötig, sehr sorgfältig mit dem Wort "Illusion" zu verfahren. Mitunter erscheint es in einem fast eindeutigen oder richtspruchartigen Sinn. Dies kommt besonders in der Poesie vor, in der das Muster des Flusses der Worte nicht zerstört werden kann, um sich in philosophischen Erörterungen zu ergehen. Aber die grundlegende buddhistische Position hinsichtlich der Illusion ist, worauf die Prosawerke sorgsam hindeuten, nicht der eindeutige Standpunkt, den die Anhänger Shankaras vertraten, dass die Welt Illusion ist. Die buddhistische Position ist es, dass die Welt wie eine Illusion sei. Es besteht ein riesiger philosophischer Unterschied zwischen der Aussage, die Welt ist eine Illusion, und der Aussage, die Welt sei wie eine Illusion. Die buddhistische Position suspendiert das Urteil.
Also bleibt, während suggeriert worden ist, Shankara sei ein Krypto-Buddhist gewesen, weil er tatsächlich fast die gesamte epistemologische und metaphysische Konzeption der Buddhisten übernahm, dieser ganz entscheidende Unterschied." (Guenther | Trungpa)
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• Vgl.: Politische Einheit
• Siehe auch Die Einheit von Wahnsinn und Irrsinn
'Eins' und 'Null'
(— in dieser Konstellation, Null und Eins, übrigens die Grundlage aller Computerei ... —)
Was kann man mit der '1' - ausser der Etablierung einer prätentiösen, gewaltsamen, postulierten Pyramidenspitze (gern auch ins "Jenseits" ragend) — noch anfangen?
Man kann sie bis ins Unendliche mit sich selbst addieren — aber schon bei Multiplikation, Division und Potenzierung bleibt alles beim Alten.
Und man kann sie ... unterteilen. Das ist am leichtesten, dazu scheint sie sich am allerbesten zu eignen; es ist noch müheloser als eine Addition. 'Teile und herrsche' — das triviale divide et impera — ist daher ein Motto erster Wahl in jedem Imperium (augenfällig selbst nach der Maßgabe der 1 gesetzt und verfahrend). Hier wird es angewandt, als sei es gerade das, was einem für die Teilnahme, sogar die engagierte Teilnahme am Lastverkehr versprochen wurde.
Cui bono? — Wer sahnt ab? Und zu wessen Defizit und Schaden? Nur, wer im Staat (und das ist heute im eben gar nicht mehr wirklich kryptisch-korporatistischen Deutschland irgendwie fast gleichbedeutend mit "Wirtschaft") Karriere macht, hat offenbar etwas davon! Seine Pflichten? Unterteilen, herrschen, unterdrücken ... fälschen, den wahren Grund der Existenz an sich fälschen in "den" — ausschließenden/ausnehmenden, den souveränen Bann über die gewaltsame Durchsetzung der Kommunikationsherrschaft zu seinem Lebenselixir etablierenden — Staatsgrund.
Im Vergleich zur '1' ist die '0' in der Regel (was übrigens schon auch aus ihrer Kreisform hervorgeht oder zumindest ganz sicher damit ausgedrückt werden sollte) universeller (Ausnahme von dieser Regel kann nur das vom Apostel Paulus prophezeite Herausnehmen des Kat-echon "aus der Mitte" -Thess 2,3-9 - sein, was jedoch, wie anderenorts dargelegt, nur durch das Verstehen des Geheimnisses der Anomie geschehen kann, welches, wiederum an das Verständnis der Leere geknüpft ... erst einen Weg zur Befreiung eröffnet, wie er — soweit mir bekannt: exclusiv — im buddhistischen, also wiederum indischstämmigen, in herausragender Weise jedoch bald auf die eine oder andere bestimmte tibetische Traditionslinie des buddhistischen Denkens verlagerten tantrayana — 'tantra' bedeutet 'Zusammenhang', und 'yana' bedeutet 'Weg'; es handelt sich dabei also um eine nicht andere als dynamische, keineswegs statische Auffassung — schließlich auch das Ziel dieser Befreiung kennt, und gegebenenfalls er-kennt).
Die 'Null', wie diese Ziffer im Deutschen bezeichnet wird, wurde erst im 12. Jahrhundert in Europa bekannt, wo sie von den Arabern übernommen wurde (şifre für arabisch 'leer' wurde als 'Ziffer' verstanden und 'Ziffer' damit mehr oder weniger irrtümlich zu einem Synonym für 'Zahlzeichen'; im Französischen stand das arabische Wort Pate bei der ersten Benennung der '0' als chiffre); diese wiederum hatten sie vom indischen Zahlensystem übernommen gehabt, das die 'Null' als Neuerung enthielt.
Das indische Dezimalsystem war also bis dahin im Abendland vollkommen unbekannt gewesen, und es ist typisch für den von Grund auf abergläubischen europäischen Geist, dass er dieser Ziffer sogleich magische Kräfte zusprach, sie trotz der enormen Rechenvorteile des Dezimalsystems ablehnte und verteufelte (Der Begriff 'Chiffre' im Deutschen für 'Geheimschrift' baute darauf auf).
Die muslimischen Araber konnten, entsprechend ihren religiösen Vorstellungen, ein 'leer' denken — die Christen hingegen, namentlich die deutschen, vermögen es bis heute nicht. Seinerzeit kreierten sie mit ihrer Namensgebung 'Null' einen workaround, der dieses Unvermögen derart zementierte und bis heute kaschiert; denn 'null' kommt von lateinisch nulla 'nichts' (Neutr. Plur. von lat. nullus 'keiner'). Versuchen Sie ruhig einmal, sich den Unterschied zwischen 'leer' und 'nichts' klarzumachen, und achten Sie bitte dabei auf das Kopfzerbrechen, das Ihnen das bereiten wird. Wahrscheinlich kommen Sie zu dem Schluss, dass 'leer' vielleicht der Inhalt von 'nichts' sei, oder auch umgekehrt 'nichts' der Inhalt von 'leer' — aber was würden sie zu der Ansicht sagen, dass sie beide das genaue Gegenteil von einander sind? Ersetzen Sie versuchsweise einmal 'leer' durch 'offen' und beobachten Sie, was geschieht. Möglicherweise erfahren Sie dabei etwas über Ihre eigene Identität. (Und dann können Sie sich fragen, wo eigentlich gerade 'Gott' war — passt die Vorstellung, die Sie eventuell mit diesem Wort verbanden, noch in Ihr geschätztes, nun möglicherweise erweitertes Koordinatensystem?)
In diesem somit also von den Arabern, nicht aber von den Abendländern, verstandenen 'leer' des indischen Sanskritworts şunyá liegt ein Vorteil, der Europa innerhalb von 10 Jahren — muslimisch zu machen vermag (wo, soweit ich es verstanden habe, wiederum eine Art '1' gesetzt wird), was wir wiederum allein der dem abendländischen Denken mit aller Macht und Brutalität der Inquisition aufgedrückten, archaischen, und daher, aus kulturell-evolutionärer Sicht, überkommenen christlichen Dogmatik (ich spreche dabei nicht von der unter ihr verschütt gegangenen, heute ins Unrettbare verschobenen, eigentlichen christlichen Lehre) zu verdanken haben.
Vielleicht kann man sagen, dass gerade diejenigen, die je jenes ("indische") 'leer' sich auf römisch-katholischem Boden zu verstehen unterstanden, rücksichtslos und konsequent von der Inquisition wie vom Aberglauben ausgemerzt wurden; denn 'eins' und 'leer' verträgt sich im Normalfall nun einmal so gar nicht.
Es sieht alles danach aus, dass "die Christen" (soll heissen der dogmatische römisch-katholische Klerus mitsamt seiner fanatischen Laienanhängerschaft) ungerührt bei ihrer Sturheit bleiben; vielleicht kennen sie aufgrund eines blinden Flecks ihres gerade dadurch typischerweise bezeichneten Denkens nicht einmal das Problem. Und eine Lösung käme da sowieso nicht in Frage. Das "Christentum" (wiederum verstanden als die ganz offensichtlich — aber in einem so schockierenden wie skandalösen Ausmaß unbekanntermaßen — verfälschte christliche Lehre) postuliert seine positive '1' — und basta.
Was so hart zusammengesetzt ist wie diese '1', wird brechen. (Vielleicht bedeuten die 300 U-Boote mit einer jeweils größeren Zerstörungskraft als der Summe der im 2. Weltkrieg eingesetzten Zerstörungskraft, die die christlichen US-Amerikaner im Wasser haben, dass erst die Erde brechen soll, bevor die christliche Dogmatik an der Reihe ist).
Ich würde — durchaus aus Erfahrung — sagen, dass nie durch die '1', dafür nur durch das Verstehen "der" '0' spirituelle Erfahrung möglich ist. Und so sage ich auch ganz unumwunden, dass ich mir bei keinem der gewesenen, gegenwärtigen oder zukünftigen Päpsten auch nur die geringste eigene spirituelle Erfahrung vorstellen kann. Wenn das zutreffen sollte, so hätte es Tragweite. Es würde bedeuten, dass die gewaltige, innere wie äussere Mission der Kirche — 'nichts' ist, es jedoch nicht weiß und auch nicht in der Lage ist, es zu wissen.
Es würde bedeuten, dass das Schicksal der Menschheit in den Händen von Narren liegt — die ganz eminent im in Deutschland angesiedelten 'Heiligen römischen Reich' (und dort eventuell massiert in einem kanonenkugelartigen Fußball) daheim sind.
Emergenz (und Fulguration)
Siehe > Fulguration (und Emergenz).
Siehe auch > Evolution.
Siehe auch > "Die evolutionär-revolutionäre Kraft der Kunst" bzw. des Schöpferischen (Joseph Beuys).
Etikettenfälschung
Wer z. B. bloß einen Deckel auf das Offene schlägt, und es dann immer noch als die Innovation, also das Offene, verkauft, ist ein Etikettenfälscher schlimmster Sorte, ein Bewusstseinsbetrüger, betreibt unglaubliche, unglaubwürdige, erbärmliche Demagogie.
Evolution
Unter diesem Stichwort wird hier speziell auf die einschlägigen, glänzenden Werke von Herbert V. Guenther — insbesondere From Reductionism to Creativity und Wirbelndes Licht (eine von Ilse Guenther ins Deutsche gebrachte Sammlung ausgewählter, im Original jeweils auf Englisch und teilweise in winziger Auflage erschienener Essays ihres Mannes) — und Erich Jantsch — Design for Evolution — Bezug genommen, bei denen es speziell um kulturelle Evolution, um "Spiritual Growth and the Evolution of Consciousness", so der bezeichnende Titel eines Buches von Combs und Krippner, 1999, geht.
Siehe auch:
Wenn die Welt — deren Bestandteil doch auch Deutschland ist, selbst wenn es dem einen oder anderen Deutschen schwer fallen sollte, das zu glauben — nicht lernt, das Potenzial der Evolution zu nutzen, sondern sich, wie es sich hinter den Kulissen begibt, vielmehr "neokonservativ" abschottet, damit jeder seinen eigenen "Vorteil aus der Krise" zieht, wird den größten Herausforderungen, die es für die Menschen und ihren Planeten je gab, nicht im Entferntesten begegnet werden können. Dann wird es allerdings für das Handeln genauso wie für das Verstecken zu spät sein.
Im Zusammenhang mit Trikaya siehe insbesondere auch: Guang Xing [1], The Concept of the Buddha: Its Evolution from Early Buddhism to the Trikaya Theory: The Origin and Development of the Trikaya Theory
exceptio
Eine "einschließende Ausschließung".
In seinem bahnbrechenden Werk Homo Sacer frägt Giorgio Agamben nach dem Ort "im Körper der Macht [, an dem (...)] sich jene Zone der Ununterscheidbarkeit (oder wenigstens der Schnittpunkt) [befindet], in der sich die Techniken der Individualisierung und die Prozeduren der Totalisierung berühren" (Ebd., S. 15f); er findet diesen "verborgenen Kreuzpunkt" (Ebd., S. 16) [des] "eigentlichen 'politischen double bind, das die gleichzeitige Individualisierung und Totalisierung der modernen Machtstrukturen bildet' [zit. nach Michel Foucault]" (Ebd., S. 15) "zwischen dem juridisch-institutionellen Modell und dem biopolitischen Modell der Macht" (Ebd., S. 16), und er kommt zu der "wahrscheinlichen Folgerung", wie er an einer Stelle seiner Einleitung zu diesem Werk bescheiden meint, dass "die beiden Analysen nicht getrennt werden können und dass die Einbeziehung des nackten Lebens in den politischen Bereich den ursprünglichen — wenn auch verborgenen — Kern der souveränen Macht bildet."
Im Aufspüren des "Unvordenkliche(n) der arcana imperii" (Ebd.) stösst er mit der "aristotelische(n) Definition der pólis in der Opposition von leben (zên) und gut leben (eû zên)" (in der Formel "Entstanden um des Lebens willen, aber bestehend um des guten Lebens willen") auf die "tatsächlich(e) (...) Einbeziehung des ersten in das zweite, des nackten Lebens in das politisch qualifizierte Leben" erstmals auf den Begriff der "Struktur der Ausnahme" (den er, wie er selbst sagt, im ersten Teil dieses Buches als "konsubstantiell mit der abendländischen Politik" nachzeichnet, und der auch noch Gegenstand seines — nicht minder komplexen — Nachfolgewerkes Ausnahmezustand sein wird), in welcher "das nackte Leben" (der Mensch, welcher nach einer Feststellung Foucaults "Aristoteles zufolge 'ein lebendes Tier [ist], das auch einer politischen Existenz fähig ist'") einer "einschließende(n) Ausschließung (eine[r] exceptio) aus der pólis" (Ebd., S. 17) unterworfen wird, "beinah als ob die Politik der Ort wäre, an dem sich das Leben in gutes Leben verwandeln muss, und als ob das, was politisiert werden muss, immer schon das nackte Leben wäre. Dem nackten Leben kommt in der abendländischen Politik das einzigartige Privileg zu, das zu sein, auf dessen Ausschließung sich das Gemeinwesen der Menschen gründet" (Ebd.).
Faktizität
Faktizität siehe z. B. hier
false flag hoax
Die größte false-flag- Attacke — immer eine hijacker-, d. h. Strassenräuber-Attacke auf den common mind, ein "Kidnapping der öffentlichen Meinung" (Howard Bloom) — der Geschichte (nach dem Reichstagsbrand in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933, der dem Nazi-Deutschland Hitlers, dem III. Reich, zum letzten Durchbruch verhalf) ist, so wie das alles aussieht, der "Angriff auf die USA" am 9. September 2001 zur entscheidenden politisch-militärisch-propagandistischen Weichenstellung zu Beginn des neuen Jahrtausends gewesen.
Die unverzüglich von der Regierung George W. Bush unter Mitwirkung der größten Medienanstalten des Landes in die Welt gesetzte Verschwörungstheorie hat sich in einem Zeitraum von über 9 Jahren nicht nur in keinem Punkt erhärten lassen, sondern im Gegenteil in so gut wie allen Punkten als direkt falsch herausgestellt.
Mittlerweile bespitzeln sich unter dem dabei geraubten sowie den Erfordernissen einer erträumten alleinigen Weltherrschaft subsumierten Begriff "Patriotismus" allein in den USA über 20.000 verschiedene Programme gegenseitig auf ihre totale Loyalität gegenüber den gekidnappten Vereinigten Staaten Amerikas — im Dienste der forciert ausgebauten, unilateralen Full Spectrum Dominance des militärisch-industriellen Komplexes (vor dessen anti-demokratischer Attitüde und Eigenmacht bereits General Eisenhower eindringlich gewarnt hatte) in der um jeden Preis — inklusive der fragwürdigen, hier wie dort evangelikal zugespitzten "Ethik" (die kurioserweise weder den einen noch den anderen Namen wirklich verdient) einer bereits vergangenen Epoche — angesteuerten One-World- Herrschaft ...
... welche übrigens alle Dominas der Welt — zusammen mit ihrer Klientel (unter der sich bezeichnenderweise ein überproportionaler Anteil an Juristen befindet) — "begeistert" (bzw. diese Geist-Ersatz-Form begeistert in das gepflogene Betrüger- bzw. fiction- Arsenal aufnehmend) unterstützen.
Freilich, es wäre sträflich, dabei die anderen Fundamentalismen aus den Augen zu verlieren, namentlich den "islamistischen"; aber es stellen sich doch noch viele weitere Fragen, wenn man sieht, dass gerade dieser Fundamentalismus aus der oben genannten Ecke heraus hochgezüchtet und weiter stark von den offiziellen Verbündeten finanziert sowie von beiden zusammen intrigant instrumentalisiert wird.
Auf jeden Fall ist es keine gute Idee, keine bessere Idee zu haben als die, fremde Ideen (und Werke) zu rauben, sie zu verdrehen und gegen ihren eigenen Ursprung zu wenden, bzw. sie zu dessen Vernichtung zu verwenden, sondern ausgesprochen teuflisch: Das ist der destruktive Reduktionismus, der auf die Zerstörung seines eigenen Gegenstandes hinarbeitet und sich dabei als "kreativ" ausgibt (wie z. B. die für die Bundesregierung tätige Intrigen-Agentur Jung_von_Matt, die sich nach vermeintlich "juristisch erfolgreichem" — bzw. dank forcierter Spekulation auf regierungskriminelle Deckung nach derzeitigem Stand der Dinge möglicherweise tatsächlich erfolgreichem — Fahnenraub sofort über die größten Medienanstalten des Landes als "kreativste Agentur" ausruft bzw. ausrufen lässt), das ist der Feind, der überwunden werden muss, "vor dem auch die Toten nicht sicher sein werden, wenn er siegt", wie Walter Benjamin so eindringlich wie zutreffend sagte (kursive Ausz. i. Orig.): "Und dieser Feind hat zu siegen nicht aufgehört" (Ders.: Geschichtsphilosophische Thesen, VI; in 1, S. 82). Das gilt also nach wie vor.
Faschismus
"... Die Finanzoligarchie, als die ökonomisch dominante Form des Imperialismus, ist auch die in ihm politisch bestimmende Macht. In Verschmelzung mit dem Staat konstituiert sie die für den entwickelten Imperialismus charakteristischste Form der Diktatur der Bourgeoisie; Diktatur verstanden als die Herrschaft der einen Klasse (hier: der wenigen Besitzenden) über die andere (hier: die Masse der Besitzlosen, das Proletariat), unabhängig davon, wie — in welcher politischen Form — diese Herrschaft hergestellt wird; Diktatur also auch dort noch, wo das Staatswesen im formalen Sinn demokratisch und rechtsstaatlich verfasst ist ...
Im Faschismus ersetzt die direkte Diktatur des Monopolkapitals die über die parlamentarische Form vermittelte. In diesem Sinn ist der Faschismus 'nacktester, frechster, erdrückendster und betrügerischster Kapitalismus' (B. Brecht, Gesammelte Werke, Bd. 18, S. 226 f). In der parlamentarischen Demokratie wird diese Herrschaft über die Kontrolle der Bewusstseine hergestellt: über die Konstitution einer mentalen Akzeptanz zum Zustand der Unterwerfung. ..." (Thomas Metscher)
Finanzkapital und DFB
Unter der Zitat-Überschrift “Wir brauchen endlich eine Demokratisierung des DFB!” (Hans-Jürgen Irmer) berichtet der Sportjournalist Jens Weinreich am 1. März 2009 auf seinem Blog über ein — politisch unverdächtiges — Insider-Statement hinsichtlich der Rolle des DFB in Hinblick auf das "Große Geld für die Großen" — also dem Finanzkapital (bzw. wohl dessen Verwertungsbestreben):
"Ob dieses Interview Folgen hat für Hans-Jürgen Irmer, den Präsidenten des Fußballvereins Eintracht Wetzlar und CDU-Landtagsabgeordneten? Man wird es sehen, entlastend für ihn ist sicher vorzubringen, dass Irmer ein DFB-kompatibles Parteibuch besitzt. Heute Abend sagte Irmer im Interview des Deutschlandfunks zum Aufbegehren der Fußballbasis gegen die TV-Pläne der Bundesliga, der DFB sei “nicht mehr Vertreter des Amateursports”. Er habe den Eindruck, “dass es beim DFB nur noch um das große Geld für die Großen geht und dass man die Kleinen, die die Grundlage für den ganzen Fußball bilden, dass man die schlicht und ergreifend vergisst”. (...)"
Die "Demokratisierung des DFB" fand dann wohl recht rasch statt, denn man hörte zwar kurz von einem breiten Aufstand der DFB-Funktionäre, der mit konkreten finanziellen Forderungen verbunden war, doch scheinen diese zur Zufriedenheit der Funktionäre erfüllt worden zu sein — und es herrschte wieder Ruhe im Karton. Verteile (ein bisschen) und herrsche. Ein Verbandskarrierist weiß eben, worauf es ankommt.
Fulguration (und Emergenz)
"Fulguration (von lat. fulgur „Blitz“) ist die von Konrad Lorenz verwendete Bezeichnung für das plötzliche Entstehen neuer Eigenschaften in einem komplexen System, die nicht aus den Eigenschaften der einzelnen Elemente des Systems vorhergesagt werden können. Der Begriff Fulguration entspricht demzufolge dem Wort des Aristoteles „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ und somit der heute verbreiteteren Bezeichnung Emergenz.
Auch in Georg Wilhelm Friedrich Hegels Vorlesungen über die Philosophie der Natur wird dieser Begriff sowie der von ihm bezeichnete Begriffsumfang in spekulativ philosophischer Weise abgehandelt."
Quelle: Wikipedia
"Die kommende Gemeinschaft"
"Die KOMMENDE GEMEINSCHAFT versucht, eine Gemeinschaft jenseits irgend einer Konzeption, die unter diesem Namen zur Verfügung stünde, zu designieren; nicht eine Gemeinschaft der Essenz, ein Zusammensein von Existenzen; das soll heissen: genau das, was politische so gut wie religiöse Identitäten nicht mehr zu erfassen vermögen. Nicht weniger."
JEAN-LUC NANCY (Übers. a. d. Engl.: PH)
Geschichtspolitik
"Wenn vom Nutzen der Geschichte für den politischen Gebrauch die Rede ist, dann spricht man von Geschichtspolitik." (Christian Semler, taz vom 9. Januar 2002)
z. Stichwort Geziefer: "der widerchrist" - von stefan george (1907)
Dort kommt er vom berge · dort steht er im hain!
Wir sahen es selber · er wandelt in wein
Das wasser und spricht mit den toten.
O könntet ihr hören mein lachen bei nacht:
Nun schlug meine stunde · nun füllt sich das garn.
Nun strömen die fische zum hamen.
Die weisen die toten – toll wälzt sich das volk ·
Entwurzelt die bäume · zerklittert das korn ·
Macht bahn für den zug des Erstandnen.
Kein werk ist des himmels das ich euch nicht tu.
Ein haarbreit nur fehlt – und ihr merkt nicht den trug
Mit euren geschlagenen sinnen.
Ich schaff euch für alles was selten und schwer
Das Leichte · ein ding das wie gold ist aus lehm ·
Wie duft ist und saft ist und würze –
Und was sich der grosse profet nicht getraut:
Die kunst ohne roden und säen und baun
Zu saugen gespeicherte kräfte.
Der Fürst des Geziefers verbreitet sein reich ·
Kein schatz der ihm mangelt · kein glück das ihm weicht.
Zu grund mit dem rest der empörer!
Ihr jauchzet · entzückt von dem teuflischen schein ·
Verprasset was blieb von dem früheren seim
Und fühlt erst die not vor dem ende.
Dann hängt ihr die zunge am trocknenden trog·
Irrt ratlos wie vieh durch den brennenden hof.
Und schrecklich erschallt die posaune.
Herrlichkeit
Die Herrlichkeit (— ein Begriff der graeco-jüdisch-christlichen Tradition, der im völlig anderen buddhistischen Denken des rDzogs-chen möglicherweise dem "aus Nichthaftigkeit und Offenheit bestehenden 'Stoff'", ngo-bo [Vgl. H. V. Guenther 7, p. 24] gleichkommt bzw. gleichzukommen versucht —) bleibt auch nach dem Ende der (christlichen, providentiellen Heils-) Geschichte bestehen:
"(...) Die Herrlichkeit besetzt die Stelle der nachgerichtlichen Untätigkeit, sie ist das ewige Amen, in dem jedes göttliche und menschliche Werk und Wort endet." (Giorgio Agamben 11, p. 286)
"Der Thron steht schon von jeher bereit und erwartet die Herrlichkeit des Herrn. (...) Im rabbinischen Judentum (ist) der Thron der Herrlichkeit eines der sieben Dinge, die YHWH vor der Schöpfung der Welt geschaffen hat. Im selben Sinn steht der Thron in der christlichen Theologie seit Ewigkeiten bereit, weil die Herrlichkeit Gottes diesem gleichewig ist. Der leere Thron symbolisiert also nicht das Königtum, sondern die Herrlichkeit. Die Herrlichkeit geht der Schöpfung der Welt voraus und lebt nach ihrem Ende fort. Leer ist der Thron nicht nur deshalb, weil die Herrlichkeit, obwohl sie mit dem Wesen Gottes zusammenfällt, mit diesem nicht eins ist, sondern auch, weil sie zuinnerst Untätigkeit und Sabbatruhe ist. Die Leere ist die souveräne Gestalt der Herrlichkeit." (Ebd., p. 292)
Das Herz der Hure
In einem Interview des u-magazins (04. 05. 2009 — ich halte es vor allem wegen der verquasten "Erklärung" des Firmenzeichens "Trojanisches Pferd", weltweit Sinnbild der Intrige, auf das mehrmals zurückgekommen wird, mit Verlaub für eine wohlfeile PR-Arbeit) lässt es ein Chefkreativer von Jung_von_Matts Zentrale in Hamburg, namens Sascha Hanke, krachen:
...
Hanke: "Als Werber ist man so eine Art Hure."
Matthias Wagner | U_mag: "... ups, ich wollte Sie nur als 'Diener vieler Herren' beschimpfen, aber gut ..."
Hanke: "Man muss sich schon prostituieren. Manchmal muss man sogar masochistisch veranlagt sein in einer Agentur-Kunden-Beziehung, weil man Dienstleister ist. Wie ein Klempner."
...
Matthias Wagner | U_mag: "Wenn Sie eine Imagekampagne für den kriselnden Kapitalismus entwerfen müssten: Hätten Sie einen spontanen Claim?"
Hanke: (überlegt drei Sekunden) "Ja, hätt ich: 'Ein Herz für Geld'. Weil es provoziert und ich mir sicher bin, dass es für Gesprächsstoff sorgen würde."
...
Identität von Identität und Nicht-Identität
"(...) Freiheit entsteht erst dort, wo sich das abgrenzende Bewusstsein das Ausgegrenzte als sein Anderes, d.h. sich selbst als ein Moment jenes Ganzen versteht, worin es selbst und der "Rest der Welt" eine in ihrer Unterscheidung aufeinander bezogene Einheit bilden. Konkret: Wenn der Einzelne den bestimmten Staat als seine Allgemeinheit und wenn umgekehrt dieser Staat den bestimmten Einzelnen als seine Einzelheit behandelt.(...)"
"Dreh- und Angelpunkt des Hegelschen Begriffs der Geschichte generell sowie von Gesellschaft, Staat und Politik ist die Freiheit. Hegel schließt an das antike Verständnis an, indem er Freiheit bestimmt als das Besondere, das im Allgemeinen nicht verloren sit, sondern das darin "bei sich bleibe und nicht aufhöre, das Allgemeine festzuhalten", das also das Allgemeine als sein Allgemeines hat und weiß. "Die Freiheit liegt also weder in der Unbestimmtheit noch in der Bestimmtheit, sondern sie ist beides." (Hegel, Rechtsphilosophie, S. 57 [§7 Zusatz])"
Aus: R. Rotermundt, S. 94
"Der Staat ist die Wirklichkeit der konkreten Freiheit; die konkrete Freiheit aber besteht darin, dass die persönliche Einzelheit und deren besondere Interessen sowohl ihre vollständige Entwicklung und die Anerkennung ihres Rechts für sich ... haben, als sie durch sich selbst in das Interesse des Allgemeinen teils übergehen, teils mit Wissen und Willen dasselbe und zwar als ihren eigenen substanziellen Geist anerkennen und für dasselbe als ihren Endzweck tätig sind, so dass weder das Allgemeine ohne das besondere Interesse, Wissen und Wollen gelte und vollbracht werde, noch dass die Individuen bloß für das letztere als Privatpersonen leben und nicht zugleich in und für das Allgemeine wollen und eine dieses Zwecks bewusste Wirklichkeit haben. Das Prinzip der modernen Staaten hat diese ungeheure Stärke und Tiefe, das Prinzip der Subjektivität sich zum selbständigen Extreme der persönlichen Besonderheit vollenden zu lassen und zugleich es in die substanzielle Einheit zurückzuführen und so in ihm selbst diese zu erhalten."
- Dachte Hegel (Rechtsphilosophie, S. 406f (§ 260); zitiert bei Rotermundt, S. 96f
Immanente Ausnahme
"(...) Der Materialismus ist die phänomenale Form der Multiplizitäten. Was den Menschen betrifft, findet sich die Materialität in biologischen Individuen und historischen Gemeinschaften. Die Dialektik ist die ereignishafte Form des "es gibt", die Tatsache, dass es Wahrheiten und Subjekte gibt. Folglich etwas, das, obwohl im Innern des Materialismus, in Ausnahme zum Materialismus steht. Die dialektische Idee ist die einer immanenten Ausnahme."
Alain Badiou 1, S.43f
imperium
Das lateinische Wort imperium bezeichnet nicht nur das Territorium einer Herrschaft, sondern sowohl diesen Herrschaftsbereich als auch die ihm vorausgehende, in ihm schaltende, absolute Autorität, die beim — männlichen oder weiblichen — imperator liegt bzw. von diesem Herrscher oder dieser Herrscherin ausgeübt wird, also "die Herrschaft, das Kommando".
Die arcana imperii — wörtl. "die Geheimnisse der Regentschaft bzw. des Imperiums"; es gibt auch ein 1947 veröffentlichtes Buch mit diesem Titel von Pietro di Francisci — werden gemeinhin als "unvordenklich" (Vgl. etwa: Agamben 7, wo dieser Ausdruck vorkommt, und namentlich S. 102 der Ausnahmezustand als "arcanum imperii par excellence" bezeichnet wird).
Der Ausdruck imperium in imperio bezeichnet schließlich die höchste Autorität innerhalb der Rechtssprechung, auch innerhalb der Rechtssprechung jeder anderen staatlichen Autorität, bzw. die hinter dem Wort imperium steckende Eigenschaft, die auctoritas principis, das Führerprinzip.
"Was dem Princeps gut dünkt, hat Gesetzeskraft", hieß es in Rom vor zweitausend Jahren.
Intrige
“Giftpfeile aus dem Hintergrund” war der Titel einer Sendung des Deutschlandfunks (Untertitel “Die Kunst der Intrige; 19. Okt. 2008, 20 Uhr). Die Registrierung solcher Geschoße ist einerseits zur Rekonstruktion einer Intrige unerlässlich, aber andererseits dürfte ihre Klassifikation als solche bereits schwerfallen.
Eine klassische Intrige versteht man als ein auf diesem Gebiet eher unbedarfter Laie erst richtig, wenn einem der dazugehörige Spezialkontext klar wird (wobei es in diesem Fall zu spät sein dürfte, um die List und das Ergreifen der Mittel zur Erlangung des Zieles der Intrige, die diese ohne jene nur schlecht oder gar nicht erreichen könnte, zu verhindern), oder, wenn einem dieser, wie eben in jener Sendung, von einem Experten wie dem Intrigenforscher Peter von Matt, (eventuell noch rechtzeitig) klar gemacht wird.
Eine Intrige ist in sich bereits "ein Betrug zum Vorteil des Einen und zum Nachteil des Anderen".
“In das Räderwerk der Geschichte eingreifen”, so hieß es in der Radiosendung, “ist der Traum eines jeden Intriganten.” “Die echte Intrige hat ein Ziel: sie will bewegen, verändern, zum Vorteil des Ränkeschmieds.” “Die Macht ist nur durch Manipulation und Verstellung zu erreichen.”
Eine neue Fahne scheint wie geschaffen für eine Intrige.
“Es kommen die ‘36 Strategien der List’ zum Einsatz, von denen die effizienteste die Kraft- Entziehungs- Strategie ist.” Das dürfte ein gutes Wort für jene Aufteilung der Kampagne auf DFB und Bitburger sowie auf Phase Eins und Phase Zwei sein, hinter der noch ein paar Figuren externe Deckung und “Halt” für den kreuz und quer über Deutschland verteilten runaround geben, den man dem Beraubten bis zu dessen Zusammenbruch angedeihen zu lassen gedenkt. Und, im Ernstfall, angedeihen lässt.
Das Jetzt der Lesbarkeit
"(...) Das Jetzt der Lesbarkeit (oder der Erkennbarkeit) ist ein genuin von [Walter] Benjamin geprägtes hermeneutisches Prinzip, das das genaue Gegenteil des gängigen Prinzips ist, wonach jedes Werk zu jedem Augenblick einer unendlichen Interpretation unterzogen werden kann (...)" (Giorgio Agamben 4, S. 162; kursive Hervorhebungen nach Buchvorlage)
"Jedes Jetzt ist das Jetzt einer bestimmten Erkennbarkeit. In ihm ist die Wahrheit mit Zeit bis zum Zerspringen geladen. (Dies Zerspringen, nichts anderes, ist der Tod der Intentio, der also mit der Geburt der echten historischen Zeit, der Zeit der Wahrheit, zusammenfällt.) Nicht so ist es, dass das Vergangene sein Licht auf das Gegenwärtige oder das Gegenwärtige sein Licht auf das Vergangene wirft, sondern Bild ist dasjenige, worin das Gewesene mit dem Jetzt blitzhaft zu einer Konstellation zusammentritt. Mit anderen Worten: Bild ist die Dialektik im Stillstand. Denn während die Beziehung der Gegenwart zur Vergangenheit eine rein zeitliche ist, ist die des Gewesnen zum Jetzt eine dialektische: nicht zeitlicher, sondern bildlicher Natur. Nur dialektische Bilder sind echt geschichtliche, d. h. nicht archaische Bilder. Das gelesene Bild, will sagen das Bild im Jetzt der Erkennbarkeit trägt im höchsten Grade den Stempel des kritischen, gefährlichen Moments, welcher allem Lesen zugrunde liegt." (Benjamin 3, Bd. I, S. 578)
Meines Erachtens meinte Walter Benjamin mit diesem Wort dasselbe, was Generationen später Steven Harrison mit der Formel "das, was als Nächstes kommt", zu sagen versuchte.
Das >Junge Deutschland< und >Jungdeutschland<
An diesen beiden Begriffen lässt sich gut ablesen, wie nah - begrifflich - Gedeih und Verderb, die emanzipative Kultur der Freiheit und die reaktionäre Kultur des Obrigkeitsstaates manchmal beieinander liegen:
Das Junge Deutschland war eine politische, auch literarische Strömung des Vormärz. "(...) Der Begriff Vormärz als Epochenbezeichnung bezeichnet den Zeitraum zwischen 1815 und 1848. Die Literatur des Vormärz wird unterteilt in Junges Deutschland und den eigentlichen Vormärz.
Die Bezeichnung Junges Deutschland wurde zuerst 1834 in Ludolf Wienbargs Ästhetischen Feldzügen verwendet. Es verband die Ablehnung der Restauration und des Adels und das Einsetzen für Presse- und Meinungsfreiheit.
Die literarische Strömung des eigentlichen Vormärz setzte 1840 ein und endete 1848 mit der gescheiterten Märzrevolution. (...)" [Quelle: literaturwelt.com]
"Jungdeutschland!" hingegen schrien am 5. Februar 1871, nachdem am 18. Januar König Wilhelm I. von Preußen im Spiegelsaal zu Versailles zum Kaiser ausgerufen worden und die Proklamation des Deutschen Reiches (Reichsgründung) erfolgt war, ganz andere Zeitgenossen, die zum Beispiel Dostojevskij in Dresden beobachtet hat.
Der "Bund Jungdeutschland" schließlich, gegründet 1911, machte am Vorabend des Ersten Weltkriegs beim Nachwuchs mobil (wie es dann auch 2008 im Zusammenhang mit der vom deutschen Staatssport, Erste Autonome Privatabteilung Fußball, unterschlagenen Fahne weiterzugehen den Anschein hatte):
Auszug Wikipedia: "(...) Der Bund verfolgte das Ziel die deutsche Jugend, körperlich und geistig auf einen Krieg vorzubereiten. Dazu wurden Wehrsportübungen abgehalten und die Jugendlichen nationalistischhttp://de.wikipedia.org/wiki/Nationalismus indoktriniert. Im Gründungsaufruf vom Dezember 1911 hieß es:
„Wir brauchen ein starkes Geschlecht für die Zukunft unseres Volkes. Nur eine wehrhafte Jugend sichert den Staaten und Nationen eine glückliche Zukunft. Das lehrt die Geschichte aller Zeiten bis in die jüngste Stunde.“
Zitat Auszug Ende.
Im Zeitalter der Atombombe sichert nur ein gesunder Geist den "Staaten und Nationen" eine Zukunft; auch wenn es sich bis heute, 2009, noch nicht so recht herumgesprochen zu haben scheint.
Justitium
"Ein Stillstand oder eine Suspendierung der gesamten Rechtsordnung" (Agamben 7, S. 58), wobei es hier "keinerlei Schaffung einer neuen Magistratur" (Ebd.) entsprechend des "Paradigmas der Diktatur" (Ebd.) gibt, sondern "die vorhandenen Magistrate verfügen iustitio indicto über eine unbegrenzte Machtfülle, die nicht in der Übertragung eines diktatorialen imperium besteht, sondern aus der Suspendierung der Gesetze hervorgeht, die ihre Handlungen beschränkt hatten" (Ebd.); das "dunklere Paradigma" des Ausnahmezustands im römischen Recht (Ebd., S. 59) — "der (...) sich (...) in der Politik der Gegenwart immer mehr als das herrschende Paradigma des Regierens erweist" (Ebd.).
Kat' echon
Siehe Abbildung unter dem — konträren? — Stichwort "Kirche Michaels", sowie den Text Die Welt am Scheideweg.
klepto-protestantisch
Eine Wortschöpfung meinerseits, welche den komplexen psychologischen Zusammenhang zwischen (ausgenutztem) Schuld(gefühl), "fiat"-Schuldgeld, sowie dem entsprechenden globalen Bankensystem und einer typisch protestantischen Einstellung bezeichnet, auf die Yoshi Frey in dem MM-NEWS-Artikel Unser Geld zerstört die Welt vom 14.08.2011 wie folgt hingewiesen hat:
"(...) Interessanterweise wurde das Schuldgeld historisch zunächst als „protestantisches“ Geld bezeichnet, vornehmlich von den Katholiken (die Gold bevorzugten). Es erhielt zuerst staatliche Legitimität durch die Bildung von Zentralbanken in protestantischen Staaten wie Schweden (1668) und England (1688). Damit ist auch ein religiöser Hintergrund zum heutigen pseudorationalen Schuldgeld hergestellt: Der Ablasshandel mit der spirituellen Schuld war die „Geschäftsidee“ der Katholiken. Luther und die Protestanten wandten sich gegen diesen Selbstbetrug. Im Protestantismus wurde der „Schuldhandel“ ein internalisierter Prozess im Verhältnis zu einem unsichtbaren Gott. Geld durch eine erschlichene Schuldanerkennung zu erschaffen ist darum psychologisch gesehen ein logischer Schritt für einen schuldbewussten Protestanten, der durch Arbeit nach Sühne sucht. Unser heutiges Schuldgeld ist darum nichts anderes als Ausdruck einer profanen Religion. Schuldgeld ist unser „sicht-barer“ Gott der alles beherrscht und die Banker unsere modernen Priester. Schuldgeld entsteht, weil wir kollektiv unbewusst Schuld als Geld projizieren. (...)"
Kokolores
Unfug, Unsinn.
Kommunikationsherrschaft
>It's like a jungle sometimes, I wonder how I keep on going under< GRAND MASTER FLASH
"Kommunikationsherrscher" lassen einen Teil der Wahrheit verschwinden, um die Auswahl, und somit die Wahl, in ihrem Sinn bzw. zu ihren Gunsten zu manipulieren — so einfach ist das.
Wer die Kommunikationsherrschaft erlangt hat, kann ungerührt mit falschen Signalen arbeiten; sogenannte false flag- Operationen (vgl. Operation 'Heimspiel'; vgl. Reichstagsbrand; vgl. die Angriffe vom 11. September 2001) sind für sie ein typisches Zeichen.
Der Begriff muss als eine Unterabteilung machiavellistischer Politik — also aller Realpolitik — erachtet werden, dem allerdings von jeher eine Schlüsselrolle zukommt (wie besonders gut an den heute, in der sog. Postmoderne, gerade über das Projekt des 'Kampfes gegen den Terror' mit Heeresmacht durchgesetzten, wieder eingeführten bzw. noch viel weiter und tiefer ausgebauten, buchstäblich weltumspannenden, vormodernen, repressiven und inquisitorischen policies, an den zu einem unerträglichen Teil "präventiven" Herrschaftspraktiken bzw. "Sozialtechniken", sowie an deren allumfassenden, den "gläsernen Bürger" unter der Oberaufsicht eines rein kriminogenen Obrigkeits-"staates" verwirklichenden Instrumentarien gesehen werden kann).
Die von einigen zwielichtigen Gestalten auch in Deutschland (siehe unten) ausgerufene Kommunikationsherrschaft ist eine einzig und allein destruktive (und im Grunde gegen das Gebot der Freiheit der Information und der Kommunikation des Grundgesetzes verstoßende) Einrichtung, bei der entsprechend nichts anderes herauskommen kann, wie z. B. die Geschichte mit dem World Trade Center (inklusive aller internen wie externen Folgen) — die aber gleichwohl alles daransetzt, sich als die alleinige kreative Instanz zu präsentieren und damit ihr Informationsmonopol bis zur Totalität zu etablieren.
Die Kommunikationsherrschaft ist somit doppelter Betrug, ein zweiseitig arbeitendes Falschinformationssystem.
Sie ist die Domäne der durchgeknalltesten Demagogen, die freilich stets (ohne jegliche demokratische Legitimation) im Namen des Staates operieren — und je maroder die Form des Staates an sich bereits geworden ist, desto rigoroser wird auch die Vorgehensweise jener Demagogen sein.
Um ihren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, muss die Kommunikationsherrschaft rücksichtslos und auf das Kriminellste vorgehen, lügen, blenden, täuschen, nebeln und verdrehen, was sie im Falle der Fahnenbetrügerbande selbstverständlich mit aller geriebenen juristischen Expertise tun wird, etwa der eines CDU-Verwaltungsrichters Theo Zwanziger — im Volksmund als der Falsche Fuffziger bekannt —, plus der seines Vize' Rainer Koch, der ein amtierender Richter am bayrischen OLG ist, plus der der anderweitigen juristischen Stäbe von DFB, Bitburger, Jung_von_Matt (bei deren Chef Holger Jung es sich selbst um einen verkappten Juristen handelt), und wahrscheinlich sogar, worauf nicht zuletzt der berühmte Grafiker Kurt Weidemann — aus welchen Gründen auch immer — hingewiesen hat, der des Innenministeriums selber; siehe dazu weiter unten mehr; sie ist das notwendige Pendant zum "Machiavellismus".
Sie muss namentlich die Produkte der Kulturkreativen, die nach anderen Wegen als jene von Niccolò Machiavelli adressierten Fürsten suchen, plündern und rauben, annektieren und unter verdrehter, aus ihrer Missinterpretationshoheit geborener Falsch- Deklaration zwangsintegrieren, um sie sich ans eigene Revers zu heften und das Objekt ihrer Begierde, das Bewusstsein der Menschen, so effizient wie nur gerade möglich über's Ohr zu hauen.
"Regierungen leiten ihre gerechte Macht von der Zustimmung der Regierten ab." (J. P. Barlow) — Diese Zustimmung lässt sich im Informationszeitalter durch das Wüten der Condottiere der Kommunikationsherrschaft (die man heute Spin-Doktoren nennt), anders etwa als durch eine legitime public-relations-Arbeit, auch erzwingen. Beispiel Deutschland, 2006 - 2008: Phase I: Ausrichtung eines großen Sportereignisses, sagen wir eine Fußball- Weltmeisterschaft im eigenen Land; Phase II: Ausrichtung eines großen Sportereignisses, sagen wir eine Fußball- Europameisterschaft, im eigenen Land, bei der eine unterschlagene, geraubte und ungefragt ins "Wirtschaftlich-Zweckmäßige" des allgemeinen Raubtierkapitalismus (an dem die Bevölkerung ja keineswegs unbeteiligt ist) verdrehte neue virtuell-deutsche Fahne über ein Urheberrechtswäsche- Verfahren eingeführt wird wie ein Trojanisches Pferd, aus welchem, Phase III (nach dank solch generösen und zum Teil die Innovationsfähigkeit der Regierenden und ihrer Zulieferer unter Beweis stellenden Zirkusdarbietungen wie in Phase I und II erfolgreicher Wiederwahl der früheren Regierung), eine von dieser neuen Fahne selbst im engeren Sinne bezeichnete Mannschaft entsteigt, die über die beiden größten Sportverbände des Landes (DFB: 6- 7 Mio. Mitglieder; DOSB: 26 - 27 Mio. Mitglieder) eine nach und nach aus dem Tunnel kommende, mehr und mehr alles-mitreissende, mit aller Stasi-Expertise geführte Parallelstaats-Struktur lanciert ...
Die Kommunikationsherrschaft zieht gerade dem Geist selbst das Fell über die Ohren, wenn sie ihn noch irgendwo erwischt, bevor er sich nicht in den von ihr wieder selbst kontrollierten "gesetzlichen Schutzmaßnahmen" auf Eis legen bzw. sich dort so herunterdefinieren ließ, dass er dabei all seine für ihn in Wirklichkeit typische, aber eben von den "Kommunikationsherrschern" wie von den hinter ihnen stehenden bzw. von ihnen bedienten Mächten unerwünschte Offenheit bereits wieder einbüßte.
Die Kommunikationsherrschaft betrachtet den Geist als Freiwild; darin besteht ihre Geschäftsgrundlage. Und sie verdient blendend. In Deutschland ist sie sogar durch die Rechtsordnung geschützt, die es etwa dem regionalen Innenminister erlaubt, dem Staatsanwalt in seinem Hoheitsgebiet einen Maulkorb zu verpassen. Auf Bundesebene steht dieses (Un-)Recht dem Bundesinnenminister zu, und es ist geradezu ein Witz, dass diesem Amt zugleich die Aufsicht über die "Autonomie des Sports" zukommt: "Der Sport" wird damit zum herausragenden, von der Öffentlichkeit aber als solchem kaum wahrnehmbaren Propaganda- Arm des Innenministers — persönlich.
"Wenn Sie die Kommunikationsherrschaft nicht haben, sind Sie immer Verlierer!" [— die Rechtfertigungsphrase der Kommunikationsdiktatur, die alle Verlierer einlädt, sich in die Karawane der Blinden einzureihen —], so Dr. Theo Zwanziger, Präsident des DFB e. V., Aufsichtsratsvorsitzender der DFB Wirtschaftsdienste GmbH und Aufsichtsratsvorsitzender der DFB Medien GmbH & Co. KG, anlässlich der Befremdung der ihm ansonsten gern hörigen Journalisten renommiertester Blätter, wie etwa der FAZ, wegen seiner Maßnahme, den unliebigen Kritiker Jens Weinreich, der ihn wegen eines Auftrittes einen "unglaublichen Demagogen" genannt hatte, mit einer an über 100 Top-Entscheider aus Medien und Politik verschickten "Pressemitteilung" fertig zu machen, die nach Zählung Weinreichs mit nicht weniger als 18 Wahrheitsbeugungen über ihn gespickt war. Zu der gerichtlich verordneten Gegendarstellung wird es nicht kommen ... Und das ist Kommunikationsherrschaft (bzw. sich dann bei einem Traueranlass hinzustellen und zu predigen, die Leute sollten — wenn sie nur können dürften — aufstehen "gegen Böses").
Jedenfalls wiederholte Zwanziger mit dem zitierten Satz wortgetreu ein Statement seines alten, als Präsident des DOSB Deutscher Olympischer Sport-Bund (26 - 27 Millionen Mitglieder) noch mächtigeren Intimus' Dr. Thomas Bach, wie Jens Weinreich in einem Artikel der Berliner Zeitung noch vor den oben geschilderten Ereignissen berichtet hatte. Es scheint übrigens die Taktik der Kommunikationsherrscher zu sein, ihre Gegner direkt mit ihren eigenen herausragenden Bemerkungen mundtot zu machen (die dabei Orwell-artig getilgt werden), oder sie, wie im Fall der Fahne Neue Form, mit ihren eigenen Leistungen zu überfahren, indem diese unterschlagen und in ihr Gegenteil verkehrt werden.
Oder stammt dieser eindringliche Satz gar vom Meister der beiden, von Dr. Schäuble selbst ... oder am Ende gar noch von der ehemaligen FDL-Sekretärin für Agitation und Propaganda, Dr. Angela Merkel?
Bei der Kommunikationsherrschaft geht es genau darum, das, was in der Bild-Logik Neue Form gelöst — und damit sowohl befreit als auch wiederbefreit wurde — verfassungswidrig unter den Bann der Exekutive zu schlagen, aus welchen illustren und, wenn man genau hinsieht, stets die Gerichte gängelnden Gestalten diese auch bestehen mag:
Heute scheint man die Gerichte schon gar nicht mehr zu brauchen; vor allem die aktuellen Bestrebungen, die Kommunikation per Internet ohne richterliche Beaufsichtigung zu kontrollieren bzw. zu unterbinden, zeugen einmal mehr von diesem klandestinen Putsch, der mit der Wiedervereinigung programmatisch aufgenommen worden zu sein scheint und nun — wiederum um jeden Preis — durchgezogen werden soll: "Es wird Zeit, dass Deutschland zusammenwächst" (Innenministerium, 2009). Na dann, dann werden wir schon bald sehen, wie das gemeint sein soll. Eine Idee scheint hier jedenfalls nicht vorhanden zu sein, wenn es nicht gerade die scheussliche alte deutsche Staatsidee ist.
Wenn's nach 20 Jahren in dem gewünschten Sinn noch immer nicht so weit ist, also auch mit Gewalt*. Die Gründe, auf denen zusammengewachsen werden soll, sind — wenn man unbedingt die falsche Fassade einer geraubten, entleerten und umgemünzten Fahne dafür braucht — offenbar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Die Öffentlichkeit soll an den Weihnachtsmann glauben, an Theo Zwanziger und die Inszenierungen der Agentur Jung_von_Matt. "Sei dabei!"
— Freilich, dann hätte niemand mehr die Möglichkeit, die jeweils aktuellen, stets hinterfotzigen und brandgefährlichen Bestrebungen der uralten Potenzraubganoven noch rechtzeitig zu kommunizieren. Eine Website wie www.peterhauf.com während der Dokumentation der laufenden Ereignisse im Sommer/Herbst 2008 zu der Auseinandersetzung mit der Fahnenbetrügerbande — oder diese hier — wäre von jederzeitiger, beliebig-willkürlicher Abschaltung gefährdet, und derjenige, der Nachforschungen über die Gründe solcher Abschaltung betreibt, könnte strafrechtlich verfolgt werden. Eine aktuelle Debatte über diese Prozesse findet sich hier.
In jedem Fall wäre — wiederum — alle Emanzipation dem blutigen Untergang geweiht. Wie 1849. Wie 1933. Wie ... 1990 oder 2008/2009?
Eine Gesellschaft — oder, auch anders gesehen, ein Staat — der Kommunikationsherrschaft ist nach aussen wie nach innen nichts anderes als ein einziger großer Etikettenschwindel, egal, wo auf der Welt er oder sie vorkommen mögen.
Es liegt nahe, dass das Wort von der Kommunikationsherrschaft auch nur ein Etikettenschwindel ist: Es herrscht ein regelrechter Kommunikations-Krieg! (Und es ist richtig, dass das erste, das im Krieg stirbt, die Wahrheit ist.)
Die Unterschlagung der Fahne Neue Form ist richtigerweise als eine undeklarierte Kriegshandlung im eigenen Lande zu sehen, ein Akt maximaler Heimtücke und Gewalt.
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*Einen legitimen Herrschaftsanspruch kann eine Armee oder die Polizei durchsetzen in einem einigermaßen demokratisch verfassten Staat — aber es kann kein dahergelaufener Verwaltungsrichter im Auftrag des Innenministers kommen und etwas von einer Kommunikationsherrschaft faseln. Zum Schluss gewöhnt sich das dämliche, von Bier und — den von ihm höchstpersönlich inszenierten — Spielen sedierte Wahlvolk noch daran. Dann schlägt die Stunde der illegitimen Herrschaft des ***-staates wieder, ganz so, wie es ein gewisser Typus Deutscher absolut nicht lassen kann.
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Ergänzung 3. April 2013
Ein wunderbarer, unabhängiger Artikel von Mark Taliano zur (globalistischen) Kommunikationsherrschaft ist gerade auf der kanadischen Website Niagra At Large erschienen: "Beware of a corporate world of false messages and choices - it may lead us down the road to destruction"
"König Fußball"
"... die Mächte des Markts: Warenfetisch und Geldgötze ... . Hinzu tritt, als jüngster der neuen Götter und Stifter einer global herrschenden neuen Religion, 'König Fußball', das stärkste Opium des Volks im Zeitalter des globalisierten Kapitals, zu Hoch-Zeiten nationaler und internationaler Meisterschaften der erste Fetisch des Bewusstseins, in seiner freundlichsten Erscheinung eine Ersatzreligion mit eigenen Ritualen, Gemeinden und Sekten, in seiner abstoßendsten Form eine Massenhysterie mit Todesfolge. In seinem prosaisch-ökonomischen Wesen ist er Teil der Welt des Markts. Die Höhe des Kapitalflusses, die ihn nährt und trägt, lässt daran nicht den geringsten Zweifel zu. ..."
Thomas Metscher: Imperialismus und Moderne. Zu den Bedingungen gegenwärtiger Kunstproduktion in Europa; in: Topos, Internationale Beiträge zur dialektischen Theorie Nr. 29, November 2008, S. 77f
Kunst und Künstler heute
"Jeder Versuch einer Erörterung von Kategorien und Möglichkeiten progressiver Kunst heute - und darunter verstehe ich jede Kunst, die sich der Wirklichkeit unter dem Gesichtspunkt menschlicher Emanzipation stellt - hat vorgängig die Bedingungen zu klären, unter denen Kunstproduktion heute stattfindet. Sie hat die Probleme zu benennen, die aus diesen Bedingungen hervorgehen. Erst auf dieser Grundlage wird sie Perspektiven für gegenwärtige Kunst, also ihre Möglichkeiten und Kategorien entwickeln können; nicht im Sinne präskriptiver Gebote (solche Gebote sind so unsinnig wie sie politisch falsch sind), sondern im Sinne von Bestimmungen, die aus der Sache selbst folgen: der Zeit, in der wir leben wie dem Begriff von Kunst in dieser Zeit. Das zu tun aber ist die Arbeit der Theorie. Sie ist, was Hegel von der Philosophie sagte: "ihre Zeit, in Gedanken gefasst". ...
Thomas Metscher: Imperialismus und Moderne. Zu den Bedingungen gegenwärtiger Kunstproduktion in Europa; in: Topos, Internationale Beiträge zur dialektischen Theorie Nr. 29, November 2008, S. 55
Laïzität
Laïzität bedeutet die Trennung von Kirche und Staat -
Jean-Luc Nancy plädiert für eine "Neuerfindung der Laïzität": "Die Politik soll den Raum öffnen und bewahren, um einen Zugang zur Spiritualität zu ermöglichen, sie selbst soll aber keinerlei spirituelle Positionen vertreten."
Es gibt in Frankreich eine Bewegung für Laïzität: Mouvement Europe et Laïcité. Auf deren Website finden sich Vorschläge für eine Humanistische Europäische Charta.
Dort heisst es in der Präambel:
Die europäische Union braucht demokratische Institutionen. Diese müssen in Bezug auf ihre Prinzipien und deren Anwendungen auf einer zivilen und sozialen Ethik beruhen, die die Harmonie zwischen den vielfältigen menschlichen Gruppen, aus denen Europa seine Reichhaltigkeit und seine Vitalität schöpft, garantieren kann. Diese Werte und grundlegenden Prinzipien sollen die europäischen Völker vor Auseinandersetzungen zwischen Volksgruppen, religiösen Rivalitäten, beschränkenden Integrismen und verfremdenden Klerikalismen schützen.
ma-rig-pa
"In rDzog-chen thought it refers to the loss of the optimum level of exitation and a simultaneous dimming of the lucency of rig-pa — 'pure awareness' in terms of epistemology, 'energetic charge' in terms of the dynamics of a living organism."
Herbert V. Guenther 3, n.9 S. 253
("Im Denken des buddhistischen Dzogchen bezieht sich dieser Begriff auf den Verlust des optimalen Grades an Erregung und auf ein gleichzeitiges Schmälern des Leuchtens von rig-pa — des 'reinen Gewahrseins' in epistemologischen Begriffen, der 'energetischen Ladung' in Begriffen des Kräftespiels bei einem lebendigen Organismus.")
Mem
Ein Mem bezeichnet lt. Wikipedia "einen einzelnen Bewusstseinsinhalt (zum Beispiel einen Gedanken[eine Idee, eine Überzeugung, oder ein Verhaltensmuster]), der durch Kommunikation weitergegeben und damit vervielfältigt werden kann", was "zur soziokulturellen Evolution beiträgt".
Es ist die "Memausführung" (per Kommunikation), die von gesellschaftspolitisch totalitären "Kommunikationsherrschern" im Sinne ihrer Interessen kontrolliert, gefiltert, entweder zugelassen und befördert, oder aber nicht zugelassen und zerstört, bzw. — perfideste, "fahnenbetrügerische" Variante — bloß im Original nicht zugelassen und etwa analog dem berühmten leninschen Motto "die beste Opposition ist die, die man selber kontrolliert", in verdrehter Form, am verkehrten Ort oder im falschen Zusammenhang (oder in einer Kombination aus diesen Hinterhältigkeiten) als Betrugsmittel eingesetzt wird.
Der oben erwähnte Wikipedia-Eintrag (abgerufen am 21. 1.2013) zum Stichwort Mem zeigt den in den hier auf dieser Website vorgestellten Zusammenhängen wohl wichtigsten Punkt anhand des Beispiels auf, welches der Evolutionsbiologe Richard Dawkins, der den Begriff Mem 1976 prägte, selbst zur Veranschaulichung des Konzepts heranzog:
"Dawkins (nennt) die monotheistische Festlegung auf einen Gott einen erfolgreichen kulturellen Replikator (gemessen z. B. an seiner Verbreitung), während z. B. der Glaube an die Wirkung von Regentänzen sich nicht global durchsetzen konnte, irgendwann sogar einer kulturellen Auslese zum Opfer fiel und nun ein Nischendasein führt. Dabei kann das Mem „nur ein Gott“ als Teil eines außerordentlich großen autokatalytischen Verbandes, der Religion, gesehen werden."
Da treffen sich der (konstruierte, fiktive) Inhalt des Geldgott-/ Herrlichkeits- Mems "SchwarzRotGold/1815", sowie die durch Merkel, Schäuble und ihre neoliberal/neokonservativ/neoevangelikalen "Kommunikationsherrscher"- bzw. Massenevangelikalisierungs- und Missionierungs- Entourage so penetrant stereotyp wie magenumdrehend hohl und unausgesetzt appellativ beschworene (in Wirklichkeit macht- und souveränitätslose, fiktive) "Einheit (von 1991)", auf die der verloren emotionalistische und daher obrigkeitsbedürftige deutsche Michel und sein Weib bekanntlich besonders leicht hereinfällt, und der (anti-)kulturelle Roll-Back auf die in Wirklichkeit bloß in einem totalitären, geisttötenden und heute vollendet geistlos gewordenen oikonomia-Konzept bestehende "Einheit"- Fiktion des Konzepts der "providentiellen Weltregierung" der christlichen Theologie (die ja nur bedingt, wenn nicht gar sehr bedingt, nämlich katechontisch-restriktiv bzw. ausgesprochen erlösungsfeindlich, mit dem christlichen Glauben zu tun hat, indem sie lediglich den — wenn auch bekanntlich absoluten und absolut sturen — Alleinanspruch auf die Autorität in dessen kirchlicher bzw. theoretischer Verwaltung erhebt), die Giorgio Agamben 2011 ein- für allemal entlarvte, indem er den methodisch-archäologischen Nachweis dafür erbrachte, dass sie "von Anfang an nicht im Zeichen der Politik und des Staates, sondern in dem der Betriebswirtschaft (steht)."
Die Kirche Michaels
Mit-Sein
Jean-Luc Nancys genialer, wenngleich uneleganter Ersatzbegriff für das historisch verbrannte Wort Gemeinschaft. Vgl. Nancy 2, insb. S. 30.
Vgl. in diesem Zusammenhang auch den Begriff "das Frei-Sein des Ganz-Seins in seinem Eins-Sein".
Nazi-Ideologie
Aus Eugen Kogon: Der SS-Staat (S. 20f)
"ZIEL UND ORGANISATION DES SS-STAATES"
Im Spätherbst 1937 hatte ich in Frankfurt am Main Gelegenheit, mich mehrere Tage lang mit einem SS-Führer der Burg Vogelsang eingehend zu unterhalten. Sonthofen im bayerischen Allgäu, Vogelsang im Eifelgebirge und Krössinsee in Ostpommern waren die drei einsam gelegenen, malerischen Ordensburgen des neugermanischen Führernachwuchses.
Die Unterredungen, die von beiden Seiten mit großer Offenheit geführt wurden, hatten den Sinn deutscher Geschichte, die Rolle des Dritten Reiches, sowie die Rassenideen der SS zum Gegenstand. Sie brachten mir, gerade durch die äusserste Gegensätzlichkeit der vorgebrachten Ansichten, eine Fülle interessanter Einblicke und manche Bestätigung für bereits Vermutetes.
Aus den Äusserungen dieses wohlinformierten, überlegenen, absolut nicht dummen, wenn auch durch und durch fanatischen SS-Führers seien hier drei bemerkenswerte Sätze herausgehoben.
"Was wir Ausbildner des Führernachwuchses wollen, ist ein modernes Staatswesen nach dem Muster der hellenischen Stadtstaaten. Diesen aristokratisch gelenkten Demokratien mit ihrer breiten ökonomischen Helotenbasis sind die großen Kulturleistungen der Antike zu danken. Fünf bis zehn vom Hundert der Bevölkerung, ihre beste Auslese, sollen herrschen, der Rest hat zu arbeiten und zu gehorchen. Nur so sind jene Höchstwerte erzielbar, die wir von uns selbst und dem deutschen Volke verlangen müssen."
"Die Auslese der neuen Führerschicht vollzieht die SS — positiv durch die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (Napola) als Vorstufe, durch die Junkerschulen und die Ordensburgen als die wahren Hochschulen der kommenden nationalsozialistischen Aristokratie, sowie durch ein anschließendes staatspolitisches Praktikum; negativ durch die Ausmerzung aller rassenbiologisch minderwertigen Elemente und die radikale Beseitigung jener unverbesserlichen politischen Gegnerschaft, die sich grundsätzlich weigert, die weltanschauliche Grundlage des nationalsozialistischen Staates und seine wesentlichen Einrichtungen anzuerkennen."
"Innerhalb von spätestens zehn Jahren wird es uns auf diese Weise möglich sein, Europa das Gesetz Adolf Hitlers zu diktieren, um den sonst unvermeidlichen Verfall des Kontinents zum Stillstand zu bringen und die wahre Völkergemeinschaft, mit Deutschland als führender Ordnungsmacht an der Spitze, aufzubauen."
(...)
parapolitica
"Das Regime der Angst, das System der "Parapoliticas", ein blutiges Wortspiel aus Paramilitärs und Staatspolitik ..."
Zitat aus dem Artikel "Para-democracia" von Wolf Wetzel auf Telepolis am 29.05.2010
Personalismus
"Der Begriff Personalismus ist abgeleitet von Person im philosophischen Sinn. Man versteht darunter eine philosophische Denkrichtung insbesondere des 20. Jahrhunderts, die aus dem christlich-humanistischen Weltbild hervorgegangen ist und sich als kritische Alternative zu individualistischen, kommunistischen und faschistischen Theorien versteht. Personalistische Ansätze bilden einen „dritten Weg“ neben naturalistischen und sozialistischen Theorien, indem sie die Freiheit der Entscheidung als Grundprinzip des menschlichen Lebens setzen. Darüber hinaus setzen sie sich durch ihre Betonung der geistigen Dimension des menschlichen Lebens, ihr Eintreten für Autorität und wertorientiertes Handeln sowie die Gemeinschaft als Fundament der Entwicklung des Einzelnen von anderen Theorien ab. Ihr Ziel ist immer praktischer Natur, die Veränderung der Gesellschaft. (...)"
Quelle: Wikipedia: Personalsimus (Wikipedia 3)
Zum Begriff des "Humanismus" in diesem Zusammenhang siehe: Martin Heidegger 2
Plutokratie
"Geldherrschaft"; die Herrschaftsform der in "Richistan" (Robert Frank) lebenden, rund um den Globus verstreuten Superreichen, exekutiert von den sie umgebenden, vielfältig ein- und abgestuften, keinem anderen "Land" als diesem mehr zuordenbaren Funktionären mit Spezialaufgaben (Vgl. H. J. Krysmanski 1).
Potenz; reine Potenz
Reine Potenz | Nach der Formel des Aristoteles das höchste Denken ("das Denken des Denkens"), ein Denken, dem (im Rahmen der abendländischen Tradition der Metaphysik) die Aporie zukommt, dass es "weder nichts noch etwas denken kann" (Agamben 8, S. 25); es ist damit bestimmt in einer "Art Mittlerposition zwischen nichts denken und etwas denken, zwischen Potenz und Akt (zu denken). Das Denken, das sich selbst denkt, denkt weder ein Objekt, noch denkt es nichts: es ist eine reine Potenz (zu denken und nicht zu denken); und", fügt Agamben hinzu, "souverän göttlich und glücklich ist, wer seine eigene Potenz denkt." (Ebd.)
Giorgio Agamben erweist sich an dieser Stelle als einer der am weitesten fortgeschrittenen Denker des Abendlandes, dem es gelingt, an das Unerfundene zu denken, von dem jene reine Potenz zwar spricht, das sich aber dennoch nicht aus der Vorstellung heraus entwickeln lässt. "Wer seine eigene Potenz denkt" bedeutet also das Erleben dieser Potenz als das Erleben der Dimension des Denkens des Denkens.)
Vgl. auch die Stichwörter Denken, Potenz, Souveränität und Glücklichsein und Das Denken des Denkens
potestas
(lat.) Kraft, Macht, Gewalt, Befugnis
Propaganda
»Propaganda bezeichnet einen absichtlichen und systematischen Versuch, Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren und Verhalten zu steuern, zum Zwecke der Erzeugung einer vom Propagandisten erwünschten Reaktion.[1] Der Begriff „Propaganda“ wird vor allem in politischen Zusammenhängen benutzt; in wirtschaftlichen spricht man eher von „Werbung“, inreligiösen von „Missionierung“.Nicht jedes politisch werbende Handeln ist Propaganda; z. B. werden Sichtweisen auch unbeabsichtigt durch erfahrene Wohltaten oder beobachtete Verdienste geformt. Propaganda im eigentlichen Sinne ist demgegenüber eine eigens zur Beeinflussung, Manipulation und Herrschaftssicherung eingesetzte Werbetechnik.Entscheidend ist dabei die geschickte Auswahl und gegebenenfalls die Manipulation der Nachricht und nicht ihr Wahrheitscharakter. Durch die Monopolisierung der Propaganda indiktatorischen Regimen – insbesondere des Nationalsozialismus und Stalinismus – erhielt der Terminus einen stark pejorativen Charakter. Dennoch ist die gezielt einseitige Darstellung von Informationen eine gängige Praxis, auch in Demokratien. Auf Grund seiner negativen Konnotation ist der Begriff Propaganda weitgehend dem der Öffentlichkeitsarbeit (oder dem englischenPublic Relations) gewichen.« [Wikipedia]
Prinzipat
Wer gern evaluieren möchte, inwiefern die Beschreibung der ehemaligen DDR-Agitations- und Propagandafunktionärin sowie jetzigen — angeblich per Amtseid auf dem Boden der durch Abwesenheit glänzenden bundesrepublikanischen Verfassung bzw. des (aufgrund des faktischen, weit hinter den Vorgaben des Grundgesetzes zurückgebliebenen Staatsaufbaus in Deutschland) leicht durch Führerwort zu suspendierenden Grundgesetzes stehende — CDU-Parteichefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel schon als (zugleich typische wie auch kryptische, obendrein unverkennbar durch die Interessenslage der Globalisten ferngesteuerte) Soldatenkaiserin auf der Basis der Herrschaftsideologie des römischen Prinzipats zutrifft, vergleiche bitte direkt mit der Beschreibung des (römischen) Prinzipats auf Wikipedia (4).
Pseudomorphose
• Link zum Wikipedia-Artikel "Pseudomorphose", in dem es heisst:
"(...) Eine Pseudomorphose ist ein Mineral, das nicht seine typische Eigengestalt (Kristallsystem) zeigt, sondern die äußere Form einer anderen Mineralart angenommen hat. Pseudomorphosen entstehen beispielsweise dadurch, dass zuerst Mineral A in einem Gestein kristallisiert, später weggelöst wird und der Hohlraum durch Mineral B verfüllt wird. (...)"
Präambel des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.
Die Deutschen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk.
Ilja Prigogine | Offene Systeme
Ilya Prigogine (1917-2003), Physikochemiker, Philosoph und Nobelpreisträger, prägte unter anderem die Ausdrücke 'Dissipative Strukturen' und 'Selbstorganisierende Systeme'.
Unter einer dissipativen Struktur wird das Phänomen stabiler geordneter Strukturen in Systemen fern vom thermodynamischen Gleichgewicht verstanden; sie bilden offene Systeme, die in energetischem Austausch mit der Umwelt stehen.
Offene Systeme können sich, wie Prigogine herausfand, zu einer höheren Ordnung entwickeln. "Ein hinsichtlich irgendeiner Kategorie offenes System ist ein System, das an den Schnittstellen zu seiner Umwelt eine Austauschbilanz hat (...)" (Wikipedia)
Geschlossene Systeme nennt Prigogine "konservative Systeme".
Kulturelle Evolution, I
"(...) Prigogine erhielt die Mathematiken jener Phänomene in striktem Bezug auf chemische Systeme, doch deren allgemeine Prinzipien lassen sich in allen offenen Systemen finden und vermitteln ein Verständnis davon, wie Ordnung in natürlichen Systemen entsteht - von der Konstruktion eines Termitenbaus über die Lernkurve bei Tieren zur eventuellen Reaktion einer Volkswirtschaft auf den plötzlichen Zustrom von Kapital oder das plötzliche Auftauchen eines virulenten Virus'. Ein jedes dieser offenen Systeme kann entlang eines jeweils für dieses typischen Weges zu einem Zustand zunehmender Energie und Ordnung gelangen (evolve). Da ein solches System eine gewisse innere Ordnung besitzt, nennt man es eine Struktur. Auf dem Weg von einer niedrigeren zu einer höheren Ordnung löst es (dissipates) Entropie (Unordnung) in seine Umwelt ab; das bedeutet, es verhält sich lösend in Bezug auf Unordnung. Deshalb prägte Prigogine den Ausdruck dissipative Struktur, um solche Phänomene zu beschreiben. Das Konzept der dissipativen Strukturen trifft auf das System Erfahrung-als-solche zu ..." (Jeremy W. Hayward, S. XIII)
Kulturelle Evolution, II
Siehe Erich Jantsch, Design for Evolution
Kulturelle Evolution, III
Siehe Herbert V. Guenther, From Reductionism to Creativity
Kulturelle Evolution, IV
Aus: Jens Heisterkamp, Fundamentalismus oder spirituelle Evolution:
"(Es) ist aber ein klarer Begriff von Entwicklung und Evolution nötig. Die Elemente eines solchen Begriffs sind im europäischen Geistesleben, beispielsweise bei Hegel oder Darwin, bereits lange veranlagt. Die Idee, dass die Evolution als göttlicher Schöpfungsprozess im Menschen zu sich selbst kommt und in ihm auf ihre freie Fortsetzung wartet, haben Denker wie Rudolf Steiner oder auch Pierre Teilhard de Chardin bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgearbeitet. Heute sind es spirituelle Avantgardisten wie Ken Wilber oder Andrew Cohen, die aus eigener Erfahrung davon sprechen, dass "der evolutionäre Prozess letzten Endes von dem eigenen überzeugten Engagement abhängt" (Cohen) (...)."
"Du kannst ein Pfund Salz fressen...
... und es klappt mit den Sachsen noch immer nicht."
Rheinisches Sprichwort
Rechtsordnung, die Struktur der
"(...) Das Rechtssystem des Okzidents zeigt sich als doppelte Struktur, gebildet aus zwei heterogenen und doch koordinierten Elementen: ein normativ-rechtliches, das wir hier der Einfachkeit halber unter der Rubrik potestas fassen können, und ein anomisches und metarechtliches, das wir mit dem Namen auctoritas benennen können." Giorgio Agamben 7, S. 101
Reconquista
Die derzeitige, mit dem Startschuss Johannes Pauls II. anlässlich der "Wende" ("Der wahre Kommunismus waren schon immer Wir!") ins Rollen gekommene reconquista konzentriert sich um die Usurpation des Rot ("Die Farbe Michaels in all ihren Schattierungen") durch die in der Restauration erneuerte "lateinische" Kirchendogmatik, deren herausragender Experte bekanntlich Josef Ratzinger alias Benedikt XVI. heisst (der mehr als 30 Jahre lang der Leiter der Nachfolgeorganisation der Heiligen Inquisition, nämlich der Kongregation zur Wahrung des rechten Glaubens war — ein Job, den er als Papst sicherlich noch etwas auszubauen vermag).
Das ist das Einsammeln des "Sieges" (man vermied das Wort seinerzeit) im Kalten Krieg, bei dem jetzt das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Aber wüssten es diese Leute besser? Die reconquista des Rot ist auch — mangels einer besseren Idee der strikt auf die "Tradition" (die bekanntlich zumeist erst dann entsteht, wenn sie als solche aufgerufen wird, und dann eben mit dem gewünschten Gesicht) fixierten Haltung — der visuell-kommunikative Hauptstrang der autoritären Gegenstrategie zum Grün des anderweitig hübsch die Welt erobernden Islam.
Indessen muss auch alles an alternativem, anderweitig (noch) lebendigem Geist in den Gesellschaften des Okzidents tunlichst ausgemerzt werden. So geht das mit dem Volksstaat. Mit dem Staat des Volkes Michaels mitten in Europa allemal (wenn nicht gar die Geschehnisse des 11. September gleichfalls — entfernt — etwas damit zu tun haben; der Gedanke erscheint in Anbetracht der Akteure sowie der wahrhaft historischen Dimensionen dieses Feldzuges relativ nahe, denn wenn man sich umblickt, hat sich diese reconquista kein geringeres Ziel gesteckt, als bis zu den absolutistischen Verhältnissen vor der französische Revolution zurückzukommen).
Parallel zur Globalisierung vollzieht sich derzeit ein Prozess der innergesellschaftlichen Fragmentierung in soziale, kulturelle und religiöse Identitäten, die neue Vergemeinschaftungen ermöglichen.
Diese können offen und demokratisch sein, können aber auch autoritär- ethno- zentristische Ausrichtungen annehmen, wie die Rückkehr ethnischer Nationalismen, rechtsextremer Bewegungen oder religiöser Fundamentalismen zeigt.
So wie es aussieht, entfällt die Option "offen und demokratisch" bereits weitgehend.
Reduktionismus und Maschine
Die materialistische, die Kognitivwissenschaften der westlichen Tradition beherrschende Ansicht, "Geist" oder Bewusstsein sei etwa vergleichbar mit einem - oder quasi reduzierbar auf ein - Computerergebnis: Man stellt sich vor, der Geist (Engl.: mind) sei beschreibbar als eine Ansammlung von kleinen Operatoren oder Agenten des Gehirns, die irgendwie autonom funktionierten, entweder unabhängig voneinander oder in sets, Sätzen (ganz wie man sich das reibungslose Funktionieren der Gesellschaft auf Befehl von oben - oder dann auch die von einem Urheber zu trennende und beliebig abschöpf- und ummünzbare, sozusagen "von jedem mit einem Computer ohne weiteres erbringbare oder bestellbare" kreative Einzelleistung - wünscht):
"(...) Die Versuche, den Geist (mind) als das Produkt (output) des Gehirns zu sehen, das man sich als einen Computer vorstellt, ist derzeit die Mehrheitsversion der Erkenntniswissenschaftler. Dies führt zu einer Beschreibung des Geistes (mind) als aufgebaut durch kleinere Einheiten oder "Agenten" (agents), die autonom agieren, entweder unabhängig voneinander oder in sets (Sätzen). Ein Satz solcher Agenten agierte wiederum selbst als Agent auf einer nächsthöheren Ebene; auf diese Art sind diese Agenten in verschachtelten Hierarchien von Sätzen angelegt. Am unteren Ende der Hierarchie stehen die Agenten gemäß dieser Theorie in irgendeiner bislang nicht definierten Weise in Bezug zum Nervensystem. Am oberen Ende der Hierarchie repräsentieren die potzobersten Agenten Erfahrung, "Bewusstsein" eingeschlossen. Während die Beziehung der untersten Mental-Agenten mit Aspekten des physiologischen Nervensystems ein Weg ist, mit der Überwindung der absoluten Geist-/Körper-Dualität zu beginnen, die unsere Kultur durchdringt, ist die Identifikation aller Aspekte des Geistes (mind) als Produkt des Gehirns die bodenlose Hoffnung der materialistischen Reduktionisten. (...)" (Jeremy W. Hayward)
Die genaue Entsprechung dieses "Repräsentativ-Systems" findet sich in den konservativen gesellschaftlichen Ansichten und Leitbildern, für die die deutsche CDU ein wunderbares Beispiel ist: Selbst der damals stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Partei, Heiner Geissler, bezeichnete die CDU einmal in einem Interview als "führerkultische Partei" (Interview mit Geißler, Die Woche, Ausgabe vom 13. Oktober 1995); lange her, aber daran hat sich sicher nichts geändert.
So attestierte Joachim Gauck, der frühere Leiter der gleichnamigen Behörde zur Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen, dann am 28. Mai 2009 der Union als solches "Restbestände unaufgeklärten konservativen Denkens".
Ein anderes, glücklicheres, freilich nicht so leicht zu einem Stellvertreter- bzw. zu einem Schiebersystem zu entstellendes, nicht so einfach kommunikativ, ökonomisch, und/oder kulturell turbo-instrumentalisierbares Verständnis des Geistes ist seine Beschreibung als ein selbstorganisierender Prozess (= Evolution), in dem sich die Gesamtheit - 'Geist', Erfahrung, Welt - dynamisch entlang inhärenter Leitlinien bzw. Prinzipien entwickelt und evolviert, wie dies z. B. Herbert V. Guenther in seinem die individuellen Voraussetzungen und Ausblicke in diesem offenen Rahmen behandelnden Werk From Reductionism to Creativity darstellt, und, konkret auf die Gestaltung einer aufgeschlosseneren Gesellschaft bezogen, Erich Jantsch in seinem Design For Evolution.
Reine Gewalt
Der Begriff 'reine Gewalt' stammt von dem Rechtsphilosophen Walter Benjamin und bezeichnet die historische Ablösung der mythisch-rechtlichen Gewalten, die immer wieder neu versuchen, sich um jeden Preis als die schaltende Gewalt in den juristischen Kontext hineinzuschreiben — und deren "konservative" Tyrannen zum Zweck der Konkurrenzausschaltung auch nicht zögern, das von einer reinen Gewalt kündende Werk Neue Form in überwältigender krimineller Bandenformation zu überfallen, zu entwenden und unerbittlich (durch die mafiös miteinander verbandelten Rechtsabteilungen dreier Milliardenkonzerne in all seinen Rechten suspendiert) diesem Betrüger- Lager unterschlagen und verdreht in Millionenauflagen von falsch deklarierten Plagiaten zu überfahren.
Solch überlebte, mythisch-autoritäre, dem politischen Verbrechen dienende Gewaltsamkeit ist es, von welcher bereits das archaische Rot (der "auctoritas princeps", des Führerprinzips) in der regulären deutschen Fahne "Schwarz-Rot-Gold von 1848" seit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 (noch einmal) in einer sehr subtilen, nichtsdestoweniger wirkungsvollen reconquista wieder ausschließlich als ihre "'monopol-souveräne' Mitte" in Anspruch genommen und ihrer alten, auf den Reichsmythos aufgesetzten, inquisitorischen, politisch-juridisch terroristischen — d. h. staatsterroristischen — Deutungs- bzw. Missdeutungshoheit zu unterwerfen versucht wird.
Das Repräsentanten-Team der Reaktion: Jung/Zwanziger
Noch deutlicher vielleicht als an den hier ausführlicher dargestellten Vorgängen erweist sich an den unübersehbar darauf bezogenen, durch just diese Betrügereien erschlichenen und — ergo — konsequent über die Bühne gezogenen Ehrungen von Theo Zwanziger¹ und Holger Jung², worauf die Aktion 'Heimspiel' hinauslaufen soll:
Es ist exakt die Besiegelung und Aufwertung jener falschen Honoratioren- und Repräsentationstheorie des Geistes (Engl.: mind), die sowohl den Reduktionismus wie auch das Projekt der Restauration — also das genaue Gegenteil eines neuen, im 21. Jahrhundert geborenen Kunstwerks — kennzeichnet, politisch gesehen das Führerprinzip, und zwar per Kommunkationsherrschaft.
Eine perversere Welt als die, die sich für den warenartigen Raub, die Zerstückung und Entleerung, die Entstellung und bandenmäßige Botschaftsvernichtung einer geistigen Leistung zum Schluss auch noch hinstellt und zur endgültigen Besiegelung des Öffentlichkeitsbetrugs den Blumentopf dafür in Empfang nimmt, ist nicht mehr vorstellbar. Perfekt. — Eine Perfektion der Finsternis. Deutschland.
Offen gestanden kenne ich nach dieser Erfahrung den Unterschied zwischen Honoratioren und einem Rattenabschaumpack nicht mehr. (Erst kurz vorher hatte ich etwas ganz ähnliches anlässlich einer Ausstellung anderer Werke erlebt: Unterschlagung der Einladungskarten zur Vernissage, Vertauschung von sowohl Namen wie Berufsbezeichnung und Wohnort des Ausstellenden zusammen mit der Entstellung der Ausstellungsthematik an sich in der Presse — um nur einige Stichworte zu nennen; und das alles unter der Ägide der Chefin des einladenden Kunstvereins ...)
Something's going on, but you don't know what it is — do you, Mr. Jones?* Es geht um die Besetzung von etwas, das die heutigen Gesellschaften des Okzidents als solche nicht mehr zu besitzen scheinen; es geht um die Annexion des lebendigen Geistes bzw. seiner Werke zur Vorspiegelung falscher Tatsachen: Genau dort, wo der offene Geist komplett drangegeben wurde und das Geld — und dessen Erwirtschaftung um jeden Preis — zur einzigen Lebensgrundlage gemacht wurde, soll mit (geraubtem und gefälschtem) 'Geist' ein freilich ebenso falscher und räuberischer Glanz aufgetragen werden; das kann nicht funktionieren, weil der zurückmaterialisierte Geist nichts anderes als ein weiterer weltloser Stein im Magen der faktisch existenten Gesellschaft ist. Gerade das wiedervereinigte Deutschland scheint dies bitterer nötig zu haben als sonst irgendjemand — noch dazu im Vorfeld der anstehenden Jubiläen zum Mauerfall, "60 Jahre Grundgesetz/BRD" und dem "Superwahljahr" 2009. Der Supertanker BRD nimmt unter den Piraten Fahrt zu ihrem Nest auf, wo er vollends geplündert, die Besatzung versklavt, und er selbst zu einem Kriegsschiff umgebaut wird. Das Auge soll indessen betrogen, das pseudoklassizistische Erbe zur lautstarken Zelebrierung ihrer monopolistisch-diktatorischen Macht per betrügerischer Verdrehung jedweder Äusserung von friedfertiger Mannigfaltigkeit reanimiert, und das tatsächlich Neue, das man dazu missbraucht, im selben Atemzug verbrannt, auf der Seite der Räuber maximalen Gewinn bringend durch den Schlot gejagt werden.
Die Art des Holger Jung jedenfalls — ich entnehme dies nicht zuletzt dem Drohanruf seines Justiziars Christian Unsinn — hat durchaus Methode, wenn auch eine etwas andere als die des Theo Zwanziger. Doch immerhin, auch Jung ist — wenn auch nach 6 Semestern ohne Abschluss ins freie Wirtschaftsleben entlassen — Jurist.
Wie viele freischaffende KünstlerInnen, GrafikerInnen, Texter, FotografInnen, kurz, Kreative, mag eine Agentur wie Jung_von_Matt (eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft) mit ihren 11 Niederlassungen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Schweden — in denen es z.B. jeweils ein eigenes Intranet mit einem Bord "Fundstücke aus dem Internet" gibt — für ihren Jahreshonorarumsatz von €560 Millionen ihres Potenzials und der Selbstbestimmung ihrer Werke und ihrer Person auf diese Art berauben und sie anstelle einer Vergütung der nassforsch in die widerlichsten Entstellungen und Perversionen verwandelten Resultate ihrer Anstrengungen dem Elend überantworten? — Wer viel dumm fragt, scheint es da zu heissen, bekommt nur viele intelligente, bzw. schmutzjuristische Antworten; es ist schließlich unökonomisch, lange zu fackeln, nicht? "Ach, wenn einer bockt ..." — dann machen WIR ihn eben fertig.
Alles für gut zahlende Kunden wie Bitburger (bei denen die Fäden des Fahnenbetrüger-Komplotts wie in einem Vorposten zum DFB zusammenliefen) und die tausend anderen, die von diesem einleuchtenden Geschäftsmodell der deutschen "Kultur- und Kreativwirtschaft" gehört haben. — Unter anderem für so einen "unglaubwürdigen Demagogen"³ wie diesen Theo Zwanziger; wer glaubt eigentlich im Ernst noch, dass der die Studie über den DFB unter dem Nationalsozialismus zu Zwecken der "Aufarbeitung der Vergangenheit" in Auftrag gegeben hat? Sorry, ich nicht mehr. In meiner Vorstellung existiert der feine Herr nur hübsch feucht in einer schwarzen Uniform mit verfassungsfeindlichen Kennzeichen am Revers. Vielleicht sollte ich etwas von ihm lernen.
Die Gesellschaft, die auf solche Charaktere lebensnotwendig angewiesen ist — sonst würden sie ihrem derart lausigen Betrugsgeschäft nicht nachgehen können — und sich nicht mehr von ihnen befreien kann, ist in der Sackgasse gelandet. Und es ist die Gasse des "deutschen" (— an sich auch von Juden und Moslems für sich reklamierten —) Michaels. Darüber können auch die Betrügereien ihrer Honoratioren nicht mehr hinwegtäuschen, und seien sie noch so massiv.
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¹ Am 25. November 2008 — mitten in seinen aktuellen Zerquetschungsaffären (Neue Form einerseits und Jens Weinreich andererseits) erhält der Räuberjurist und Prügelmeister Dr. Theo Zwanziger, der die Nation im Namen des Sportgeschäfts und der von ihm getürkten Staatspropaganda zum Nachsitzen* vor dem Fernseher verurteilt, den Jahrespreis des Vereins Gegen Vergessen — Für Demokratie "für das Setzen von Zeichen der Toleranz und der Integration". Er *ist* damit (und mit der von ihm entwendeten Fahnenvorlage) DER REPRÄSENTANT der toleranten Integration ... in die "deutsche Leitkultur", in den größten Agitations- und Propagandaschwindel der Nachkriegszeit; dabei kann jeder Künstler — oder für den Fall auch jeder anderweitig engagierte Fußballinteressierte, sagen wir, mit einem eigenen Fan- oder Medienprojekt — froh sein, wenn ihn dieser geist- und kulturvergewaltigende Tyrann nicht auch noch einsperren lässt, dafür, dass er einem sein Werk mitsamt seinem Namen weggenommen und zerstört, verdreht, umgemünzt und ... in sein langsam aber sicher kriminelle Wirklichkeit werdendes, besser gesagt die herrschende kriminelle Wirklichkeit an den Tag bringendes fictio iuris- Monopoly zwangsintegriert hat.
In der Tat: er sperrt einen ein dafür, und zwar, indem er seine Entwendungsaktion mit der gleichzeitigen Unterwerfung unter einen juristisch verbrämten, per schmutzjuristischer Seilschaft implementierten souveränen Bann quittiert; wenn diese Macht auch verbrecherisch angemaßt und inszeniert wird, so wird sie eben auch mafiös verschleiert, und von Haus aus das Verbrechen als solches möglichst wasserdicht konzipiert. Das läuft, denn das Schema folgt der grundsätzlichen Beziehung zwischen Staat und Gesellschaft bzw. jedem Einzelnen; warum sollte also jemand, der dies durchschaut hat, nicht schließlich auch den souveränen Bann privatisieren? Ob sich die Mächtigen dessen bewusst sind oder nicht — ein Theo Zwanziger gängelt den gesamten Staat mit diesem schmutzigen Basis-Trick, und bricht sich oder seiner Klientel damit den sicheren Sieg heraus, der freilich nichts dergleichen ist.
* Das Letzte muss aus den Menschen herausgeholt werden, indem man sie über ihre Hobbies, in denen ihre Mußestunden aufgehoben sind, zwingt, jede Potenz-nicht-zu-sein aufzugeben. Der Zuschauer, der nicht selbst Spieler ist und das namentlich in der deutschen Gesellschaft sehr weit verbreitete und tief wurzelnde Ritual rund um den Fußball aus ganz anderen als sportlichen Gründen zelebriert, eben aus sozialen oder direkt familiären Gründen, muss selbst zu einem Spieler werden — und sei es ein Glücksspieler um das Nicht-Verpassen einer Austragung (oder vielleicht doch gleich direkt bei Theo Zwanzigers alter Glücksspielunternehmung? 2009, wenn Wettbetrügereien auch im deutschen Fußball bekannt werden, wird sich wieder einmal alle Welt wundern, wie sich Theo Zwanziger verhält; "sein" DFB möchte selbst zum Wettanbieter werden, denn Wettbetrug funktioniert so, dass jemandem die Spieler "gehören", oder gleich die Vereine, da kann doch unter der Oberaufsicht des DFB nichts mehr passieren, wenn dem auch noch die Wettbüros gehören, nicht wahr? Und Zwanziger installiert eine "taskforce" mit seinem Chefjuristen Dr. Jörg Englisch an deren Spitze ... zur Aufklärung darüber, was sich in deutschen Fußballvereinen abspielt ... ob vielleicht das Motto ihres ethisch einwandfreien Präsidenten schon angekommen ist ...).
² Holger Jung lässt sich als Chef der Agentur Jung_von_Matt, die, zusammen mit ihren "strategischen Partnern" GVK Lüneburg (und wiederum deren Zulieferern SachsenFahnen, die die Originaldatei unterschlugen und dafür von allen Beteiligten mafiös gedeckt werden wie von einem Mann) die Plagiatarbeit für Bitburger und DFB an und mit dem Werk Neue Form besorgt hat, von den vereinigten (und mehr oder weniger von der 560-Millionen-Euro-Jahreshonorarumsatz-Agentur Jung_von_Matt selbst dominierten) art directors clubs Deutschlands, Österreichs und der Schweiz als "kreativste Agentur des Jahres 2008" ausrufen — die übrigens auch über das klandestine Sprach- oder "Leitkultur"-Projekt der deutschen Restauration, "deutsch in Europa!", miteinander verbandelt sind, das wohl mit dieser überzeugenden und kultivierten Innovationsleistung der Annexion und Fälschung einer freien kulturellen Kreation per Intrige um ungeahnte Meilen vorangebracht wurde ("Fußball ist Zukunft!").
Er *ist* damit der REPRÄSENTANT der deutschsprachigen Kreativen (obwohl oder gleichwohl er eigentlich ein gescheiterter Jurist ist), bzw. der deutschen Kultur- und Kreativwirtschaft, die die Kulturkreativen (bei denen es sich beileibe nicht nur um selbst künstlerisch Tätige handelt, sondern um eine weltweite gesellschaftliche Bewegung) enteignet und ihre zumeist im Internet aufgestöberten Werke und Werte der deutschen Wirtschaft mehr oder weniger unentgeltlich — allerdings freilich gewiss im Rahmen eines schönen Werbedienstleistungsvertrages — zur Verfügung stellt. Als Halunkenjurist weiß man, wie das geht — und wenn es alles ist, was man weiß. Das reicht hin.
³Die Bezeichnung "unglaubwürdiger Demagoge" verdiente sich Herr Zwanziger in einem langwierigen Rechtsstreit, bei dem es um den Anwurf ging, er sei "ein unglaublicher Demagoge": In einem in diesem Rahmen zugunsten seines Widersachers Weinreich ergangenen Urteil des Berliner Landgerichts erhöhte wiederum dieses als Reaktion auf dieselbe Hochzock-Strategie Zwanzigers (der die Begriffsbestimmung für 'Demagoge' unbedingt einem Rechtschreibwörterbuch entnehmen wollte — wo sie einseitig negativ definiert ist — anstatt einem geeigneteren hermeneutischen Werk) den Einsatz auf "unglaubwürdig".
Ich erhöhe auf "verlogener Demagoge". Mein Kommentar zu jenem Fall, der den hier behandelten Sachverhalt mit einbezieht, findet sich in dem Stück "Ein ausstehendes Urteil".
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*Bob Dylan, Subterranean Homesick Blues
Restauration
Restauration Fragment I
Aus einer Sendung im Deutschlandfunk, 11. Februar 2009, Richtschnur der Kirche ist das II. Vatikanische Konzil
Gesprächsteilnehmer: Prof. Dr. Rudolf Lill (Historiker, Köln) und Hartmut Kriege (Redakteur)
...
"Seit 30 Jahren findet im Vatikan ein Prozess der Restauration statt."
"Also schon unter Beteiligung Kardinal Ratzingers?"
"Ja!"
...
"Gibt es, wenn wir in der Geschichte zurückschauen, andere, parallele Vorgänge, wo bestimmte Gruppierungen sagten, wir können die Entwicklung der Kirche nicht mittragen?"
"Spaltungen, wie Sie jetzt ansprechen, hat es meines Erachtens keine Spaltung gegeben bis 1789."
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Restauration Fragment II
Aus Gilles Deuleze, Bartleby oder die Formel (S. 56)
"(...) Geburt einer Nation, Restauration des Nationalstaates, und doe monströsen Väter kehren im Galopp zurück, während die vaterlosen Söhne erneut zu sterben beginnen. (...)"
rig-pa 0
'pure awareness' in terms of epistemology, 'energetic charge' in terms of the dynamics of a living organism.
Herbert V. Guenther 3, n. 9 S. 253; vgl. dazu auch den "evolutionären Gegenbegriff" ma-rig-pa, sowie rigpa 1 und rigpa 2.
("'Reines Gewahrsein' in epistemologischen Begriffen, 'energetische Ladung' in Begriffen des Kräftespiels bei einem lebendigen Organismus.")
rigpa 1
"Rigpa ist ein tibetisches Wort, das im Allgemeinen ‚Intelligenz‘ oder ‚Gewahrsein‘ bedeutet. Im Dzogchen jedoch, den höchsten Lehren der buddhistischen Tradition Tibets, hat Rigpa eine tiefer gehende Bedeutung: ‚die innerste Natur des Geistes‘. Die gesamten Lehren des Buddha dienen dem Ziel, diese unsere letztliche Natur, den Zustand der Allwissenheit oder der Erleuchtung, zu erkennen und zu verwirklichen – eine Wahrheit, die so grundlegend und universell ist, dass sie über alle Begrenzungen und sogar über Religion selbst hinausgeht." (Sogyal Rinpoche)
Diese Bedeutung inspirierte Sogyal Rinpoche dazu, seiner Arbeit und der tragenden Struktur, die er zur Förderung der Lehren des Buddha im Westen entwickelte, den Namen ‚Rigpa‘ zu geben.
Rigpa (erforscht), wie die Weisheit und das Mitgefühl der Lehren des Buddha in vielen unterschiedlichen Bereichen des heutigen Lebens hilfreich und nützlich sein können.
Text von der deutschen Webseite der über 130 Rigpa-Zentren und -Gruppen in 41 Ländern rund um die Welt (denen der Neue Form- Verfasser übrigens nicht angehört) — eine wunderbar einfache Darlegung des äusserst komplexen Begriffes rig-pa, auf den hier in rigpa 2 näher eingegangen werden soll.
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Zu dem oben ebenfalls äusserst einfach gebrauchten Wort 'Buddha' noch folgende, in dem unten in rigpa 2 zitierten Werk H. V. Guenthers als Fußnote n.19, S. 214 aufgeführte Klärung in fortgeschrittener Terminologie (der hier behandelte tibetische Begriff sangs-rgyas-pa taucht übrigens in dem dort übersetzten Textabschnitt ebenfalls auf) :
"sangs-rgyas-pa. Dieser Begriff, der einen Prozess beschreibt und daher sowohl eine adjektivische wie auch eine verbale Konnotation aufweist, muss von dem Hauptwort sangs-rgyas unterschieden werden (...). Auch das Hauptwort beschreibt im Grunde genommen einen Prozess — ein Erwachen, dank dessen man sich auf die Person, die diese Erfahrung machte und sie dann anderen mitgeteilt hatte, als 'Buddha' (Erwachter) bezog, was alsbald mit dem, was einen richtigen Namen ausmacht, durcheinandergebracht wurde. In der Tat bezieht sich der Begriff sangs-rgyas als Hauptwort darauf, was besser und genauer als Zustand des Erwacht(geistig lebendig)seins beschrieben ist — ein solcher Zustand wird dann mit dem abstrakten zusammengesetzten Hauptwort 'Buddhahood' (etwa: Buddhatum) benannt. Die strikt verbale Bedeutung (sangs-rgyas-pa) deutet auf eine Fluktuation, welche in einer neuen Ordnung resultiert, die Ilya Prigogine und seine Mitarbeiter 'dissipative Struktur' genannt haben. Siehe Ilya Prigogine, From Being to Becoming, pp. 84, 90, 100 et passim."
rigpa 2
Extrakt aus Herbert V. Guenthers Einleitung zu seinem Buch Matrix of Mystery, Boulder & London 1984 (Guenther 6), in welchem er das Geheimnis des Seins aus der Sicht der profundesten Lehre des Buddhismus einen "kreativen Prozess" (S.7) nennt, bzw. als einen solchen beschreibt, zur Illustration der komplexen Auffassung des Dzogchen- (Tib.: rDzogs-chen-) Denkens hinsichtlich der Definition und der Verortung des Begriffes Rigpa (rig-pa); dazu muss man ein bisschen ausholen.
(Es handelt sich dabei um meine Übersetzung ins Deutsche, nach der mir von H. V. Guenther im Jahr 2002 persönlich aufgegebenen, von ihm wiederum von dem herausragenden tibetischen Autor des 14. Jahrhunderts Klong-chen rabs-'byam-pa — aus dessen zahlreichen Werken er sein Leben lang vom Tibetischen ins Englische übersetzt hat — übernommenen Maxime soweit ich es verstanden habe. Fette Auszeichnung des Wortes rig-pa von mir, PH.)
"[ 3 ] Bis hierher haben wir bloß die gröbsten Andeutungen in Bezug auf die dynamischen Prozesse gemacht, die das Geheimnis des Seins konstituieren. Zwei wichtige Tatsachen hinsichtlich dieser Prozesse müssen nun angesprochen werden: (1) sie enthüllen eine funktionale Komplementarität (dbyer-med), welche jeden Versuch vergebens sein lässt, ein auftrennbares Fungieren von Ursache- und Wirkungs- Komponenten sowie ein auftrennbares Fungieren eines letzthin gültigen (ultimately valid) und eines konventionell gültigen (conventionally valid) Wirklichkeitsmodus zu markieren; und (2) sie sind wesenhaft für das (- nicht abgeleitet von dem -) Geheimnis des Seins. Es ist zugegebenermaßen schwierig, diese Tatsachen akkurat auszudrücken ohne auf den Gebrauch eines komplexen Begriffsapparates für prozessuales Denken zurückgreifen zu können, wie er von Mathematikern entwickelt worden ist, da unsere Alltagssprache so gebunden vom mechanistischen Denken ist. Ohne einen Zugang zu solch einem Symbolismus zu besitzen, gingen jene in der rDzogs-chen- Tradition, die selbst tief befasst waren mit dem kommunikativen Stoß des Geheimnisses des Seins (Guhyamantrayana), die Tatsache der Komplementarität des Seins in äusserst bündiger und kryptischer Sprache an. Rong-zom-pa Chos-kyi bzang-po erörtert diese Komplementarität wie folgt:
[Das Guhyamantrayana] (1) sieht das letzthin Gültige als "Ursache" und das konventionell Gültige als "Wirkung"; (2) es sieht die "Ursache" als (des Individuums gegenwärtigen) Status und die "Wirkung" als eine Konfiguration von Programmen (configuration of regents); (3) es sieht die Taten und das Betragen (von jemandem) als Beweis für die Ressourcen des Seins; und (4) es sieht, dank des existenziellen Wertes (des Geheimnisses des Seins) sogar im Bereich des konventionell Gültigen, "Ursache" und "Wirkung" als (unauftrennbar) komplementär.
Es sollte sorgsam notiert werden, dass sich im buddhistischen Gedanken das, was hier als Ursache (rgyu) übersetzt wird, darauf bezieht, was genauer gesagt die Bezugsgröße (momentum) eines Prozesses ist, und als solche zugleich Wucht (momentum thrust) wie Schwungzurückhaltung (momentum conservation) aufweist. Ähnlich muss das, was mit Wirkung ('bras-bu) wiedergegeben ist, als ein unabgeschlossenes Kulminieren verstanden werden. Um die Analogie einer Welle zu gebrauchen, kann dieses Kulminieren entweder als nach oben gerichtet (die Wellenkrone) oder nach unten gerichtet (das Wellental) vorkommen. Wie in der oben zitierten Kommentarstelle von Rong-zom-pa Chos-kyi bzang-po zum Guhyamantrayana schon angedeutet, ist das "Tal" das, was mit einem Verpackungsterminus für die Gesamtheit des durch egozentrisch spaltende mentale Aktivität Verarbeiteten das konventionell-Gültige genannt wird, das wegen seiner selbstbeschränkenden Wirkung als unbefriedigend empfunden wird. Es ist genau dieses Unbefriedigende (als Wirkung), welches, als Ursache, eine optimierende Bewegung auslöst, die zu jenem unabgeschlossenen Kulminieren führt, das "Konfiguration der Programme" ("configuration of regents") genannt wird. Es liegt in der ureigenen Dynamik der Optimierung, dass jemandes Handeln und Betragen — gelebt als "arbeiten am" Unbefriedigenden — den Beweis für die reichen Ressourcen des Seins erbringt. Denn das, was Ressourcen des Seins (tshogs) genannt wird, ist das, was solche Erfahrungen wie "arbeiten an der eigenen Situation" ermöglicht, wobei die zeitlos verweilende Tatsache der Eigenentfaltung (auto-presencing; s. u.) des Seins in aller Offenheit als dessen Potenzial für diese Möglichkeit sorgt.
[Einschub; PH: Bei anderer Gelegenheit, in seinem Buch Wholeness lost and Wholeness regained, S. 3, kommentiert H. V. Guenther eine Stelle aus dem opus magnum Padmasambhavas, dem sPros-bral don-gsal — wo es heisst, "Since apart from (the whole's) auto-presencing — there is no allo-presencing — the (whole's) energy/intensity "stuff" remains invariant, the coming-to-presence (of the phenomenal world) is (the whole's) uniquely autopoietic dynamics (thig-le nyag-gcig) radiating in its absolute auto-presencing." — mit den Worten: special attention should be paid to the whole's autopresencing in what is experienced as the phenomenal world in whose actual presence the experiencer plays an important role by 'interpreting' what 'lights up'. Speaking of the whole's auto-presencing as an auto-dynamic lighting-up is a phenomenologically accurate description of an inner psychic process. /Einschub; PH]
Schließlich macht die obige Passage die wichtige Beobachtung, dass das, was sogar in konventioneller Ausdrucksweise aus dem einen Blickwinkel als Ursache beurteilt werden mag, aus einer anderen Perspektive als Wirkung betrachtet werden kann — da sich beide Begriffe auf komplementäre Erfahrungsphasen beziehen, die in die selbstregulierende Dynamik des Seins selbst eingebettet sind.
Das Geheimnis des Seins ist nicht nur als eine unauftrennbare Komplementarität von Modalitäten oder Prozessen charakterisierbar. Die Prozesse selbst sind wesenhaft für das Geheimnis des Seins und nicht davon abgeleitet, und es lässt sich von ihnen als solchen nicht einmal sagen, sie fänden in der Zeit statt. Als Prozesse des tiefen Geheimnisses des Seins (Being's very mystery) haben sie gewissermaßen immer (always) stattgefunden — und dennoch darf man sie sich nicht als ewiglich wirkend vorstellen. [n. Es ist dieser Unterschied zwischen Zeitlosigkeit (ye-nas) und Ewigkeit (rtag-mtha'), der den Abgrund markiert, welcher Buddhismus und Hinduismus trennt. Der Buddhismus, namentlich in seinem rDzogs-chen- Aspekt, ist durch und durch prozessorientiert, dazu im Gegensatz ist der Hinduismus von statischen Konzeptionen beherrscht. /n.] Um auf dieses Spezifikum (special sense) eines Immer-Stattfindens ohne wie im letzteren Fall mit seiner ziemlich automatischen Assoziation einer zeitlichen Abfolge einen zeitlichen Ausgangspunkt gehabt zu haben hinzuweisen, werden wir den Ausdruck zeitloses Verweilen gebrauchen. Zusammenfassend sind unteilbare Komplementarität und zeitloses Verweilen Mittel (ways), um auf das Geheimnis des Seins hinzudeuten, und nicht, um es zu erklären; sie mögen nur in diesem Sinne als durchgängige Merkmale betrachtet werden.
Weiterhin enthüllt der dynamische Charakter des Seins zugleich drei zeitlos verweilende Aspekte: (1) den essenziell offenen ( d. h. nicht-reduktiven) Charakter des Seins, genannt vollkommene Offenheit (stong-pa); (2) was man sich als hochenergetisches Leuchten des Seins vorstellen kann, genannt pures Leuchten (gsal-ba); und (3) die wesenhafte Intelligenz des Seins als Ganzem, dessen erregende Natur ihm eine sehr aktive Stellung (highly active disposition) verleiht, die gleichsam die ununterbrochene Kontinuität dessen "formt", was Erfahrung ermöglicht. Dies wird die erregende Intelligenz des Seins (rig-pa) genannt, eine aktive Intelligenz, die in jeder Phase der Eigenentfaltung des Seins in der und als die Vielfalt von Strukturen gegenwärtig ist, welche insgesamt (collectively) das Universum und seine Bewohner genannt werden. Die kreative Dynamik dieser erregenden Intelligenz operiert als eine reine — im Sinne von zeitlos verweilender und daher stets frische — Erkennbarkeit (cognitiveness). Es ist diese reine Erkennbarkeit (ye-shes), die gewissermaßen die Möglichkeit zu jedwedem Erkenntnisakt ausmacht. Dementsprechend lässt sie sich als die kognitiv dynamische Facette des Seins-als-Existenz bezeichnen. Insofern sie als Basis und Grund für alle möglichen Erfahrungen fungiert, ist sie Erfahrung-an-sich (sems-nyid). Der im Wesentlichen nicht-reduktive Charakter der Erfahrung-an-sich, selbst eine Reflektion des Geheimnisses des Seins, wird von Klong-chen rab-'byams-pa (Yid-kyi mun-sel, fol. 56b) folgendermaßen dargestellt:
Erfahrung-an-sich als ein zeitlos verweilendes reines Leuchten dehnt sich auflösend aus (dissipatively expands [sangs-rgyas-pa] into) zu einer [sowohl holistisch als die 3 Aspekte oder Phasen eines Prozesses, oder auch im Hinblick auf das Individuum interpretierbaren] Triadenanordnung, welche sich unmöglich als Substanz oder Qualität etablieren lässt.
Diese prägnante Feststellung bringt einen maßgeblichen Einblick in die Natur der Erfahrung-an-sich zur Darstellung. Weil sie der Grund aller möglichen Erfahrungen ist, könnte man gründlich versucht sein, sie sich einfach als eine grundlegende Möglichkeit oder als eine freilich metaphysische Hypostasierung vorzustellen. Doch wie aus der zitierten Passage erhellen sollte, ist Erfahrung-an-sich genau das Gegenteil davon; sie ist ein aktives Entfalten in Anordnungsvielfalten, welche das Geheimnis des Seins bewahren und befördern, indem sie allen Tendenzen zu reduktiver und restriktiver Strukturierung ihre Auflösung erteilt. (...)"
___________
Ebd.: Erfahrung-an-sich = "Experience-as-such is likened to the cloudless autumn sky, a vast expanse of blue which draws us further and further into infinite realms."
Vgl. die ebenfalls wunderbare — und wunderbar knappe — Definition Guenthers in rig-pa 0, sowie den "evolutionären Gegenbegriff" ma-rig-pa.
Schäuble, Dr. Wolfgang (CDU), und die "Mitte"
Deutscher (CDU-) Bundes- Innen- und Sport- Minister im Kabinett I (2005-2009) der Regierung Merkel (CDU), deutscher Bundes- Finanz- Minister im Kabinett II (ab September 2009) der Regierung Merkel.
Der Herr Schäuble hat eine eindeutige politische Ausrichtung, deren nahezu unverhohlene Tendenz zum Totalitären er auch immer wieder selbst gern unter Beweis stellt; klappern gehört eben zum Handwerk.
Dass allerdings gerade ein solcher, unter anderem bereits durch eine schwere Schmiergeld- bzw. "Spenden"- Affäre zur Jahrtausendwende (siehe dazu den Wikipedia-Artikel über Schäuble) gebrandmarkter Charakter dann auch noch ausgerechnet mit der exklusiven politischen Aufsicht über -, bzw. dem politischen Wegsehen hinsichtlich -, bzw. gar Konspirieren mit solch eminent hebelwirksame(n) Bereiche(n) wie die deutschen Sportverbands-Landschaft (z.B. DFB Deutscher Fußball-Bund: 6,75 Millionen Mitglieder, nicht-föderalistischer Dachverband für 27.000 Vereine; oder DOSB Deutscher Olympischer Sport-Bund: 26 Millionen Mitglieder und ebenfalls nicht-föderalistischer Dachverband für allerlei "olympische Ideen"), sowie die deutsche, für die gesamte Eurozone maßgebliche Finanzwirtschaft betraut wird, wirft auch ein bezeichnendes Licht auf die ostdeutsche CDU-Vorsitzende (was sie übrigens im Jahr 2000 auf Schäubles Vorschlag und Betreiben hin wurde, der gerade wegen seiner Spendenaffäre sämtliche Ämter niederlegen hatte müssen und es selbst nicht mehr werden konnte) und CDU-Bundeskanzlerin Merkel — sowie die "politische Kultur" des "eine Hand wäscht die andere und wer bei dieser 'Einheits-'Taktik nicht mitspielt, kriegt den Bannstrahl und fliegt 'raus" in dieser zunehmend (- das will nach der Ära Kohl etwas heissen! -) nach einer immer noch mächtiger werdenden Kriminellenlegitimierungsvereinigung riechenden Partei.
Die Rheinische Post schreibt am 17. Mai 2001 über Wolfgang Schäuble zur Italien- Wahl und (zu) den Medienbeteiligungen der SPD unter dem Titel Kräfte der Mitte gestärkt: "So zählt beispielsweise der ehemalige CDU- Vorsitzende Wolfgang Schäuble sogar die in Italien regierende Koalition aus neoliberal orientierten Rechtspopulisten (Forza Italia), Neo- oder Postfaschisten (Alleanza Nazionale) und Separatisten (Lega Nord) zur 'Mitte'.
Er zieht eine Parallele zum Regierungsbündnis von FPÖ und ÖVP. 'Eine ähnliche Entwicklung kann man auch in Österreich beobachten, seit Wolfgang Schüssel Bundeskanzler ist — was im übrigen denen Recht gibt, die sagen: Aufgaben großer Volksparteien ist es, zur Mitte hin zu integrieren.'"
Die Zeit der "großen Volksparteien" scheint jedoch erst einmal vorbei zu sein, die CDU kann im Jahr 2010 beispielsweise in der Koalition mit der auf unter 5 Prozent der Stimmen gefallenen FDP nur noch mit einem runden Viertel der Wählerstimmen rechnen. Und da muss man sich dann doch etwas einfallen lassen auf dem Gebiet der Propaganda ...
... muss sich notfalls, um den alten Wein dann eben in einem neuen Schlauch absetzen zu können, gar etwas auf letztlich (wieder einmal) regierungskriminelle Weise aneignen, das ansonsten die Zukunftsaussichten für den CDU-"Einheits"-Totalitarismus noch weiter schmälern würde, muss eben als ultima ratio auf einen Fahnenbetrug einsteigen und diesen bloß politisch-juridisch decken — wozu ist man denn an der Macht? —, den die spin doctors und Juristenkollegen so glorios über den DFB vorbereitet haben: Das ist die Lebensverlängerung ... wenn es klappt; also muss es klappen, um jeden Preis.
"Das deutsche ***"
Mit dem Begriff "das deutsche ***" bezeichne ich jene (deutschen) Charaktere, die unter dem — möglicherweise durch alle juristischen Instanzen durchgehaltenen und auf das größte Verständnis stoßenden — Vorwand, im "nationalen Interesse" zu handeln oder gehandelt zu haben bei ihren Verbrechen, eiskalt Betrug zu ihren vorrangigen, eigenen und selbstsüchtigen Zwecken verüben; es machte die Sache auch nicht besser, wenn sie es tatsächlich zu jenem trugbildhaften Zweck täten, den sie auf ihr Etikett pinseln (denn ausschließlich diesen ohne jeden Eigennutz oder hintergründiges Kalkül — und sei es auch nur die Ehre des Ehrsüchtigen — zu verfolgen dürfte ausgeschlossen sein).
In der deutschen Geschichte wimmelt es von solchen Typen, die absolut nicht der Sparte der Nationalhelden zuzuordnen wären; das herausragende Beispiel dürfte jener Waldemar Pabst sein, der unter anderem die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht auf sein Gewissen nahm (und gleichwohl nie dafür zur Rechenschaft gezogen wurde), während er groß in den Waffenhandel mit dem deutschen Militär und später mit den Nazis einstieg.
In diesem Zusammenhang sollte vielleicht jemand beispielsweise den Herrn Doktor Zwanziger einmal ernsthaft fragen, welche geldwerten, ideellen, politischen und direkt finanziellen Vorteile er durch seine Rolle in der Fahnenbetrügeraffäre nicht nur als DFB-Chef, sondern auch als Vorsitzender der Aufsichtsräte der DFB-Medien- GmbH & Co. KG, der DFB- Wirtschaftsdienste GmbH, sowie nicht zuletzt als CDU- Funktionär bereits erlangt hat — geschweige denn zu erlangen hoffte, wenn er damit bereits ans Ziel seiner Wünsche gekommen wäre.
Schöpfung der Idee im Sinnlichen
Alain Badiou "(...) Ich denke, man sollte der Definition von der Kunst als sinnlicher Form der Idee diejenige von der Kunst als einer sinnlichen Schöpfung der Idee vorziehen."
Frank Ruda und Jan Völker "Wenn damit nicht wie in der Folge Hegels ein sinnliches Scheinen einer vorgeordneten Idee gedacht sein soll, dann hängt alles von dem Moment ab, in dem die Idee im Sinnlichen geschaffen wird. Jede Schöpfung der Idee im Sinnlichen rekurriert somit nicht auf ein ihr Vorhergehendes, sondern gibt den Blick darauf frei, was die in ihr erscheinende Idee gewesen sein wird. (...)"
Schwarze Kassen
Der Begriff wurde in Deutschland stets in Zusammenhang mit der CDU bekannt (Adenauer, Kohl etc.); kaum bekannt hingegen wurde, woher die Gelder in diesen Kassen stammten (der ehemalige Schatzmeister der CDU unter Kohl, Kasimir zu Sayn-Wittgenstein, erfand sogar "Jüdische Vermächtnisse" zur Verschleierung der Quellen), und noch weniger wurde generell die Frage gestellt, wofür diese Schwarzen Kassen denn dienen.
In den USA gibt es seit dem Bau der ersten Atombombe das "Black Budget", das seinerzeit zur Finanzierung des Manhattan-Projekts diente und seither mitgeschleppt wird als "Geheimanteil des Pentagon-Budgets von 25 Prozent, aus dem quasi eine militärische Parallelregierung finanziert werden kann." (H. J. Krysmanski in einem Gespräch mit Telepolis-Autor Reinhard Jellen am 30.12.2009)
Selbstorganisation
Selbstorganisierend und/oder selbststrukturierend sind Begriffe aus der neueren Evolutionslehre. (Vgl.: Prigogine; kulturelle Evolution ebd.)
An dieser Stelle ist die Evolution des Verständnisses des Geistes (Engl.: mind) entscheidend: Der Wandel von einer repräsentationalen hin zu einer prozesshaften Ansicht, von einer Ansicht als handele es sich um einen Satz von Operatoren, die die Welt "repräsentieren", hin zu einer Ansicht von einem selbstorganisierenden Prozess, in welchem sich die Gesamtheit - Geist/Erfahrung/Welt - dynamisch entlang inhärenter Leitprinzipien entwickelt, also evolviert.
Vgl. den Ausdruck 'selbstorganisierende Karten' (Wikipedia).
Semantik der deutschen Demagogie
Die folgenden Abschnitte — "Sig-Rune, Sieg-Rune" — sind hinsichtlich der deutschen Geistesgeschichte im Zusammenhang mit dem demagogischen Einsatz von Zeichen und Fahnen von besonderer Bedeutung. Durch die oftmals auf wissenschaftlichen Mythologemen (wenn nicht gar immer auf den überkommenen Maßgaben der deutschen Theokratie) beruhenden geistigen Weichenstellungen des 19. Jahrhunderts war es zur vom deutschen Chauvinismus verschuldeten Katastrophe des Ersten Weltkriegs gekommen — eine Tatsache, die in der Folge anzuerkennen nur den Wenigen überlassen wurde. Beim traurigen, aber überwältigenden Rest der deutschen Bevölkerung war gerade solche Einsicht verpönt — was folgerichtig zur nächsten Katastrophe führte. Und so scheint es weiterzugehen ... weitergehen zu müssen, wenn man der nach wie vor virulenten, noch immer von den selben Mythologemen besessenen, aus zynischen demagogischen Gründen (wie die Geschichte des Werkes Neue Form zeigt) auf das Brutalste und Autoritärste unerbittlich daran festhaltenden und auswegslos darauf rekurrierenden deutschen Gewalt folgt.
Ihr Muster folgt stets dem Tod, und nicht dem Leben — das völlig von jenen dogmatischen, das Subjekt bei absoluter Unterwerfung scheinbar maximal aufwertenden Maßgaben der Theokratie ... zu deren Zwecken absorbiert wird:
"Deutschland, du wirst leuchtend stehn/ Mögen wir auch untergehn."
Fahnenlied der Hitlerjugend
"Uns're Fahne flattert uns voran,/ Uns're Fahne ist die neue Zeit./ Und die Fahne führt uns in die Ewigkeit!/ Ja die Fahne ist mehr als der Tod!"
Fahnenlied der Hitlerjugend
Es ist die Okkupation des deutschen Gedankens, dessen besondere Fähigkeit wohl gerade in einer Erkenntnis der Faktizität besteht, mit dem staatlichen Faktum, mit der "deutschen Staatsidee", zum Zwecke des Abschöpfens jener Fähigkeit und der Transponierung ihres Ertrages auf das Konto der deutschen Theokratie — deren furchtbare Verlogenheit bei Androhung der Todesstrafe (bzw. moderner: bei Entzug der individuellen Lebensgrundlagen per Totalanwendung des souveränen Banns) auf keinen Fall in Frage gestellt, geschweige denn bloßgestellt werden darf.
So darf auch das romantische (nichtsdestoweniger brutalstmögliche) deutsche Dispositiv SchwarzRotGold, das jene Theokratie konserviert, aus der Sicht der Konservativen nicht ungestraft angefasst, geschweige denn deaktiviert werden (Hitler-Deutschland deaktivierte dieses Dispositiv nicht, indem die Hakenkreuzfahne zunächst parallel dazu und dann ausschließlich eingeführt wurde: Das schwarze Hakenkreuz auf weisser Scheibe auf rotem Grund ist die Kern-Darstellung des Michaels-Mythos'; vgl. dazu die John_Heartfield-Fotomontage 'Blood and Iron', oben rechts.)
Sig- Rune, Sieg- Rune (I) Deutsche Jugend
Dieses Bild zeigt ein (oder ähnelt einem) Symbol, das von nationalsozialistischen oder anderen in der Bundesrepublik Deutschland wegen Verfassungswidrigkeit verbotenen Organisationen verwendet wurde. Die Verwendung dieser Symbole in der Öffentlichkeit ist in der Bundesrepublik Deutschland verboten (§ 86a StGB).
Bei Wikipedia heisst es zu diesem Zeichen unter dem Eintrag Siegrune:
"Anfang des 20. Jahrhunderts erschien dem esoterischen und „völkischen“ Autor Guido von List in einem Traum ein neues Runenalphabet, das er das „Armanen futhark“ nannte. Dieses Alphabet widersprach den wissenschaftlich fundierten Kenntnissen über die Runen und war ein reines Phantasieprodukt. Diese so von ihm festgelegten Runen belegte er mit Namen. Unter anderem erhielt die betreffende „S“-Rune, die wissenschaftlich gesehen als „Sowilo“, "Sol", oder "Sonne" belegt ist, den neuen Namen „Sig“. Seiner Phantasie freien Lauf lassend, assoziierte von List die Rune jedoch auch mit zahlreichen anderen Begriffen: „sol“, „sal“, „sul“, „sig“, „sigi“, „Sonne“, „Heil“, „Sieg“, „Säule“, „Schule“ u.s.w. waren die von ihm gewählten Deutungsmöglichkeiten seiner Rune. Des Weiteren erklärte von List zum Bedeutungsinhalt unter anderem folgendes:
"(...) „sal und sig“ ! - („Heil und Sieg !“) - Dieser vieltausendjährige urarische Gruß- und Kampfruf, (...), ist in der „Sig-Rune“ (Siegrune), dem elften Zeichen des Futharks zum Symbol geworden: „Der Schöpfergeist muß siegen“ ! (...)"
"(...) in der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Name „Sig“ durch die Bezeichnung „Sieg“ ersetzt, da dieser Name im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie wesentlich passender erschien und den ohnehin schon erfolgten Bedeutungswandel bekräftigte (...)"
Als politisches Zeichen "in der Zeit des Nationalsozialismus war die einfache Siegrune das Emblem des Deutschen Jungvolks in der Hitler-Jugend."
"(...) Ebenso wie alle anderen Runen kann das Zeichen auch symbolisch oder magisch verwendet werden. Belege aus germanischer Zeit wären beizubringen. Für spätere esoterische Ariosophen bietet sich in Anlehnung an römisches Vorbild die Assoziation mit der Sonneals der kosmisch ewig siegreichen Macht an. So wird das Zeichen zum Sinnbild unerschütterlichen Glaubens an den eigenen Endsieg."
Sig- Rune, Sieg- Rune (II), SS
Dieses Bild zeigt ein (oder ähnelt einem) Symbol, das von nationalsozialistischen oder anderen in der Bundesrepublik Deutschland wegen Verfassungswidrigkeit verbotenen Organisationen verwendet wurde. Die Verwendung dieser Symbole in der Öffentlichkeit ist in der Bundesrepublik Deutschland verboten (§ 86a StGB).
Bei Wikipedia heisst es zu diesem Zeichen unter dem Eintrag Schutzstaffel:
"Die Schutzstaffel der NSDAP (Abkürzung SS) wurde in der Weimarer Republikam 4. April 1925 als Sonderorganisation der NSDAP zunächst zum persönlichen Schutz Adolf Hitlers gegründet. Sie unterstand seit dem Reichsparteitag 1926 der Sturmabteilung (SA) und wurde nach dem vermeintlichen "Röhm-Putsch" 1934 zu einer eigenständigen paramilitärischenOrganisation der NSDAP, die zugleich den parteiinternen „Polizeidienst“ ausübte. In der Zeit des Nationalsozialismus war die SS maßgeblich amHolocaust beteiligt und wurde nach 1945 als verbrecherische Organisation verboten. (...)"
"(...) Die aus der Sturmabteilung ausgegliederte Schutzstaffel (SS) derNationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, wurde zunächst mit den Anfangsbuchstaben SSbezeichnet, später schrieb und druckte man diese zwei Buchstaben stets in Runenform. Manche Schreibmaschinen jener Zeit hatten eine Sondertype für das gezackte SS. In ihrer endgültigen Form wurden die Siegrunen der SS im Jahre 1929 nach einem Entwurf des arbeitslosen Grafikers Walter Heck eingeführt[4]. Durch ihre geschickte Proportionierung sollten sie offenbar einen Ausdruck von Dynamik sowie Bedrohlichkeit erwecken. Von der SS wurde die doppelte Siegrune als Symbol auf ihrer so genannten „Hausfahne“ sowie auf Kraftwagen-Standern verwendet. Ferner fand man sie auf Kragenspiegeln und Stahlhelmen der Waffen-SS.
Nächst dem Hakenkreuz ist die Siegrune das Symbol, welches am deutlichsten auf nationalsozialistische Vorstellungen oder Absichten hinweist. Nach dem deutschen Strafgesetzbuch ist die Verwendung dieses Zeichens strafbar. Mit geringfügigen Änderungen der graphischen Ausformung versuchen Gestalter einschlägiger CD-Cover und Aufnäher das Verbot zu unterlaufen. Außerhalb der Bundesrepublik Deutschland aktive Neonazis benutzen das Zeichen weiterhin sehr offen."
Vgl. das nächste Stichwort, Sig- "Rune" transzendiert (und "verflüssigt"): anatopia
Sieg, spirituell
Der Hinweis auf den "arbeitslosen Grafiker Walter Heck" (im vorangehenden Stichwort) ist interessant. Wurde dem Mann sein Zeichen genauso aus der Hand gewunden und von den totalitären Propagandisten des 3. Reichs missbraucht wie 80 Jahre später das Werk Neue Form von den totalitären Propagandisten einer versuchten Wiederholung jener katastrophalen Epoche?
An jenem "S" ist aus der Sicht der Universalien etwas Bemerkenswertes, indem es die Dualität Himmel/Erde in der Form eines Blitzes zusammenfasst (jedoch — und insofern ist es rückständig — keineswegs transzendiert; es zeigt das Problem, übersteigt es jedoch nicht in einer Lösung, und zementiert es dadurch).
Der "punktuelle" Bezug, die "Herableitung" eines Himmelsbezuges auf den materiell-spirituell konnotierten Begriff der "Heimat", "deiner" Heimat (in der Nutzung durch die Jugendarbeit der totalitären Nationalsozialisten), ist eng verwandt mit jenem Propaganda-Spruch, den Jung_von_Matt aufkaufte und für die CDU in eine breite Kampagne ausklopfte: "Du bist Deutschland" [und wenn du so weit bist, nehmen WIR dir deine Frucht ab].
Wir brauchen aber, wie es der Cyberpionier John Perry Barlow in seiner Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace (1996) ausdrückte, "eine Welt, die alle betreten können ohne Bevorzugung oder Vorurteil bezüglich Rasse, Wohlstand, militärischer Macht und Herkunft".
Ein "Sieger" ist erst, wer "den lebendigen Himmel selbst" betreten konnte (bzw. der, den der lebendige Himmel als sein eigenes Selbst betrat oder betritt, das — und das ist das Geheimnis — nicht und niemals als ein separates Selbst existiert) — und da war unter den historischen Staats-Nazis kein Einziger; die suchten, rissen alles auf, richteten die Welt zugrunde, und fanden dennoch: Nichts. Sie blieben die ("unvollständigen") Nihilisten, die sie waren, seit sie mit den (Martin Heidegger verstehenden) Worten von Giorgio Agamben "die Erfahrung der Faktizität in einen biologischen "Wert" verwandelt" hatten (Vgl. G. Agamben 2, S. 163).
Stasi- bzw. MfS- Zersetzungsrichtlinie 1/76
"Stasi-Richtlinie 1/76 zur Zersetzung
Berlin, Januar 1976 (damals geheime Verschlussache)
Zur Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge (OV) von Minister und
Stasi-Chef Mielke, Ministerium für Staatssicherheit (MfS).
In dieser Richtlinie werden Stasi-Mitarbeitern u.a. Anweisungen
gegeben, wie negative Personen und Gruppen durch Zersetzung bekämpft,
"feindlich-negative Handlungen einschließlich deren Auswirkungen
vorbeugend verhindert, wesentlich eingeschränkt oder gänzlich
unterbunden werden", sowie entsprechende operative Massnahmen zum
"Abschluss" gebracht werden sollen.
Auszüge:
"2.6. Die Anwendung von Maßnahmen der Zersetzung
2.6.2. Formen, Mittel und Methoden der Zersetzung
...Zersetzungsmaßnahmen können ... als relativ selbstständige Art des
Abschlusses Operativer Vorgänge oder im Zusammenhang mit anderen
Abschlußarten angewandt werden...
Bewährte Formen der Zersetzung sind [Auszug]:
- systematische Diskreditierung des öffentlichen Rufes, des Ansehens
und des Prestiges auf der Grundlage miteinander verbundener wahrer,
überprüfbarer und diskreditierender, sowie unwahrer, glaubhafter,
nicht widerlegbarer, und damit ebenfalls diskreditierender Angaben;
- systematische Organisierung beruflicher und gesellschaftlicher
Mißerfolge zur Untergrabung des Selbstvertrauens einzelner Personen;
- die gezielte Verbreitung von Gerüchten über bestimmte Personen
einer Gruppe, Gruppierung oder Organisation;
- die Vorladung von Personen zu staatlichen Dienststellen oder
gesellschaftlichen Organisationen mit glaubhafter oder unglaubhafter
Begründung.
Diese Mittel und Methoden sind entsprechend den konkreten Bedingungen
des jeweiligen Operativen Vorganges schöpferisch und differenziert
anzuwenden, auszubauen und weiterzuentwickeln."
Soweit die Original-Stasi- Richtlinie mit Maßnahmenkatalog, hier
abrufbar: http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?MfS-Richtlinie_1-76
Das vollständige Original der Richtlinie (Geheime Verschluss-Sache,
GVS MfS 008-100/76: Richtlinie Nr. 1/76 zur Entwicklung und
Bearbeitung Operativer Vorgänge) befindet sich im Archiv der BStU
<http://www.bstu.de/>
Die Hochschule des MfS hat entsprechend der Richtlinie 1/76 ein etwa
fünfzig Seiten umfassendes "Lehrmaterial" über Zersetzung und
Verfolgungsinstrumente mit zahlreichen Beispielen erstellt. Wobei
gleichzeitig darauf hingewiesen wurde, "einen originellen, der
Situation angepassten Weg auszuarbeiten ... die Entwicklung und
Organisierung von personen- und sachverhaltsbezogenen
Zersetzungsmassnahmen muss als ein schöpferischer Prozess angesehen
werden" (zitiert nach Knabe 2002, S. 27 Print)."
(Hier zitiert nach Munzert 2012)
Sozialdarwinismus
Der Faschismus nimmt die Ideologie des Imperialismus auf, die besagt, dass die Nationen wie Tiere in einem Kampf ums Dasein stünden. Dieser Kampf, der nur den Sieg oder den Untergang als Ergebnis kennt, wird abgeleitet von Charles Darwins Evolutionstheorie des "survival of the fittest" über das Tierreich. Der Mensch wird hier als Teil der Natur den Gesetzen der Wildnis unterworfen. Aus den Völkern werden so ideologisch erbitterte Feinde gemacht, die entweder die anderen in Kriegen besiegen oder untergehen werden. Am Ende der Geschichte steht nach den Faschisten eine Nation, die alle anderen unterjocht oder vernichtet hat.
Quelle: http://www.lsg.musin.de/geschichte/geschichte/natsoz/ideologie_des_faschismus.htm
"Spiritualität"
Zu diesem Begriff, wie er hier in seiner Fülle verstanden wird, ein Zitat von Herbert V. Guenther (aus seiner Einleitung zur englischen Übersetzung des 'Full-fledged Khyung-chen- Bird' von Klong-chen rab-'byams-pa):
"(...) Was wir hier als "Spiritualität" bezeichnet haben, ist im Falle Śrīsimhas eine Fortsetzung und Vertiefung des mentalistischen Trends (cittamatra, im Tib. sems-tsam) im indischen buddhistischen Denken, das, nicht wie seine zeitgenössische und in der Folge eingetretene Voreingenommenheit durch Logik, von herausragender existenzieller Signifikanz war: — aus der Sicht der Ontologie wurde "Spiritualität" das "Denken des Denkens" (sems-nyid) genannt; aus der Sicht der Psychologie wurde sie "Geist" genannt; aus der Sicht des vorherrschenden Zeitgeistes wurde sie "der Stoß des Denkens in Richtung Verfeinerung und Ganzheit" (byang-chub-kyi sems) genannt. All diese Ausdrücke waren Versuche, das Geheimnis auszuloten, das das lebendige menschliche Individuum ist*. Klong-chen rab-'byams-pas Gebrauch dieses Bildes des khyung-chen, durch das er auf Śrīsimha anspielt, ist somit ein Tribut an eine Person, die er hoch schätzte. (...)"
tantrayana
Tantra bedeutet Zusammenhang, yana heisst der Weg, bzw. das Gehen des Weges (Sanskrit). Hier ist ausschließlich der buddhistische, genauer der tibetische buddhistische tantrayana gemeint.
Siehe z. B. auch "Spiritualität", und hier, sowie hier.
Theokratie
"... die furchtbare Theokratie, unter der die Deutschen seit tausend Jahren zu leiden haben ..."
Hugo Ball kommt am Ende seines Buches Zur Kritik der deutschen Intelligenz (1918) zu einem Schluss, der sich heute wie die reinste Prophetie auf unsere Gegenwart liest, da diese schon wieder einmal — dank der unausgesetzten Bemühungen der volksbetrügerischen Demagogen — dem deutschen Irrtum und Wahnsinn anheim gestellt ist:
"(...) Die "gottgewollte Gesellschaftsordnung", die "gottgewollten Abhängigkeiten", die "gottgewollten Realitäten" (...) wirken noch heute. Der Kompromiss der Kirche mit dem Staat ließ das Evangelium der Armen in Vergessenheit fallen und rückte die Opfertragödie in den Vordergrund der Betrachtung. Der Kompromiss der Theologie mit dem irdischen Reich abstrahierte vom "Opfertod" Christi blutsaugerische Ausbeutungsmethoden den gekreuzigten Völkern gegenüber, schmorte die Ketzer und Rebellen und verwies etwaige Glücksansprüche der Herde auf ein besseres Jenseits. Die Theokratie wurde Züchtungssystem aller erdenklichen Servilität. (...)" (op. cit., S. 242)
In diesem Zusammenhang ist die Definition des Bösen interessant, die Giorgio Agamben in dem Büchlein 'Die kommende Gemeinschaft' (Agamben 5, S.45) im Abschnitt 'Ethik' ("(...) Der Mensch, der die Potenz zu sein und nicht zu sein ist ...") gibt: "(...) Das Böse besteht einzig in der Entscheidung, in der Schuld der Existenz zu verbleiben, sich die Potenz-nicht-zu-sein als eine Substanz oder einen Grund jenseits der Existenz anzueignen, oder gar, (und das ist das Schicksal der Moral) die Potenz, also den eigentlichsten Modus der menschlichen Existenz, als ein Verschulden zu betrachten, das es um jeden Preis zu unterdrücken gilt."
Siehe auch: Theokratische (ekklesiastische) Dogmatik unter Die Kirche Michaels und Der Eid Aqae
Vgl.: Carl Schmitt, Politische Theologie
>translatio imperii<
Trug, Betrug, Lüge; betrügen, lügen etc.
trügen Vb. 'betrügen, täuschen, irreführen'. Das nur im Dt. und Nl. belegte stark flektierende Verb ahd. triogan (8.Jh.), mhd. triegen '(be)trügen, täuschen', refl. 'sich täuschen, sich irren', asächs. driogan 'betrügen'. mnd. drēgen, mnl. drieghen ist verwandt mit ahd. gitrog 'Trugbild, Gespenst' (9. Jh.), asächs. gitrog 'Trugbild', anord. draugr 'Gespenst, Wiedergänger', mit der Wortgruppe Traum sowie mit aind. drúhyati 'beschädigt, sucht zu schaden', drŏghah 'schmähend, boshaft, trügerisch', awest. draog- 'lügen, trügen', mir. aurddrach 'Gespenst'. Alle Formen führen auf *dhreugh- 'trügen, listig schädigen', vielleicht eine Erweiterung der Wurzel ie. *dhųer(e)- 'durch Täuschung, Hinterlist zu Fall bringen, schädigen' (...).
T r u g m. 'Betrug, Täuschung, falscher Schein' (...) trug ist vor allem lebendig in der Fügung Lug und Trug (16. Jh.) (...).
T r u g s c h l u s s m. Terminus der Logik 'unrichtiger, von einer falschen Prämisse ausgehender Schluss' (1743 bei Gottsched für un grand sophisme), allgemein 'auf einem Denkfehler beruhende Schlussfolgerung, Irrtum' (Ende 18. Jh.) (...).
t r ü g e r i s c h Adj. 'betrügerisch, hinterlistig, heuchlerisch' (16. Jh.), 'täuschend, irreführend' (18. Jh.), zu ahd. triogāri 'Heuchler' (um 800) (...).
b e t r ü g e n Vb. '(be)schwindeln, sich einen Vorteil durch Täuschung ergaunern, (refl.) sich nicht die Wahrheit eingestehen', ahd. bitriogan 'betrügen, täuschen' (8. Jh.), mhd. betriegen 'verlocken, betrügen, betören, verblenden';
B e t r ü g e r m (15. Jh.);
B e t r u g m. 'Schwindel, Täuschung, Lüge' (15. Jh.); vgl. ahd. bitrog (11. Jh.), mhd. bitroc.
Quelle: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
Vexillologie
Vexillologie ist die Fahnenkunde, in der es nicht nur um die Abbilder, Embleme, Impresen und das Erbe der Heraldik auf bunten Tüchern geht, sondern in gewisser Weise auch um die - mit der Sprache selbst verwandte - Eigentümlichkeit des Mediums Fahne, eine doppelseitige Einheit aufzuweisen (Vgl. Agamben 1, S. 239ff) - wodurch eben auch eine Verbindung zur kritischen Philosophie und damit zur Kunst hergestellt ist, vor allem aber zur modernen Semiologie, der "Wissenschaft, die das Leben der Zeichen im Rahmen des sozialen Lebens untersucht" (F. de Saussure).
Die Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde DGF fasst im incipit auf ihrer Website www.flaggenkunde.de zusammen:
Vexillologie - ein 1959 gebildetes Kunstwort für Flaggen- und Fahnenkunde - ist eine noch junge Wissenschaft. Traditionell wurde die Fahnen- und Flaggenkunde immer als Teil der Wappenkunde, der Heraldik, gesehen. Die Unterschiede zwischen beiden Arten von Symbolen führten allerdings dazu, daß sich die Flaggenkunde immer mehr von der Heraldik entfernt hat und eigene Wege geht. Sie bleibt jedoch der wesentlich älteren Heraldik verbunden als historische Hilfswissenschaft und ist darüber hinaus eine spezielle Disziplin im Umfeld der Soziologie, Massenkommunikation, Politologie, Kunstgeschichte, Symbolik, Ästhetik und weiterer Kulturwissenschaften, denen sie als Hilfswissenschaft dient, so wie diese der Vexillologie Erkenntnisse liefern.
Gegenstand der Vexillologie sind zur öffentlichen Manifestation bestimmte, üblicherweise mit einem Fahnen- oder Flaggenstock verbundene, textile Symbolträger, deren Farben und Muster nichtverbale, Sprachgrenzen übergreifende Aussagen, auch Emotionen, einer potentiell weltweiten Rezipientenschaft übermitteln. Die Vexillologie hat zur Beschreibung ihrer Forschungsobjekte eine internationale Terminologie entwickelt und bedient sich im übrigen der wissenschaftlichen Methodik vor allen der Geschichts- und Politikwissenschaft.
Der Wahrheitsprozess der Kunst
"Was die Kunst unter den Wahrheitsprozessen einmalig macht, ist, dass das Subjekt der Wahrheit bei ihr dem Sinnlichen entnommen wird. Wohingegen das Subjekt der Wahrheit in der Wissenschaft der Macht des Buchstabens entnommen wird, in der Politik der unendlichen Ressource des Kollektivs und in der Liebe dem Geschlecht als Differenzierung. Die Kunst macht ein Ereignis aus dem, was der Gipfel des Gegebenen ist, des ungeschiedenen Sensoriellen, und dadurch ist sie Idee, durch die Umwandlung des Vorgefundenen in das, was zu seiner eigenen Endlichkeit kommen muss. (...)" (Alain Badiou 1, S. 26f).
Zen
"Zen ist ein Wiederaufbau der alten Welt von einem völlig neuen Gesichtspunkt aus." (Daisetz T. Suzuki)
Zielgerichtete Rückgewinnungsmaßnahme | Stichw. STASI
"'Zielgerichtete Rückgewinnungsmaßnahmen' — (...) hinter der (...) Formulierung verbarg sich eine mit aller Brutalität vorangetriebene Aufgabe des Ministeriums für Staatssicherheit: die systematische moralische Demontage von 'Republikflüchtlingen'. Erst wurden diese auf der Westseite der Mauer mürbe gemacht, nach ihrer Rückkehr dann auf der Ostseite wie Verbrecher interniert. (...)"
taz vom 20. 05. 2009, Artikel Zerstört im Plattenbau von C. Buss zur Doku "Einmal Freiheit und zurück".
"(...) Die Doku (...) beleuchtet nun dieses kaum bekannte Kapitel des Stasitreibens - das immer auch Propagandaarbeit war. (...)"
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Eine Leserbriefschreiberin namens Johanna, ganz offensichtlich eine Zeitzeugin, kommentiert: "Man darf nicht vergessen, dass die unkritischen DDR-Systembücklinge nicht gerade zur Intelligenz des Landes zählten, zudem muste man zum Erreichen der Vollbeschäftigung der Bevölkerung auch sinnlose Jobs schaffen, hiervon gab es dann wohl die meisten konzentriert bei der Stasi. Man hat aus den Verbrechen vergangener Diktaturen bis heute nicht gelernt und auch die DDR-Diktatur-Geschichte nicht ansatzweise aufgearbeitet, als dass sie künftige Generationen mahnen und von vergleichbarem Verhalten abschrecken könnte. In dieser Diktatur wurden unzählige Biografien manipuliert, Menschenschicksale und ganze Leben staatlich dirigiert. Wer Systemkritiker war, konnte nur ein kontrolliertes Leben am Existenzminimum fristen, die Büttel labten sich hingegen an vermeintlichen Privilegien. Das Schrecklichste daran ist beinahe: Diese Täter leben noch heute millionenfach unter uns."
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Einen ganz ähnlichen Verlauf nimmt das wissentliche — d.h. sorgfältig geplante — Plagiatsvergehen der Fahnenbetrügerbande: Zum Schluss soll nämlich der in vollen Zügen um seine konkrete, neue deutsche Fahne gebrachte Urheber durch ein weiteres, konsequent mafiöses Procedere (das der DFB-Chef in Auftrag gibt) der Sachsen-Justiz in den Rachen geworfen werden, wenn er sich nicht schriftlich — und nachträglich! — dazu verpflichtet, sein Werk aufzugeben und ... zu schweigen. (Übrigens wendet sich auch GVK Lüneburg, nachdem diese Attacke abgewehrt ist, an ihre CDU-Landesregierung, und man kann sich denken, warum)
Zivilgesellschaft und das Ganze
"Kann die Welt gerettet werden? Die Hoffnungen aller Gutmenschen richten sich auf einen Trend, den der Zeitgeist anzukündigen scheint: den Wandel. Der Impuls für den Wandel kommt aus der Zivilgesellschaft. Bürgerinnen und Bürger auf allen Kontinenten ermächtigen sich selbst und gegenseitig, ihr unmittelbares Umfeld aktiv zu gestalten, und zwar gründlicher und umfassender als zu Zeiten der Bürgerinitiativen. Denn es geht mehr und mehr ums Ganze — und das scheint mehr und mehr Menschen bewusst zu werden. (...)"
Aus: Johannes Heimrath; Wer lebt den Wandel? Die kulturellen Kreativen, der LOHAS-Markt und die Rettung der Welt (Artikel für den "Spirituellen Taschenkalender" 2007, Hsg. Wolfgang Bartolain)
Zwiesprache mit dem Werk
Von Anton Stankowski, neben Max Bill einem weiteren berühmten Vertreter der Konkreten Kunst, ist im Hinblick auf das Neue dieser Richtung, dem Anschaulichmachen von Ordnungen, der Satz überliefert:
"Man muss das Prinzip erkennen können, damit es der Betrachter zur Zwiesprache mit dem Werk nutzen kann."