.................................... Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt, 2008
So geht es weiter und weiter im Lande der Dichter und Denker.
Bei einem Besuch im Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt an der Donau, Ende 2008, erlebe ich, wie der junge, höchstpersönlich durch die von ihm sehr schön mit heute Millionen von Euro werten Werken seinerzeit verfolgter und erschlagener Künstler kuratierte Sonderausstellung führende Museumsdirektor zum Ende seines Vortrages, im 3. Stockwerk angelangt, der Besuchergruppe angesichts eines Stahlrohrstuhls von Marcel Breuer ... Adolf Hitler verkaufen will.
"Hitler war übrigens gar nicht antimodern eingestellt; es existiert ein Foto von ihm, auf genau solch einem Stahlrohrstuhl, wie Sie ihn hier sehen!"
Hitler — in einem Museum für Konkrete Kunst? Dann war wohl auch das Hakenkreuz ein Werk der Konkreten Kunst — wenn nicht gar das Erste, in prähistorischer Zeit?
Max Bill, Anton Stankowski, Richard Paul Lohse, Theo van Doeburg, El Lisitzky und Maholy Nagy, ja Leibnitz und Hegel drehen sich im Grab herum; Hugo Ball entwickelt noch posthum ein weiteres Magenkarzinom bei derlei praktischer deutscher Pädagogik und erinnert sich in weltallkaltem Schweiß an sein Zitat von Friedrich Naumann: "Die katholische Gegenreformation war das Grab des deutschen Geistes an der Donau."
Der Herr Museumsdirektor ist etwa Mitte Dreissig und hat einen Doktortitel. So wie ich jene bayrische Stadt kenne, die im 17. Jahrhundert zum leibhaftigen und dauerhaften Zentrum der Gegenreformation im Sinne eines Übertrumpfens des durch den Mönch von Wittenberg über Deutschland gebrachten Verhängnisses geworden war, der "Umkehr der Moralbegriffe (...), indem er der Brutalität deutscher Fürsten des 16. Jahrhunderts die päpstliche Würde, der Obrigkeit und dem Staate göttliche Kraft verlieh" (Hugo Ball, S. 211), bekleidet hier niemand diesen Posten, der es dem CSU-Regime bzw. dessen Kulturreferat vor Ort nicht absolut recht macht — und aufträgt im Namen des seit der "Wende" virulent gewordenen special nation building, was das Zeug nur so hält ...
Ich versuche ihn nach der Führung anzusprechen, doch er erweist sich als vollkommen unzugänglich. Er weiss, was er tut. Er macht Karriere unter den heutigen Kommunikationsherrschern.
Die Restauration rollt. Auf beiden, der katholischen wie auf der protestantischen Seite. Wie zwei Mühlsteine zermahlen sie Religion, Moral und Freiheit zwischen sich, so wie sie es seit tausend Jahren Gepflogenheit ist in der teutschen Theokratie. Die katholische Betrügerfraktion und ihre Agenten sind überall, und wo sie nicht sind - ist nichts mehr ausser der eifersüchtigen protestantischen Kollegenschaft sowie in neuerer Zeit vielleicht ein paar Scientologen. Sie besetzen und bevormunden — nicht erst seit gestern, aber seit 20 oder 30 Jahren wieder unbehindert — alles, was ihren demagogischen Zwecken dienlich ist oder dienlich sein bzw. einmal werden könnte:
• Kunst und Geist, wo sie ihrer nur habhaft werden können — und wo sie das nicht vermögen, "ignorieren sie sie nicht einmal"; sie verbannen sie damit mitsamt ihren Schöpfern bzw. lebendigen und undogmatischen Trägern aus möglichst vollständig, möglichst total usurpiertem öffentlichen Raum.
• Medien und Museen, die sie genauso instrumentalisieren (was etwa in der Horror-Kuratierung der "Pinakothek der Moderne" in München einen besonderen Gipfel erreicht, wo unter Wahrung einer gewissen Schamfrist nach der Eröffnung aus der Gipfelrotunde des Bauwerks zielstrebig die mitunter besten plastischen Arbeiten entfernt und dauerhaft ins Depot abgeführt wurden — sicher, sie hätten den angewandten Werken des Design im Untergeschoß immer den Rang abgelaufen, junge Besucher vielleicht noch dazu verführt, die freie künstlerische Laufbahn einzuschlagen, anstatt sich möglichst umgehend bei der "deutschen" Industrie zu verdingen etc.).
• Und, wie nicht nur an anderer Stelle, sondern auf dieser gesamten Website ausführlich gezeigt, in erster Linie die Farbe Rot (Wer es nicht glauben mag, sehe sich eine einzige Fernsehshow des derzeitigen Papstes oder irgend eines anderen geistlichen Würdenträgers an und achte darin auf die Inszenierung dieser Farbe).
• Die Kunst der Künste, ars artium (die "Seelenführung und Gewissenslenkung") ... freilich von jeher die Domäne des Niederschlagens jeglicher Bewusstseinserweiterung.
Das Museum für konkrete Kunst in Ingolstadt wird nicht nur seit seiner Gründung vor 30 Jahren auf das Eifersüchtigste von den Klerikalen — die es katholischerseits hier nicht weit bis in die Bischofs- und gerade in letzter Zeit zu bedauerlicher Berühmtheit gelangte Katholische Universitätsstadt Eichstätt haben — vereinnahmt, bewacht ... beschlagnahmt; falls es nicht ohnehin allein aus Gründen der Zelebrierung der hier in straffer katholischer Hand befindlichen Universalienrealismen etabliert wurde.
In die Verwaltung dieses 'Hauses der Konkreten' kommt kein Mensch 'rein, der etwas von Freiheit zu sagen hat, kein lebender Künstler, der von dieser kündete und sich das Wort nicht um Mund verdrehen oder einen Maulkorb verpassen lässt — erst, nachdem mindestens ein Jahrzehnt seit seinem Tod vergangen ist, lässt sich da etwas machen. Dann allerdings ergeht es ihm genau wie all seinen Kollegen und Kolleginnen vor ihm auch schon, seien es Maler oder Schriftsteller oder Bildhauer gewesen: Er oder sie wird posthum "eingemeindet", wo ihm zu Lebzeiten die Heimat versagt geblieben war — die Botschaft, von der gekündet worden war, wird ausgerechnet von dem mörderischen Typus, den ein Leben lang die Verachtung der Verachteten getroffen hatte (weil sie von ihm oft genug bis aufs Blut verfolgt und niedergemetzelt wurden), elaborat in ihr glattes Gegenteil verdreht und zum Trittbrett der Demagogie instrumentalisiert. Vielfach, wie zum Beispiel bei der Ingolstädter Schriftstellerin Marie Luise Fleisser, ein wahrer posthumer Tort.
Zu Lebzeiten gibt es für Jene, die den faschistischen Pakt mit der herrschenden Korporatokratie (hier vor Ort repräsentiert durch einen großen Autobauer, der als Sponsor eben dieses Museums — wenn nicht Inhaber der ganzen Stadt — skrupellos darauf besteht, auch einmal eines seiner Modelle als 'konkrete Kunst' unter dem Dach und im Foyer dieses Hauses vorstellen bzw. vermarkten zu dürfen) nicht mit ihrem Blut unterzeichnen, Jene, die ausserhalb dieser hermetische Verzahnung von Politik und Wirtschaft geraten sind wie in ein Jenseits — weil sie eben Künstler sind — keine Ehrung, keine Vermittlung, keinen "Vater Staat" und kein Erbarmen. Sondern Ausgrenzung, Verlästerung, und möglichst das finale Ziehen des Steckers (wie es Ende der 60er Jahre dem damaligen, noch von Menschlichkeit geprägten Kunstverein widerfahren war).
Wo es im Juristischen sogar einen Begriff wie "postmortale Schmähkritik" gibt — die mitunter schwer bestraft wird — gibt es in diesem Fall ... nur den späten Sieg der wirklichen, der ewigen Verlierer, den entstellenden Triumph der lebenslangen Todfeinde und Ignoranten über das Werk, das sie so darstellte und das Leben so behandelte, wie sie tatsächlich wirklich sind.
Es geht nicht um die Ausstellung von Kunst, sondern um die Unterdrückung der Kunst.
Weiterlesen: Die Allianz des Terrors
__________________________
* Nachtrag 09. Juli 2009
* Wie mir meine (eigenen) Überwachungsinstrumentarien über den vorliegenden Internetauftritt — keine Sorge, es bewegt sich alles strikt im Rahmen des Datenschutzes — verraten, wird hier alles schön regelmäßig von einem professionellen Auge aus der Kommunikationsherrscher- Ecke mitgelesen (Ich bin ja hier in dieser erzreaktionären Ingolstädter Region, wenn ich nicht irre, auch seit mindestens zwei Jahrzehnten ein begehrtes Objekt der Gesinnungsüberwachung — insofern gar nichts Neues für mich).
Nach dem Verfassen des obigen Textes, etwa Anfang Juni 2009, scheinen sich die von mir ganz beiläufig bemerkten, auffällige Gemeinsamkeiten aufweisenden Öffentlichkeitsarbeits- bzw. PR- Strategien von CDU und Vatikan schlagartig und synchron zu ändern:
Am 08. Juli erscheint folgende Titelseite der online- Ausgabe der taz (Die Tageszeitung, Berlin), auf der es doch — wie gemutmaßt — sehr nach einer direkten Synchronisierung der Auftritte dieser beiden Machtapparate aussieht (Im Hintergrund des badenwürttembergischen Ministerpräsidenten Oettinger eine neue zweifarbige Anlage des CDU-Schriftzuges, gelb auf gelb — erinnert mich jetzt an etwas — und dann der aktuelle Papst im neuen, kostbaren, goldgelben Gewand).
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies eine tolle Ergänzung ist. Der oben erwähnte Feldzug mit dem Rot wird trotzdem weitergeführt werden.
eine verhinderte ausstellung ... findet statt
Wer kann dem Kunst-Missbrauch durch die zynischen 'nation-builders', die, exakt seit der Wiedervereinigung, in Sachen Kunst heute — insbesondere zum Beispiel im so hochsensiblen Sektor der mit dem seit Jahrhunderten auf das heftigste umfochtenen Universalienrealismus arbeitenden, bzw. diesen als den Bereich angeblich vorgeordneter Ideen angreifenden, Konkreten Kunst, oder, noch schlimmer, dem Affirmationismus, derjenigen Kunst also, die bereits das ganze letzte Jahrhundert über unterdrückt und verhindert worden ist — in Deutschland flächendeckend unterwegs sind, denn noch entgehen, bzw. von seiner Tätigkeit als Künstler noch leben, der noch nicht aufgegeben hat, der noch nicht zu Kreuze kroch und, sich vor dieser neuen alldeutschen Allmacht verbeugend, sowohl der Freiheit als damit auch der eigentlichen Potenz aller Kunst abschwor?
Die folgende Geschichte illustriert, worum es den totalitären Reaktionären genau geht: Sie annektieren systematisch den Bereich der Kunstvermittlung, bzw. haben diesen heute, gegen Ende des ersten Jahrzehnts im neuen Jahrtausend, bereits vollständig und ausschließlich besetzt, um die Dimension der Kunst als Ganzes in dieser korrupten Vermittlung konsequent um ihr wahres Innerstes zu bringen und sie um die allesentscheidende Komponente des autonomen Denkens zu kappen. Wozu? "Das Gesetz Gottes" (bei dem es sich um nichts anderes als das Gesetz des Vatikans handeln dürfte) wird wieder aufgerichtet ...
Der "christliche" Gottesstaat wird "zurückinstalliert". Die Restauration des Nazi-Nationalstaats rollt ... Das ist der Witz, die Politik und der Trick an diesem Beschiss, zu dessen Vermittlung an die Massen sich die damit Befassten all dessen schamlos und gewalttätig bedienen, dessen sie nur habhaft werden können, vorrangig also der Kunst als Trägerin der Schlüsselkommunikation.
Ich kam zu Anfang des Jahrzehnts öfters nach Gauting im Landkreis Starnberg, wo ich mit einer Handvoll junger Künstler befreundet war, Grafiker, Radierer, Zeichner, Bildhauer, alle eine Generation jünger als ich.
Einer von ihnen erhielt dann einmal den von diesem Landkreis ausgelobten Jahres-Kunstförderpreis, und ich wurde gebeten, die Laudatio im Landratsamt zu halten, wo die Feierlichkeiten dazu stattfanden. Fremdes Terrain, aber ich nahm die Herausforderung an.
Bei diesem Anlass, der mit dem verdrießlichen und schier nicht enden wollenden Geschmarre meines Vorredners, des Herrn Landrat persönlich, begonnen hatte ("Ein Kraftakt" sei dieser Kunstpreis in Höhe von DM 2000 "für den hoch verschuldeten Landkreis" — der, nur nebenbei erwähnt, der reichste und keineswegs "hoch verschuldete" Landkreis Deutschlands ist), kam ich spontan dazu, das werte, erlebnishungrig herausgeputzte, aber eben schon wieder eingeschüchterte Sonntagspublikum mit einem kleinen Kunststück, das mir gerade einfiel, aufzumuntern.
Ich stellte die alte rhetorische Frage, was zuerst da gewesen sei, Huhn oder Ei, um diesen gordischen Knoten sogleich vehement zu durchschlagen: "Der Gockel!" Eine Stecknadel hätte man fallen hören. Es kam garnicht schlecht an, im Gegenteil, man konnte die Leute direkt aufwachen sehen, den ganzen Saal. Doch der erzkonservative Herr Landrat war sichtlich geschockt und versuchte, sich unsichtbar zu machen. Jedenfalls hatte ich die Ohren geöffnet, um das loszuwerden, was ich sagen wollte, und sprach dann kurz über die Orientierung, die Kunst an sich zu vermitteln hat.
Zwei oder drei Jahre später wurde ich vom Kunstverein Gauting, der damals von einer reichen Witwe geführt wurde, und der — so köderte man mich — ein "Adressmaterial von 600 hochkarätigen Sammlern besitzt", eine Ausstellung meiner eigenen Werke zu machen.
Sie fand im ersten Stock des relativ modernen und großzügigen Rathauses statt, wobei gleichzeitig, den Gepflogenheiten der dort bis zu zehn mal im Jahr turnusmäßig veranstalteten Expositionen folgend, im Parterre des Gebäudes ein zweiter, thematisch vollkommen unabhängig gewählter, also nicht unbedingt gerade passender Künstler seine Schätze zu präsentieren hatte — zwei lassen sich ohnehin und auf alle Fälle besser gegeneinander ausspielen als einer allein.
Das Spektakel sollte 5 Wochen dauern. Ich hatte zugesagt, obwohl ich sämtliche Unkosten, den Transport der Werke hin und her, den Auf- und Abbau, die Rahmungen, die Helfer für die Stellungen der Plastiken, tutti selbst zu berappen hatte. Schliesslich sind seit 20 Jahren alle Ausstellungsflächen für Jahre im Voraus an die seidenmalenden Hausfrauen vergeben, wer wäre da noch sonderlich wählerisch, wenn sich doch einmal eine solche Gelegenheit ergäbe ...
Für Entwurf, Druck, Beschriftung, Frankierung und Postaufbringung der Einladungskarten (Plakate sind unerwünscht) gibt es einmalige 150 Euro.
Du weisst es noch nicht, aber du wirst in einen künstlichen, gleichsam potenzierten Ausnahmezustand geraten: Die Presse, das heisst in diesem Fall zwei süddeutsche Blätter, die seit Jahrzehnten die Meldungen über die Events dieses Kunstvereins bringen, vertauschen systematisch in jeder Mitteilung Vor-und Nachnamen der Ausstellenden, setzen die falschen Berufsbezeichnungen ein, eine völlig falsche Adressangabe und sozusagen durch den Reisswolf geschickte Ausstellungstitel. "Auf der Suche nach dem Unsichtbaren" etwa wird es in der Regionalausgabe der SÜDDEUTSCHEN heissen — eine Artikelüberschrift, mit der wahrscheinlich kein Kunstinteressierter etwas anfangen kann, und mit dem der gesamte Artikel es auch nicht in die Hauptausgabe schafft. Auf keinen Fall. "Auf der Suche nach dem Unsichtbaren" mag ein Idiot sein, aber dem Künstler, der das Gesetz des Unsichtbaren gefunden und sichtbar gemacht hat, tut die Überschrift — absichtlich — unrecht. "Eine Zensur findet nicht statt", wie es im Grundgesetz so schön steht.
Genau wie später, bei der Sache mit der Fahne, sind in erster Linie NUR Frauen beteiligt an dem Unterschlagen, Verschieben, Versetzen und Versilbern — zunächst der Referenzinformation. Das scheint der Einsatz des Kampfes der Geschlechter an der Wirtschaftsfront; die verschärfte Hurenfront; die zynische, ihr hässliches Gesicht in die Luftströmung des Tagesgeschäfts haltende Pervertierung der Geschlechtergerechtigkeit; die Gnadenlosigkeit der gnädigen Frauen im Dienste des Mammons bzw. der Kapitalverwertungsinteressen. Wo die Gesellschaft Frauen in Führungspositionen sehen möchte, finden sich offenbar immer mehr Frauen, die nichts anderes als eine Art Platzhalterrolle für ganz genau denselben alten Machismo spielen, dessen Ablösung der Gesellschaft vorgegaukelt wird, der sich dadurch allerdings perverserweise potenziert hat. Kunstvereinsvorsitzende, Bürgermeisterinnen, Journalistinnen, gedeckt von einer zweiten Reihe an Juristen. Das sind dann Männer ... die Hampelmänner der Damen, oder die Herren der Schöpfung? Kommt das auf's Gleiche 'raus? Für dich schon: Dein Problem dann, in jedem Fall. Also, dann zeig' uns mal, was du über unser Unsichtbares weißt, heisst jetzt auf einmal die irgendwie verdrehte, dir aus der Hand genommene Ansage. Die dir im Mund verdrehte Orientierung, die du annonciert hast: "Kunst", hattest du verlautbart, käme "von Künden". Na, dann künde mal schön bei so einem Gegenwind, der nur von der Affentheorie künden kann, diese aber — ganz genau aus diesem Grund — zum Heiligen Wort hochjuxt und das dann zum Ernstfall deklariert. Macht. Macht, die die Kunst zerquetscht aus der Position der Kunstverwaltung heraus. Wirklich, da muss man erst einmal drauf kommen. Es ist ähnlich, nein, genau die Umdrehung der Beweislast, und es geht dabei sowohl um die Vorsehung als um deine Existenz — ein Sieg in diesem Spiel ist für dich nicht vorgesehen. Dabei ruhst du als Künstler vielleicht nicht einmal auf einem Bett, sondern ... eigentlich gerade auf der Vorsehung. Alles versuchen sie dir wegzunehmen, wirklich alles.
Wirst du der holden Weiblichkeit, die offenbar allles, aber auch wirklich Alles, inclusive allen Rechten über deine Potenz — und eigentlich all deine Rechte — übernommen zu haben scheinen in einer einzigen, auf einmal über dich gestülpten, psychopathologisch-intelligenten Ausbremserei, auf die Schliche kommen? Wirst du auf den Clou dieser Gesellschaft kommen, deren Gesetze nur durch eine Suspendierung des Rechts gelten? Möglicherweise kommen Frauen da viel eher dahinter als Männer — durch ihre Beobachtung dieser; warum sollten sie diesen Vorsprung an Intelligenz nicht instrumentalisieren? — Und wenn schon: Wozu haben wir dann unsere Männer — oder besser gesagt, unsere Juristen? Geschützte Front. Kein Durchkommen. Wer es probiert, wird abgefieselt. (Ich ließ es stecken).
Es ist ein Blutbad. Es geht nicht um das zensurlose Präsentieren von Kunst. Es geht um das Gegenteil, um Zerstörung, um das Kappen des Keimes des autonomen Denkens, von dem wirkliche Kunst unweigerlich kündet, zu künden hat. Um Macht, alleinige Macht. Absolute Macht. Um die Implementierung nackter Gewalt. Um das Ausradieren des Geistes im Land zum Zweck der absoluten Herrschaft des Materiellen bzw. des maßlosen Finanzmarktes. Unter einer getürkten, innerlich verfaulten Sonne, die man "die Sonne Gottes" nennt. Wehe, du buckelst nicht vor Kaisers neuen Kleidern!
Die 600 korrekt frankierten und rechtzeitig zur Vernissage zur Post aufgebrachten, mit jenem wertvollen Adressmaterial des Kunstvereins vor Ort eigenhändig beschriftet ... werden auf der Post des Kaffs unter der fadenscheinigen und, wie sich dann doch — aber leider erst nach der Ausstellung — herausstellen wird, unhaltbaren Begründung einer 'Unterfrankierung' unterschlagen, weggebunkert und nach 2 oder 3 Tagen, wenn es hinsichtlich eines rechtzeitigen, einplanbaren Reagierens auf diese Einladung von seiten der Adressaten definitiv zu spät ist ... im Postfach des im Rathaus angesiedelten Kunstvereins landen, der von dieser absolut ungerechtfertigten Aktion angeblich auch nicht informiert worden war, obschon von dort aus 10 mal im Jahr derartige Aussendungen — ohne eine einzige bisherige Beanstandung oder vergleichbare Maßnahme — vorgenommen werden seit Jahrzehnten.
Ein Verantwortlicher für diese Aktion wird nie ausfindig gemacht werden können.
Da lacht der Bayer ganz schön dreckig, wenn du ihm das alles erzählst. Aber es dürfte schwer fallen, die Begebenheit einem Dritten zu erklären ...
Die Einladungskarten wurden dann doch noch verschickt, freilich zu spät und unter der Maßgabe, dass der Retourenaufkleber, mit dem sie ganzseitig verziert worden waren, mitsamt dem Aufdruck dieser Seite herunter gerissen worden und also nichts mehr ausser einer gut verdreckten Papierwunde zu sehen war, die bei den teuren Empfängern — den 600 Kunstsammlern, denen du deine Werke vorrangig, aus finanziellen wie auch aus Gründen der dort hoffentlich anzutreffenden Kompetenz, präsentieren wolltest — gar nichts anderes als angeekeltes Befremden mehr hervorrufen konnten ... welches allerdings freilich für alle Zeiten mit deinem Namen verbunden bleiben wird.
Es ist alles ganz einfach: Du wurdest eingemeindet. Was du da in deiner Ausstellung zeigst, soll, nachdem du nachhaltig aus dem Weg geräumt bist, alles auf einmal "katholisch" sein. Zuschauer beim "katholisch-machen" kann man eher weniger gebrauchen. Es geht um jene Falsch- Legitimierung/Legitimation der Kunst und damit des Künstlers, ohne die in Bayern, möglicherweise, wenn ich an die anschließend stattgefundene Fahnengeschichte denke, in ganz Deutschland offenbar gar nichts mehr geht. Zwischen dir und dem Publikum, der Kunst und der Öffentlichkeit steht nicht nur eine Bremse, da steht eine Hochsicherheitswand: Die Agenten der Fälschung, des neuen deutschen nationbuilding im Zeitalter Europas — was sie im Schilde führen, wusste man noch nie, bevor es wieder zu spät ist — die korrupten Agenten der Zensur, des Missbrauchs, der Macht und der Perversion.
Mein — fälschlich so genanntes — 'neues Kreuz' (nach meiner Deklaration ist mein Zyklus free sun ein Werk der Tantrik, Sanskrit: Atiyoga, Tibetisch: rDzogs-chen): neuerdings also "christlich" ... besser gesagt katholisch gemacht! (Nur damit kein Missvertändnis entsteht: Geschafft haben sie das trotz allem nicht ganz) - Mein strahlender, ego-loser 'Niemand' (als "Lord of the Mystic Teaching" ausgestellt und hier als katechon/anomia vorgestellt) wirkt Wunder in der deutschen Christenheit: die katholischen Kulturfunktionäre faseln plötzlich etwas von 'Neuer Mystik' und die nahegelegene katholische Universität Eichstätt soll — so unbedingt, dass ein Eklat den anderen jagt — auf einmal (auch offiziell) "europäische Strahlkraft" bekommen (und da es in beiden Fällen dort niemanden zu geben scheint, der zur Hölle weiss, wovon er redet, sehe ich einfach den üblichen Zusammenhang, dass die Bürger in Formen, die ihnen garnicht gehören und die mit ihnen eigentlich nicht das geringste zu tun haben, hineinrutschen, hineinrutschen müssen, weil sie absolut keine eigenen haben ... in dem Fall in meine. Oswald Spengler nannte das die kulturelle Pseudomorphose, in der der Sieger in eine von ihm eroberte Form schlüpft, ein Kriegssieger, der keine Kultur hat; hier also das absolut Möchtegern- Siegen noch weit, bevor es tatsächlich gesiegt hat. Sie möchten den Sieg, ihren Sieg, vorspiegeln, bevor sie ihn errungen haben. Mit dem Vorspiegeln des Sieges betrügen ... den Endsieg Fakt scheinen lassen ... die Menschen über den Haufen rennen mit aller Macht).
Derart ausgebremst, ungefragt, ausgebeutet und missbraucht erhältst du nach 3 Wochen ein "Angebot" einer mehr oder weniger ortsansässigen Werbeagentur, die einen Kreativen immer brauchen könnte — Betonung auf 'könnte' — zu Sklavenbedingungen: Du sollst mit deiner gut dreissigjährigen Berufserfahrung und Selbständigkeit während einer nicht genauer definierten "Probezeit" ganztägig auf 400-Euro-Basis im Büro vor Ort zur Verfügung stehen.
— Was, du gibst noch nicht auf, nachdem du (wieder einmal) in ein derartiges Schlagloch wie diese 'Ausstellung' gerauscht bist? Hast du schon etwas verkauft, und nicht nur Unkosten gehabt? Wie, es kam doch noch niemand zufällig vorbei, nachdem jene "Sammler" mit deiner in ihr genaues Gegenteil verdrehten Einladungskarte in ihre volle Deckung gejagt worden waren? ...
Erstmals wieder dämmern wird es kurzfristig dann, wenn bei der Folgeausstellung im Rathaus Gauting, die von einem bayrischen Greis — Kriegsteilnehmer 39/45 — bestritten werden wird (dem tatsächlich erst kürzlich ein frisch renoviertes Barockschloss von Staats wegen unter den mit einem Verdienstorden für lebenslängliches Langweilertum dekorierten Hintern geschoben wurde) ... dein Statement, "'Kunst' kommt von 'Künden'", das du bei deiner — unter diesen Umständen nicht verwunderlich — vollkommen erfolglosen Ausstellung eigentlich nur gegenüber der Kunstvereinsvorsitzenden losgeworden warst, nämlich auch weg ist: Wenn also das von dir geäusserte, aber von niemandem ausser der Kunstvereinspräsidentin gehörte Statement ... von einem sauberen Herrn Professor für den Kunstverein bzw. den greisen Herrn übernommen, umgemodelt und angepasst wurde, es also dahingehend verfasst auf der Website des Kunstvereins prangt (die bei deiner Ausstellung für dich freilich auch nicht zur Verfügung gestanden hatte), dass das Zitat von den alten Griechen stamme! Sie hätten es so und so gemeint, unsere klassisch-antiken, europäisch-kulturellen Ahnen: so vollkommen auf die heutige Hierarchie zugeschnitten, dass es im Gebälk des Erträglichen aber nur noch so kracht, schön kleinstkariert und in eindimensionale mathematische Häppchen für das Landvolk geschnitten, dem man aber auch jeden Bären - via katholischer Kunstarbeit - aufbinden zu können glaubt ... dann, wie gesagt, wird es so langsam wieder Tag in der Nacht, die dich bis dahin im Unsichtbaren umgab ... alle Achtung!
Die Griechen also. Dabei ist das Erhellende an dieser Art von Hellenen womöglich garnicht einmal, dass sie von Leopold I. und den Nazis geliebt wurden, sondern ... dass "die griechisch-römische Welt die Schöpfung EX NIHILO [bei der es sich um ein Vernichten des Nichts handelt — und das ist das Können der Kunst] nicht kennt; denn im Gegenteil dazu hatte dort eine schöpferische Tat immer etwas anderes impliziert, unförmige Materie oder ein unfertiges Wesen, das es zu perfektionieren und in seinem Wachstum zu befördern galt. Alle Schöpfung ist [dort] immer Mit-Schöpfung (...)" (Agamben 7, S.90). Was bei den Griechen, die gemeinhin als unsere kulturellen Vorfahren angesehen sind, genauer gesagt bei Aristoteles tatsächlich schon einmal existierte, nämlich ein lebendiger Begriff der Potenz ("zu sein und nicht zu sein", bevor solches Potenzial dann in den Akt, die Schöpfung, übergeht - oder eben auch nicht), und was in gewisser Weise noch verwandt mit dem war, wovon eigentlich auch bei den drei großen monotheistischen Religionen ausgegangen wurde, nämlich tatsächlich einer Schöpfung "ex nihilo", das wird hier ins "Griechisch-Römische", also in eine Verrechtlichung verschoben — wo man das Kreative schließlich seiner innersten Ader, des autonomen Denkens "legal" berauben kann, wo also gerade jenes "Griechische" (bitte beliebig ersetzen durch andere Begriffe wie "Freiheit des Denkens", "freies Denken", "Erkenntniskritik" etc.), mit dem man fälschlich und daher betrügerisch auf dem Etikett annonciert — ganz wie schon im Nazi-Reich und allen "römischen" Reichen — um sein Eigentlichstes gebracht ist.
Praktisch, nicht? Bei einer solchen Rechtsauffassung — und offenbar wird sie nicht ganz selbstlos von vielen Verwurstern bevorzugt und, allein gelassen von jedweder Hilfe und in den Wahnsinn gejagt, den tatsächlich kreativ Tätigen 'reingewürgt mit aller Macht. Mit aller Macht und um jeden Preis. Du darfst für deren Spektakel — von dem du auch in dem Fall ausgeschlossen bleibst, wenn du der Ausstellende selbst bist (das ist die Lektion von oben) — bezahlen, und sie vernichten dich dafür. Hauptsache, sie haben die Option auf dein Werk erstmal. So macht der Mann, der hier, in der Ausstellung mit dem Greis der zweite Künstler ist, ein von mir ausgestelltes Werk 1 zu 1 nach — aber halt monochrom Blau; nein, das heisst, er wird es sogar insofern weiter entstellen, als dass er die Form der zentralen Leerstelle, die ich in meinem Original präsentierte, separat neben seinem Machwerk, natürlich in derselben Farbe aufhängt. Da hängt dann die viereckige, faule blaue Sonne Gottes, von der ich vorher sprach, und beeindruckt die Besucher mit ihrer falschen Botschaft. Wundert es da noch jemanden, dass der Typ nicht nur Mitglied in einem Münchner Künstlerverband, sondern auch der Untermieter jener Kunstvereinsvorsitzenden ist?
Das alles steckt heute also hinter der Maske der 'Kunstförderung', und genauso hinter der gerade aktuell vom bundesrepublikanischen Wirtschaftsminister halbseiden zum Thema erhobenen 'Kultur- und Kreativwirtschaft'. Apropos Politik: Während der Zeit, als ich meine gut 50 Exponate nach Gauting hatte fahren dürfen, fand in München eine bedeutendere Ausstellung von Cy Twombly statt, einem in Italien lebenden Amerikaner. Der 'Kunstminister' Goppel stellte sich hin und sagte, diese Ausstellung sei "der Beweis dafür, dass Bayern ein erstklassiger Standort für die Kunst" sei. Was für eine Kunst ist es, die beiden Worte Kunst und Standort in einem einzigen Satz gegeneinander ab- und aufzuwerten? Es ist die Kunst, beim Anbringen übelster Demagogie nicht rot zu werden, die Kunst des Schiebens der 'Kunstförderung' auf die Mühlen der Wirtschaft. Die hat's schließlich nötiger, bzw. weiß, wie man spart. Und auf die der Politik natürlich, da herrscht auch Bedarf. Twombly's abstrakte Behandlung der Seeschlacht von Lepanto dürfte hier nicht uninteressant sein, der entscheidende frühneuzeitliche Showdown zwischen Türken und Christen im Mittelmeer, als die Muselmanen mit vereinten Kräften von den Katholischen zurückgeschlagen wurden. In Abstrakt. Clever. Da schneidet man sich doch gern eine Scheibe ab. Und so macht man sich wohl auch einen Namen in diesem Tartarus.
Eines weiss jeder: Einen Namen brauchtst du, damit es was wird. Allein, da ist jemand, der ihn gewährt — oder auch nicht. Es ist nicht das Publikum, das Publikum erreichst du nicht allein. Es ist auch nicht das Fachpublikum, denn unter diesen Umständen erreichst du gerade dieses nicht. Dadurch findet also auch der Diskurs über deine Werke schlichtweg nicht statt, in dem diese ihre Legitimierung, ihre Legitimation aber erst, so die Spielregeln, erhalten bzw. erlangen können. Es herrscht hier kein Wettbewerb. Auf dem Gebiet des Geistes geht's heute woanders lang, stramm nach rückwärts. Da herrscht die absolutistische Attitüde. Hier hörst du die tonlose Ansage "WIR geben es — WIR nehmen es". Hier wird die kulturelle Evolution unterschlagen.
Nun hat also da eine Person die Einladungskarten gestohlen, und damit hat sich das mit dem Namen auch schon wieder — Hand in Hand mit dem Aufgehen jedweder wirtschaftlicher Rechnung, die nach den eigentlichen Absprachen hatte, oder besser gesagt hätte angestellt werden dürfen. Erledigt. Patsch.
Dein von dir ausgestelltes Werk wird unter der Interpretations- und Deutungshoheit — der absoluten Kommunikationsherrschaft — der Aussteller präsentiert, mit falscher Münze wird das Publikum bezahlt. Robbing Peter to Pay Paul.
Staatstragend, wenn nicht staatsleitend, das Ganze. In dieser Zeit war es auch, dass der bayrische Ministerpräsident das Gesetz zur Gotteslästerung verschärfen wollte. Sollte nach seinem Willen mit einem Strafmaß von bis zu 4 Jahren Haft erzwungen werden können, dass ich zum Beispiel nicht sagen darf, dies sei ein Gockelstaat, in dem dir systematisch jeder Erfolg auf dem Gebiet der Kunst gestohlen, entwendet, geraubt und umgemünzt wird — zur größeren Ehre des Gockels (der dem Pinsel der staatlichen Kindergarten-Propaganda entfließt)?
Kunst, als eigenschöpferische Leistung ex nihilo verstanden, allein schon ist nach der Auffassung dieser Knödler wohl bereits Gotteslästerung (denn Gott allein schöpft nach den Worten der Theologen die Welt aus dem Nichts), und ihr Verhalten und ihr Umgang damit — als staatstragende Klasse, natürlich, nicht als ruchlose, raffgierige und ehrsüchtige Einzelperson - daher nur legitim.
Die bereits festgestellten praktischen Seiten daran erfahren so ihre Rechtfertigung. Die Welt braucht schliesslich staatliche Vorbilder, und keine nicht-staatlichen Bilder. Höchstens — inclusive absoluter Umdeutungs- und Umbenennungsvollmacht — 'geschenkt'. Und Künstler schon gleich viermal nicht, auch nicht geschenkt. Sind schließlich alles Arbeitslose. Hier wird eine Kunst ohne Künstler, ein Feuer ohne Rauch, Licht ohne Schatten, eine Menschheit ohne Menschlichkeit und ein Christentum ohne Christen gebraucht. Das ist wahrhaftig Gotteslästerung, da braucht, nein, darf man nicht einmal mehr an irgendeinen Gott glauben und gilt trotzdem als Vorbild im Gottesstaat.
Da wollen sie's alle wissen, wer sie eigentlich sind. Zählt ihr Geld, das sie nicht um's Verrecken zum normalen Wert hergeben, denn garnichts? Das ist doch das Mittel der Gnade! Von wegen 'Kreativität'! Kommt so ein eingebildeter 'Künstler' daher und will uns mit seinem Zeug Konkurrenz machen, uns vielleicht noch in den Schatten stellen. Na, den laden wir mal ein, dann soll er sehen, wo der Bartl den Most holt ...
Da wären doch alle anderen blöd!
Nein, dem Volk muss etwas anderes vermittelt werden: "Kompetenz- Kompetenz" (E. Stoiber). Der Ersatz für höhere Bildung. Kompetenz hinsichtlich ... Gott. Auch — nein, gerade dann — wenn's nicht einmal zur ordentlichen Führung der Landesbank reicht.
Haargenau dort, wo es um das Künden vom autonomen Denken geht — dort setzt der Totalbetrug der "Christ"-Politiker und ihrer Hilfstruppen an. Das Statement "Kunst kommt von Künden" kündet vom autonomen Denken und musste zwangsweise vom Kunstverein Gauting auf die hier beschriebene Art zunichte gemacht werden. Im Staatsdienst, sozusagen. Oder, besser, im Dienst der Seilschaften, die den Staat parasitär bevölkern. Die Besten müssen zu Fall gebracht werden, damit das katholische Mittelmaß ... ausgebeutet werden kann.
Der Spagat, der hier, schwindelerregend, auf Teufel komm 'raus — und auf Kosten der ärmsten Teufel bzw. deren aktuell errungener Kunst — versucht wird, ist zwingend untauglich: Es ist der Versuch, die praktisch fehlende kulturelle Identität, die im heutigen Staat, wie doch ausnahmslos Alle täglich erfahren müssen, faktisch allein durch den "großen Leveller" (K. Marx), das Geld, ersetzt ist, mit einem theoretischen oder virtuell gedeichselten, in jedem Fall aber nicht lebendigen, sondern "abgeschriebenen" (kopierten) Rückbezug auf unsere angeblichen kulturellen Wurzeln in der griechischen Antike zu kaschieren — angeblich insbesondere allein deshalb schon, weil dieses Unterfangen ja zum Zwecke des nation building inszeniert wird, zum Zweck der Verleihung einer staatlichen, irgendwie gottestaatlichen Identität (an die die Staatsbürger glauben können sollen, nicht zuletzt wohl, um die herrschenden Macht- und Profitverhältnisse zu zementieren bzw. noch ein bisschen 'effizienter' zu gestalten).
... Der Historiker und Doyen der deutschen Althistorie Christian Meier hingegen schreibt, "dass das Wort 'Staat' für die ganze Antike unangebracht ist".
Es geht nicht um die Ausstellung von Kunst, und nicht mehr "bloß" um die Unterdrückung der Kunst, hier geht es bereits, letzte Verschiebung, um die Ausstellung der Unterdrückung der Kunst.
die allianz des terrors
Fortsetzung von Museum für Konkrete Kunst
— Da kann doch die konkrete Kunst nichts machen, oder?
Konkrete Kunst hat etwas mit Denken zu tun. Und zwar in der Form härtester Arbeit (wobei sich dieser Superlativ in der Seltenheit der Exponate dieser Kunst widerspiegelt). "Das Denken des Denkens" ("die berühmte Formel des Aristoteles", wie Rotermundt, S. 30, sagt, Nóäsis noäseos, "Erkenntnis um ihrer selbst willen betreiben") ist angesagt. Von dort aus wird versucht, wieder zu einer Bild- Einheit zu kommen. (Zur Weiterentwicklung der Konkreten Kunst im Kreativen Dekonstruktivismus siehe: open mind; sodann im Affirmationismus siehe: die vorliegende Website)
In ganz besonderem Maße ist die Kunst (und umso mehr deren Affirmation) gefährdet, von der Staatspropaganda rücksichtslos instrumentalisiert — bzw. ausgemerzt — zu werden, da sie, indem sie ihrem Credo folgt, "Ordnungen anschaulich macht" (H.H. Holz). Das ist es ja doch gerade, was die Propaganda braucht, bzw. wo sie ihr tyrannisches Monopol, also ihre Deutungs- bzw. Missdeutungshoheit will.
Je "größer" die Leistung dort, auf dem Gebiet der Kunst, ist, desto näher kommt sie auch dem Teekampagnen-Ideal (ein Ideal, bei dem es noch nicht darum geht, wer den Tee trinken wird), dass "höchste Vollkommenheit in der Einfachheit liegt" ... also der klaren Darstellung einer Idee (wobei hier dem Bekenner des Affirmationismus, Alain Badiou, beizupflichten ist, der es, Badiou 1, S. 49, so deutlich wie kein anderer ausgesprochen hat: "Die Idee hat keinerlei Art von vorausgehender Existenz, sie ist ein Resultat der Kunst und nicht etwas, das ihr vorhergeht. Ich denke, man sollte der Definition von der Kunst als sinnlicher Form der Idee diejenige von der Kunst als einer sinnlichen Schöpfung der Idee vorziehen.").
Aber jene Vollkommenheit in der Einfachheit wiederum ist das genau das eifersüchtige Streben, das den Herrscher-Ambitionen der Einheitsschmiede des National- oder Freistaats- Gottesstaatlertums der Theokratie entspricht, die freilich gerade jede klare, lesbare Idee ihrer totalitären "Gottgegebenheit" unterschlagen muss, um sie dann aburteilen zu können und sie, entweder, nachdem sie nach dem immer wieder selben Schema der Zersetzung, Entleerung, Entwertung und Falsch-Neuvorlage gekapert und getötet wurde, selbst herausgibt, oder sie gleich als "böse" brandmarkt und auf ihren Scheiterhaufen zur Volksbelustigung verbrennt. Das macht schließlich auch, wenngleich nur kurz, hell.
Mit all ihrer Macht und aller erbarmungslosen Konsequenz versucht sie unablässig, sich derlei Leistungen unter den Nagel zu reissen, sie einem abzuknöpfen, sie zu entwenden. Wer konkrete, oder eben noch schlimmer: dekonstruktive, noch schlimmer: affirmationistische Kunst macht, lernt den Todfeind der Kunst kennen — dieser hat, wie schon gesagt, auch ein Büro im Museum. (— wird es im Zuge des Stoiberschen "Bürokratieabbaus" in Brüssel bald das letzte übriggebliebene Büro dort sein?)
Wieder, wie auch im Fall der um jeden Preis gesicherten Beziehung des Rechts zur Anomie, ist das zunächst Unvorstellbare der Fall, und die Böcke selbst die Gärtner. Die fremden, aus dem Hintern der Schutzbefohlenen gerissenen Federn, mit denen eifersüchtig sie allein sich schmücken. Der Schafspelz, den der deutsche Wolf nach den Machenschaften des Hitlerregimes brauchte, und den er sich, schön von seinen alten Opfern abgezogen, zulegte.
Vielleicht kann man dieses Procedere nirgends besser studieren als in der AUDI-Stadt Ingolstadt an der Donau, die, nach industrieller Notwendigkeit und Maßgabe mit dem kometenhaften Aufstieg dieser Automobilfabrikation in der Nachkriegszeit schön faschistisch durchorganisiert, mitten im Freistaat Bayern liegt.
Niemand kann sich vorstellen, wie ausgeschlossen Künstler in und von diesem Herbeitürken einer Staatskunst in Wirklichkeit sind. Es ist die reine souveräne Bannbeziehung, die beide voneinander trennt, indem sie den Künstler zugleich — proforma — einschließt, ihn verjagt, für vogelfrei erklärt, und dann seine Werke als die ihren ausgibt, sie als gemeinfrei preisgibt, und ihn dabei also in jeder, auch der materiellen Hinsicht, ausnehmend einsperrt. Es ist ein Sumpf, in den hinein man nur umso tiefer gerät, je mehr man sich aus ihm zu befreien versucht. Die Gestalten, die man dabei als Funktionäre kennen lernt, haben mit Kunst — ausser solchem Geschäft der kunstmordenden, ausmerzenden, kunstleugnenden Obrigkeitsdienerei — nichts mehr zu tun.
Der heutige Künstler kann sich ein Leben lang die Nase an der Scheibe des Museums für Konkrete Kunst plattdrücken und ihm im besten Fall einmal etwas schenken — bloß, damit er auch einmal präsent ist, dass er "einen Namen" bekommt. Freilich geht das nur dann, wenn auch das Gehirn mit an der Kasse abgegeben wird. Und zwar plakativ, so dass jeder die Formel hört, "der Mensch hat nicht die Anlagen, zu wissen". Die göttliche Ordnung, die aus dem mittelalterlichen Reich vom Hörensagen noch bekannt ist, muss künstlich wieder errichtet werden, sonst wird selbst das mit dem Herschenken nichts.
Wer nicht zu Kreuze kriecht, gilt als ein Feind, der Erzfeind und Antichrist (der kurioserweise "in der christlichen Tradition (...) genau die Figur (bezeichnet), die das Ende der Zeiten und den Sieg Christi über jede Macht besiegelt — einschließlich jenes 'bewunderungswürdigen Kunstwerks großen Stils', das für Nietzsche das Römische Reich war"/ Agamben 4, S. 126). Das entspricht einem Berufsverbot (wie es für Künstler allgemein an vielen Stellen hierzulande nachgewiesen werden könnte) — wahlweise einer brotlosen Kunst. "Da sind wir knallhart."
Wie es läuft, wenn man an ihnen — oder in dem Fall an ihren privaten Verwandten bei einem Kunstverein — vorbeizukommen versucht, schildert die Geschichte mit den auf der Post unterschlagenen Einladungskarten.
Die göttliche Ordnung der Gottesstaatsleiche mit einer inszenierten Worthülse als virtuellem Leithammel hat ihren Preis. Er ist von den Verlierern an die Terrorallianz aus Nationalen, Militaristen, Antisemiten und Klerikalen zu entrichten. Immer wieder, scheinbar ohne Ende.
ein monster hat sich breitgemacht in Deutschland
Es nennt sich die "Kultur- und Kreativwirtschaft", und schon der Name ist von den tatsächlichen Kulturschaffenden gestohlen; es schaufelt die unter Blut, Schweiß und Tränen errungenen, echten kreativen Äusserungen der Lebenswelt um auf die fake-Mühlen der verselbständigten Systembereiche "Wirtschaft" und "Staat". Das geschieht per Unterschlagung, Überwältigung, Unterschleif, Übervorteilung, Raub, Intrige und, wenn es (wie im vorliegenden Fall) not tut, mit all diesen Mitteln und mit mörderischer Absicht auf einmal.
Der Jahresumsatz dieser illustren Sparte betrug im Jahr 2004 ca. 14 - 16 Milliarden Euro. Der Laden funktioniert über die eiskalte, systemisch feudalistische Entrechtung und Enteignung der Kreativen, denen man ihre an sich urheberrechtlich geschützten Werke per vorläufiger theoretischer Suspendierung des kompletten Urheberrechts praktisch einfach wegnimmt, und ihnen aus der von einem Einzelnen kaum angreifbaren, geschweige denn bezwingbaren wirtschaftlichen Übermacht heraus sagt: "Na, dann klage doch, wenn Dir etwas nicht passt! Wir leben doch schließlich in einem Rechtsstaat! Und wenn Du gewinnen solltest, zahlen wir die Strafe eben aus der Portokasse." (während indessen das betreffende Werk missbraucht, falsch eingeführt, falschgenutzt und verramscht, maximal ausgebeutet, dadurch das von ihm dargestellte bzw. zum Ausdruck gebrachte Projekt zerstört, für seinen wahren Zweck — im Falle eines Kunstwerkes bedeutet das, ein paradoxales "Mittel ohne Zweck" darzustellen — unbrauchbar gemacht und vom falschen, betrügerischen, dem allein dem Kapital und dessen Verwertungs- und Profitzwängen dienenden "Staat des integrierten Spektakulären" (Debord) annektiert wird).
— Eine glatte, über die hier in diesem Fall sehr schön beobachtbare totale, rechtsmissbräuchliche Kriminallität von Anwaltskanzleien und Rechtsabteilungen (gegen die auch die einschlägigen Berufsverbände und an sich zuständigen staatlichen Instanzen, teilweise bzw. meistens aus persönlicher Korruption ihrer Führungsfiguren heraus, schon längst nichts mehr tun möchten) durchgehaltene Umdrehung der Beweislast. Klagen? 'Eingeweihte' wissen: "So etwas dauert ewig."
Eine vorläufige Schlussfolgerung aus dem mittlerweile (p. Stand Ende Oktober 2009) 17 Monate währenden Kampf gegen die verbrecherischen und brandschatzenden Plagiatoren-Raubmörder in diesem hier vorliegenden Fall findet sich hier.